Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat betont, dass die Corona-Krise und die daraus resultierenden wirtschaftlichen Folgen keinen Einfluss auf die Vertragsverhandlungen mit vier Bayern-Stars, deren Verträge 2021 auslaufen, haben werden.
"Unsere Angebote sind extrem fair und seriös - ohne Corona-Discount. Ich denke, dass nicht viele Vereine auf der Welt das so in dieser Krise handhaben", sagte Rummenigge im Interview mit der Bild-Zeitung über die Verhandlungen des deutschen Rekordmeisters mit Manuel Neuer, Thomas Müller, David Alaba und Thiago.
Die Verträge der vier Spieler laufen im Sommer 2021 aus. Während eine Verlängerung bei Müller bis 2023 nach aktuellem Stand der Dinge nur noch Formsache sein soll, gibt es bei Kapitän Neuer offenbar Differenzen bezüglich der angepeilten Vertragslaufzeit.
Der neue Sportvorstand Oliver Kahn und Sportdirektor Hasan Salihamidzic, die nach Angaben von Rummenigge die Gespräche mit den Stars führen, haben dem Nationalmannschaftstorhüter laut übereinstimmenden Medienberichten einen Vertrag bis 2023 angeboten, der 34-jährige Neuer aber zögere mit einer Unterschrift, weil er gerne bis 2025 verlängern und seinen wohl letzten langfristigen Vertrag der Karriere haben würde.
Die Fronten verhärteten sich Laufe des Jahres zunehmend, weil der FCB im Winter den ablösefreien Wechsel von Schalke-Torhüter Alexander Nübel als Nachfolger des Weltmeisters von 2014 fixierte und dem 23-Jährigen außerdem nach Angaben dessen Beraters eine Einsatzgarantie eingeräumt hatte. "Es dürfte jedem klar sein, dass Bayern München auch dazu ein schlüssiges Konzept vorgelegt hat, sonst hätte Alex nicht zugesagt", sagte Stefan Backs dem SID im Januar diesen Jahres. Neuer betonte daraufhin, dass er "kein Statist, sondern Protagonist" sei und "immer spielen" wolle.
David Alaba beim FC Bayern: Nächste Transfer-Causa?
Zuletzt kursierten außerdem Gerüchte, dass David Alaba den Verein unter gewissen Umständen im Sommer verlassen könne. "Wie ich gehört habe, kursieren gerade Gerüchte, dass wir David Alaba gerne im Tausch gegen Leroy Sane an Manchester City abgeben wollen würden. Dazu sage ich klar und deutlich: Das ist Grimms Märchen und hat nichts mit der Realität zu tun", stellte Rummenigge unmissverständlich klar.
Allerdings kokettierte der Österreicher zuletzt durchaus mit einem Abgang aus München. Grund dafür war nach Angaben der Sport Bild, dass Alaba bei seiner letzten Vertragsverlängerung 2016 Einsatzzeiten auf der Wunschposition im zentralen Mittelfeld eingeräumt worden sein sollen. Dieses Versprechen soll Alaba als nicht erfüllt ansehen, weswegen Star-Agent Pini Zahavi angeblich prüfen soll, wie ernst das Interesse von internationalen Top-Klubs am Österreicher ist.
Bei allen offenen Personalfragen und auslaufenden Verträgen könnte sich die Vertragsverlängerung von Trainer Hans-Dieter Flick bis 2023 derweil als Zünglein an der Waage herausstellen. Unter ihm sind Alaba, Neuer, Müller und auch Thiago absolute Stammspieler. "Die Meinung des Trainers spielt bei unseren Personalentscheidungen eine Rolle. Er muss ja mit den Spielern arbeiten", betonte auch Rummenigge: "Darum wollten wir jetzt auch Klarheit auf der Trainer-Position, bevor wir in den nächsten Wochen und Monaten den Spielerkader für die nächste Saison zusammenstellen."