Der frühere Schalker Manager Christian Heidel hat Vorwürfe von Alexander Nübels Berater Stefan Backs zurückgewiesen, wonach der Verein Schuld habe am ablösefreien Wechsel des Torwarts zum FC Bayern München. Nübel wird S04 im Sommer 2020 verlassen und sich dem Rekordmeister anschließen.
Nach der Bekanntgabe des Wechsels hatte es öffentliche Kritik am Schritt Nübels gegeben, sich hinter Manuel Neuer erst einmal auf die Bank zu setzen. Nicht nachvollziehbar war für viele zudem, warum Königsblau den Vertrag mit dem 23-Jährigen nicht schon längst verlängert hatte.
Backs hatte in dieser Frage Heidel den Schwarzen Peter zugeschoben. "Ich habe zwei Mal bei ihm angerufen, er hat sich daraufhin nicht zurückgemeldet", erklärte der Berater gegenüber 11Freunde. "Heidel hat in Bezug auf Alex überhaupt nichts unternommen, Ende Februar hat er den Verein verlassen."
Christian Heidel: Nübel-Berater versucht Wechsel zu Bayern "irgendwie" zu begründen
Diesen Vorwurf will Heidel so nicht stehenlassen. Er habe "im November und Dezember 2018 fast täglichen Kontakt mit Stefan Backs" gehabt, betonte Heidel bei Sport1. Dabei habe es sich um einen Beraterstreit von Schalke-Keeper Ralf Fährmann gehandelt, der ebenfalls von Backs vertreten wird.
Eine Ausleihe Nübels, der im Dezember 2018 noch zweiter Mann hinter Fährmann war, habe er abgelehnt, sagte Heidel. Mit Backs habe man abgesprochen, erst einmal "das erste Drittel der Rückrunde 2018/2019" abzuwarten: Sollte Nübel Fährmann verdrängen, habe man dann über eine Verlängerung des Kontrakts verhandeln wollen.
In der Rückrunde verdrängte Nübel tatsächlich seinen Vordermann und wurde Stammkeeper auf Schalke. Zu den abgesprochenen Verhandlungen zwischen Heidel und Backs kam es jedoch nicht, weil Heidel sich von den Knappen verabschiedete: "Ich konnte diese Verhandlungen dementsprechend gar nicht mehr führen."
Für ihn steckt hinter Backs' Vorwürfen lediglich der Versuch, Nübels ramponiertes Image aufzupolieren: "Dass der Wechsel jetzt vom Berater irgendwie begründet werden muss, nachdem er öffentlich in die Kritik gekommen ist, ist verständlich."
Nübel hatte zu Beginn des Jahres einen Fünfjahresvertrag bei den Bayern unterzeichnet, der ab der Saison 2020/21 greift. Medienberichten zufolge soll Nübel in dem Vertrag eine gewisse Anzahl an Einsätzen garantiert worden sein, solange er hinter Neuer auf der Bank sitzt.