Im polnischen Fußball scheint es zu einem schockierenden Vorfall gekommen zu sein: Berichten zufolge attackierten Fans des Zweitligisten Wisla Krakow Keeper Kewin Komar (20) vom erstklassigen Klub Puszcza Niepolomice - und fügten ihm dabei einen Daumenbruch zu.
Der Vorfall soll sich am Samstagabend nach Puszczas 2:1-Heimsieg gegen den LKS Lodz zugetragen haben. Weil die Spielstätte des Aufsteigers über keine Zulassung für die erstklassige Ekstraklasa verfügt, trägt Puszcza in dieser Saison seine Heimspiele im Stadion von Wislas Lokalrivalen Cracovia aus. Niepolomice ist eine Kleinstadt 30 Autominuten östlich von Krakau.
Den Berichten zufolge traf Komar nach dem Spiel bei einem Fest der lokalen Feuerwehr in Wisnicz Maly nahe Niepolomice auf eine Gruppe Wisla-Fans. Laut Zeugenaussagen, die dem polnischen Medium SportoweFakty vorliegen, hätten die Anhänger auf den 20-jährigen Keeper eingeschlagen - und die Aktion als Rache für ein Duell der beiden Klubs im letztjährigen Aufstiegs-Playoff tituliert. Laut der Zeitung Fakt seien Komar Feuerwehrleute zu Hilfe geeilt. Dennoch soll der Keeper einen Daumenbruch erlitten haben und aufgrund dessen für den Rest des Jahres ausfallen.
In der vergangenen Saison schaltete Puszcza den berühmten Lokalrivalen und 13-maligen polnischen Meister im Halbfinale des Aufstiegs-Playoff der zweiten Liga mit 4:1 aus. Dank eines darauffolgenden Erfolgs gegen Bruk-Bet Termalica Nieciecza gelang anschließend der erstmalige Aufstieg in die Ekstraklasa. Beim Halbfinalsieg gegen Wisla verzeichnete Keeper Komar zwei Assists.
Puszcza Niepolomice bestätigt Verletzung von Kewin Komar
Nach dem Vorfall beim Feuerwehrfest sei Komar in ein nahes Krankenhaus gefahren, wo er auf einen der Angreifer getroffen sein soll. Dieser habe ihm weitere Vergeltungen angedroht, sofern Komar den Vorfall anzeige. Daraufhin soll der Keeper bei der ärztlichen Untersuchung angegeben haben, mit der Hand gegen eine Wand geschlagen zu haben. Bei der anschließenden Ankunft in seiner Wohnung hätten vor dem Gebäude aber mehr als ein Dutzend Fans mit Macheten gewartet, woraufhin Komar doch die Polizei gerufen und die Vorfälle angezeigt habe.
Komars Klub bestätigte mittlerweile Ereignisse, "bei denen Kewin Komar verletzt wurde" und verurteilte "jegliches aggressive Verhalten aufs Schärfste". Puszcza habe "alle notwendigen rechtlichen Schritte eingeleitet. Die Angelegenheit wird derzeit von der Polizei und den Anwälten des Klubs bearbeitet." Wisla teilte in einem Statement mit: "TS Wisla Krakow SA lehnt jegliche Aggression, Gewalt oder Hass sowie jede Form der Verletzung der persönlichen Integrität entschieden ab."
Die lokale Polizei schrieb in einem Statement unterdessen, dass "aus den bisherigen Erkenntnissen hervorgeht, dass der Vorfall nicht von Fans durchgeführt wurde".