Rund eine Woche vor dem Start der Weltmeisterschaft 2023 in Australien und Neuseeland sieht sich die FIFA schweren Sexismus-Vorwürfen ausgesetzt. Das geht aus einem Bericht der englischen Daily Mail hervor, der belastende Dokumente vorliegen.
Wie aus E-Mails der FIFA-Schiedsrichterabteilung, die der Zeitung vorliegen, hervorgeht, wurden bei einer Schulung von Unparteiischen Spielerinnen systematisch vom Training ausgeschlossen.
In den E-Mails werden Vereine aus Sydney aufgefordert, “männliche Spieler ab 15 Jahren” zu den Übungen im Olympiapark der australischen Metropole für die an der WM teilnehmenden Schiedsrichter abzustellen. Von weiblichen Profis ist trotz der anstehenden Weltmeisterschaft nicht die Rede. Als Belohnung werden den Fußballern für die rund zweieinhalbstündigen andauernden Trainings 30 Euro versprochen.
Laut der Daily Mail hatte ein Verein aus Sydney dennoch sein Frauen-Team zu den Übungseinheiten geschickt. Diese sollen aber von den Offiziellen des Weltverbands ignoriert worden sein. Die Spielerinnen hätten den Olympiapark schließlich verlassen, ohne gespielt zu haben.
FIFA: Frauen-Team wurde offenbar ignoriert
"Unser Team ging runter und sie wählten nur Männer oder Jungs für die Startelf der Teams aus. Den Frauen wurde gesagt, sie sollten warten und als Ersatzspielerinnen fungieren. Nach zwei Stunden des Wartens sind sie gegangen, weil sie es satt hatten, ignoriert zu werden“, wird eine anonyme Person aus dem Team zitiert.
Die Delegation hatte mit den Trainingseinheiten für die Schiedsrichter am vergangenen Sonntag begonnen. Sie sollen sich bis zum Finaltag am 20. August ziehen.
Die FIFA verzichtete trotz Anfrage des Blatts auf eine Stellungsnahme.