Aufatmen bei RB Leipzig: Gegen den FSV Mainz 05 gelang durch ein 4:1 (1:0) ein gelungener Rückrundenstart - trotz einiger Personalsorgen.
Domenico Tedesco war die Erleichterung anzusehen. Zufrieden klatschte der Coach von RB Leipzig nach dem 4:1 (1:0) gegen den FSV Mainz 05 in die Hände. Der Start ins neue Jahr konnte sich aus Sicht der Sachsen sehen lassen.
"Das Neue ist die Anzahl der Tore", meinte Torjäger Andre Silva bei Sky, der unter Tedesco jetzt schon viermal in vier Spielen traf und mit einem Doppelpack (21., Handelfmeter/61.) die Weichen auf Sieg stellte.
Dominik Szoboszlai stellte allerdings klar: "Wir haben gemacht, was wir uns vorgestellt haben. Das ist nur ein Start, den wir haben wollten, mehr nicht." Zu großer Euphorie sah er keinen Anlass.
Immerhin sorgte er mit dem 2:0 (47.) für die Vorentscheidung. Wobei er im Vorfeld des Treffers im Mittelfeld zum Kopfball hochsprang, aber den Ball nicht berührte, sodass Christopher Nkunku nicht im Abseits stand. Wenige Augenblicke später vollstreckte der Ungar. "Deshalb war ich Freitag beim Friseur", witzelte Szoboszlai.
RB Leipzig: Silva eröffnet Torregen
Mit nun 25 Punkten befreite sich RB aus der unteren Tabellenhälfte und rückte so zumindest vorerst wieder ein Stück näher an die europäischen Plätze heran. Tedesco hatte im Vorfeld der Partie einen Neustart ausgerufen, seine Elf setzte die Vorgaben erfolgreich um. Nkunku (58.) traf zum vierten RB-Tor, der zwischenzeitliche Anschlusstreffer für Mainz gelang Jae-Sung Lee (57.).
Entscheidend war wohl die Rote Karte für Alexander Hack wegen Handspiels vor dem Führungstor (20.). "Eigentlich hatten wir den Gegner bis dahin gut im Griff gehabt", meinte FSV-Sportdirektor Martin Schmidt: "Heute haben wir hier eine Delle gekriegt, die wir wegstecken müssen."
Nach dem Anschlusstor hofften die Rheinhessen, kassierten aber postwendend das 1:3, damit war das Spiel gelaufen.
Tedesco musste in seinem vierten Ligaspiel als RB-Trainer gleich auf mehrere Spieler verzichten. Unter anderem fehlten Nordi Mukiele, Benjamin Henrichs und Dani Olmo nach positiven Coronatests. Auch Spielmacher Emil Forsberg und Konrad Laimer standen verletzungsbedingt nicht zur Verfügung.
Beide Mannschaften agierten zu Beginn mit Vorsicht. Die Mainzer, die coronabedingt auf Moussa Niakhate verzichten mussten, störten die Gastgeber früh im Spielaufbau. RB ließ sich dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen.
Silva verpasste die erste gute Gelegenheit (12.) für die Leipziger, dem Stürmer missglückte ein Kopfball frei vor dem Tor. Wenig später lenkte Mainz-Keeper Robin Zentner einen Schuss von Josko Gvardiol (18.) am Tor vorbei, ehe Silva per Handelfmeter doch noch zur Führung traf.
Anschließend hatten die Sachsen, die nach Hacks Platzverweis in Überzahl agierten, mehr vom Spiel und kamen immer wieder gefährlich in die Nähe des Mainzer Strafraums. Leipzig dominierte die Partie, den Treffer von Szoboszlai gab Aytekin nach Videobeweis.
RB Leipzig - FSV Mainz 05: Die Stimmen
Domenico Tedesco (Trainer RB Leipzig): "In der Anfangsphase hatte Mainz gut zugestellt und hoch gepresst. Da haben wir glaube ich vor lauter Bäumen den Wald manchmal nicht gesehen. Die Rote Karte, da brauchen wir nicht drumherumreden, hat natürlich geholfen. Wenn es die nicht gegeben hätte, steht es trotzdem 1:0 für uns, weil der Ball ins Tor gegangen wäre. Aber wir haben es danach gut kontrolliert."
Bo Svensson (Trainer FSV Mainz 05): "Es gab zwei unterschiedliche Phasen im Spiel. In der ersten sind wir gut ins Spiel reingekommen und haben den Gegner unter Druck gesetzt. Dann gab es eine spielentscheidende Szene mit Hacks Fehler und der Roten Karte plus Elfmeter. In Unterzahl ist es für unser Spiel natürlich schwer. Danach war es natürlich ein anderes Spiel."
RB Leipzig - Mainz 05: Die Aufstellungen
- RBL: Gulacsi - Simakan, Orban, Gvardiol - Klostermann (81. Wosz), Adams, Kampl, Angelino - Szoboszlai (87. Raebiger) - Silva (68. Novoa), Poulsen (46. Nkunku)
- M05: Zentner - Widmer, Bell, Alexander Hack - Brosinski, Stach, Martin (82. Lucoqui) - Boetius (64. Barreiro), Lee (82. Papela) - Burkardt (64. Nemeth), Onisiwo (82. Nebel)