Eintracht Frankfurt - VfB Stuttgart 1:1: SGE vergeigt Generalprobe vor Champions League - Labbadia will "etwas Positives" mitnehmen

SPOX
12. März 202310:08
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Eintracht Frankfurt hat gegen den abstiegsgefährdeten VfB Stuttgart eine dürftige Generalprobe für die Königsklasse hingelegt. Vier Tage vor dem Achtelfinal-Rückspiel bei der SSC Neapel musste sich das Team von Trainer Oliver Glasner im Duell mit den auswärtsschwachen Schwaben mit einem enttäuschenden 1:1 (0:0) begnügen und verpasste den fünften Heimsieg in Folge.

Einmal mehr verpasste der VfB Stuttgart den Befreiungsschlag in der Fremde, einmal mehr schlüpfte Bruno Labbadia auch deshalb im Anschluss in die Rolle des Mutmachers. Dem Team stehe "noch einiges bevor", sagte der Trainer der Schwaben, und er hoffe, dass die Mannschaft dieses 1:1 als "etwas Positives" mitnehme.

Der verdiente Punktgewinn also als Aufbruchssignal im Abstiegskampf? "Wir sind dran, natürlich wird die Zeit kürzer", sagte Labbadia, der seit seinem Amtsantritt in neun Bundesliga-Spielen nur einen Sieg feiern konnte und ganz tief in der Gefahrenzone steckt. Es gehe darum, "den Glauben festzuhalten und die Mannschaft zu stärken", betonte er.

Das Problem? "Täglich grüßt das Murmeltier. Wir konnten gegen jeden Gegner mithalten - selbst gegen die Bayern", sagte Labbadia. Nur die Siege fehlen, seit 22 Spielen wartet der VfB etwa auf einen Auswärtserfolg. In Frankfurt habe sein Team nach dem Rückstand aber "ein gutes Gesicht" gezeigt. Zum Dreier habe "das Quäntchen Glück" gefehlt, meinte Labbadia.

Auch deshalb bleibt die Situation im Tabellenkeller angespannt. "Wir wollen unbedingt drei Mannschaften hinter uns lassen", betonte der VfB-Coach und ergänzte schon einmal vorsichtshalber die Warnung: Es könne sein, "dass es bis zum letzten Tag geht".

Eintracht Frankfurt - VfB Stuttgart: Der Spielbericht

Die Hessen gingen zwar durch Kapitän Sebastian Rode (55.) in Führung, der eingewechselte Silas (75.) glich aber für die Schwaben aus - in Neapel muss eine deutliche Steigerung her. Die Stuttgarter von Trainer Bruno Labbadia durften sich dagegen über einen unerwarteten Punkt freuen, allerdings geht das Warten auf den ersten Auswärtssieg weiter.

Die Frankfurter starteten mit Rafael Borre und Djibril Sow anstelle von Jesper Lindström (Sprunggelenksverletzung) und Daichi Kamada im Vergleich zur Partie in Wolfsburg (2:2). Labbadia wechselte nach dem ordentlichen Auftritt gegen Bayern München (1:2) dreimal: Tiago Tomas, Juan Perea und Borna Sosa nach Gelbsperre rückten ins Team.

Im 100. Aufeinandertreffen der beiden Klubs in der Bundesliga, das zunächst durch Fehlpässe und Zweikämpfe im Mittelfeld geprägt war, machte Stuttgart den etwas besseren Eindruck. Der VfB ließ aber bei mehreren aussichtsreichen Umschaltaktionen die Genauigkeit vermissen. Einzig Konstantinos Mavropanos (34.), der im Fokus der Eintracht stehen soll, und Perea (42.) meldeten sich gefährlich vor dem Tor.

Die Hessen dagegen, die am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) in Neapel ein 0:2 aufholen wollen, agierten vor der Pause deutlich zu behäbig. Im Angriffsspiel fiel der Offensive um Randal Kolo Muani, Mario Götze und Co. kaum etwas ein, Abschlüsse blieben vor 50.000 Fans Mangelware.

Glasner fand in der Pause aber wohl die richtigen Worte. Frankfurt startete deutlich schwungvoller in die zweite Halbzeit und schlug umgehend zu. Djibril Sows Abschluss wurde zunächst noch geblockt, beim zweiten Versuch setzte Rode den Ball aber gekonnt ins lange Eck - und verlieh den Hessen damit frisches Selbstvertrauen.

Labbadia reagierte auf den schwachen Start seines Teams nach dem Seitenwechsel und brachte für mehr Offensivpower unter anderem Chris Führich und Silas, der rund zehn Minuten nach seiner Einwechslung einen Konter fast aus dem Nichts zum Ausgleich nutzte. Enzo Millot (79.) verpasste wenig später gar nur knapp die Führung.

Eintracht Frankfurt - VfB Stuttgart: Die Stimmen

Oliver Glasner (Trainer Eintracht Frankfurt): "Wir müssen uns eingestehen, dass wir uns gerade sehr viel erarbeiten müssen. Es ist nicht so, dass es einfach aus dem Bauch heraus passiert. Du brauchst Selbstvertrauen, das haben wir gerade nicht. Wir müssen diesen Punkt momentan akzeptieren."

Bruno Labbadia (Trainer VfB Stuttgart): "Wir sind durch ein sehr unglückliches Tor in Rückstand geraten. Dann hat die Mannschaft ein gutes Gesicht gezeigt und sich geschüttelt. Wir hatten noch genügend Einschussmöglichkeiten, da hat das Quäntchen Glück gefehlt. Uns steht noch einiges bevor. Ich hoffe, dass die Mannschaft das als etwas Positives mitnimmt."

Eintracht Frankfurt - VfB Stuttgart: Die Daten zum Spiel

Frankfurt: Trapp - Tuta, Hasebe, Ndicka - Buta, Rode (71. Jakic), Sow (86. Alario), Max (90.+1 Lenz) - Borre (71. Kamada), Mario Götze - Kolo Muani. - Trainer: Glasner.

Stuttgart: Bredlow - Anton, Mavropanos, Ito, Sosa - Karazor - Endo, Haraguchi (78. Millot) - Dias (63. Coulibaly), Perea (63. Katompa Mvumpa), Tomas (63. Führich). - Trainer: Labbadia.

Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)

Tore: 1:0 Rode (55.), 1:1 Katompa Mvumpa (75.)

Zuschauer: 50.000 (ausverkauft)