Der FC Augsburg hat die Patzer der Konkurrenz nicht genutzt und das Auswärtsspiel beim SC Freiburg mit 0:2 (0:1) verloren. Damit verpassten die Fuggerstädter den Sprung auf Platz 14 und bleiben auf dem Relegationsplatz. Der SC Freiburg hat dagegen nun vier Punkte Vorsprung auf Platz sieben.
Vor 24.000 Zuschauern im Mage Solar Stadion trafen Cedric Makiadi (31.) und Jonathan Schmid (61.) für den SC Freiburg. Während Freiburg einen guten Schritt Richtung Europa League tätigte, muss Augsburg, das in der kommenden Woche beim FC Bayern gastiert, um den Klassenerhalt bangen.
Dort wird Jan-Ingwer Callsen-Bracker gelbgesperrt fehlen.
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Freiburg mit zwei Änderungen gegenüber dem 0:1 in München. Schuster kehrt zurück und ersetzt Ginter im Zentrum. Flum macht Platz für Rosenthal. Eine Änderung bei Augsburg: De Jong spielt für den gesperrten Ostrzolek.
2.: Eine zu flache Ecke von Max Kruse wird ganz gefährlich, Manninger muss unverhofft doch eingreifen, kann den Ball aber entschärfen.
10.: Erste ganz dicke Gelegenheit für Mölders: Diesmal ist es Moravek, der durch aggressives Zweikampfverhalten tief in der Freiburger Hälfte einen Ballverlust von Diagne erzwingt. Ji schickt Mölders auf halbrechts, aber Baumann kann den nicht besonders platzierten Abschluss entschärfen.
24.: Und da ist die nächste ganz dicke Chance für die Gäste. Werner bringt einen Ball von links flach in die Mitte. Mölders kann die Kugel gegen zwei Gegenspieler fest machen und auf Ji ablegen, der Diagne tunnelt und vermeintlich frei drei Meter vor Baumann auftaucht. Als der Koreaner abschließen will, wirft sich Oliver Sorg in die Schusslinie, kann für seinen Schlussmann retten.
31., 1:0, Makiadi: Mujdza setzt rechts gegen Werner durch und flankt für Schmid, dessen Abschluss aus spitzem Winkel Manninger abwehrt, aber Makiadi staubt aus kurzer Entfernung ab.
56.: Tobias Werner kommt auf links an den Ball. Ein Mix aus Schuss und Flanke, Baumann klärt zur Ecke.
61., 2:0, Schmid: Schmid gewinnt in der Augsburger Hälfte ein Kopfballduell, bringt den Ball zu Kruse, der schön wieder auf Schmid durchsteckt. Der Franzose zieht an den Strafraum und schiebt gekonnt mit rechts ins kurze Eck.
66.: Freistoß aus halbrechter Position für den FCA: De Jong gefährlich aufs Tor, doch Baumann ist auf dem Posten und kann den strammen Schuss gerade noch abwehren.
78.: Ginter macht es für die Freiburger noch mal kurz spannend, spielt einen zu kurzen Ball auf Immanuel Höhn, der mit einer gut getimten Grätsche gerade so vor dem gestarteten Oehrl retten kann.
Fazit: Verdienter Freiburger Sieg, auch wenn Augsburg lange sehr gefährlich auftrat. Freiburg war cleverer und am Ende erfolgreicher.
Der Star des Spiels: Jonathan Schmid. Lief unfassbar viele Kilometer ab, war fast an jeder gefährlichen Freiburger Offensivaktion beteiligt. Bereitete indirekt das 1:0 vor, markierte das 2:0 selbst. Einziges Manko: Manchmal überhastet im Zweikampf. Auch stark bei Freiburg: Torhüter Oliver Baumann.
Der Flop des Spiels: Tobias Werner. Zu Beginn sehr präsent und gefährlichster Augsburger, überdrehte dann aber ein wenig und verlor im Getümmel die Organisation. So auch vor dem 0:1, als er gegen Mujdza auf etwas verlorenem Posten stand und letztlich die Flanke zuließ. Weinzierl reagierte nach 62 Minuten und nahm Werner raus.
Der Schiedsrichter: Felix Zwayer hatte keine gute Linie, was Gelbe Karten anbelangt. Diagne sah für ein Foul Gelb, zwei Minuten später sah Moravek keine, obwohl seine Aktion weit härter war. Auch Schusters Gelbe Karte wohl überzogen.
Die Trainer:
Christian Streich betrieb keinen Aktionismus nach drei Pflichtspiel-Pleiten in Folge und vertraute seiner Mannschaft. Ein guter Schachzug war die Hereinnahme von Ginter nach der Pause für den gelbvorbelasteten Diagne. Ginter war nicht nur defensiv, sondern auch im Aufbau deutlich stärker.
Markus Weinzierl erkannte die Schwachstelle im Freiburger Zentrum, ließ dort vehement Pressing spielen. Versuchte auch nach dem Rückstand lautstark einzuwirken. Ohne Glück.
Das fiel auf:
- Augsburg sehr aggressiv im Pressing zu Beginn: Freiburgs Innenverteidiger wurden permanent angerannt, sodass sie mehrmals lang oder ungenau kurz spielen mussten.
- Freiburg nicht sauber im Aufbau, auch ob der Augsburger Spielweise. Viele Ballverluste gerade im Zentrum. Augsburg dadurch mit guten Vorstößen.
- Freiburgs glückliche Führung brach das Augsburger Forechecking ein wenig, sodass sich die Gastgeber befreien konnten. Eklatant besser wurde der Aufbau dadurch immer noch nicht.
- Augsburg nach der Pause nicht mehr so nachhaltig im Pressing. Dadurch deutlich mehr Ballbesitz-Zeit für Freiburg, das dadurch ein Übergewicht im Zentrum aufbauen konnte.
- Auch wenn es abgedroschen klingt: Augsburg spielt den Abstiegskampf, wie man ihn spielen muss. Auch nach 0:2 mit hoher Intensität in Laufarbeit und Zweikampfführung. Allerdings fehlten die Ideen.
Freiburg - Augsburg: Daten zum Spiel