Bayern München hat mit einem 1:1 gegen Olympique Lyon die Führung in der Gruppe F verteidigt, Werder Bremen ist mit dem 1:1 bei Inter Mailand glücklich. Die Stimmen der Protagonisten.
Bremens Trainer Thomas Schaaf:
Wir haben insgesamt eine gute Leistung gezeigt. In der ersten Halbzeit waren wir zu zaghaft und haben zu viel reagiert. In der zweiten Halbzeit haben wir das besser gemacht. Wir haben den Ball besser laufen lassen, ihn nicht immer sofort nach vorne gebracht, sondern bedächtiger aufgebaut und zielgenauer nach vorne gebracht. Wir haben unsere Angriffe besser vorbereitet. Am Ende hatten wir sogar noch eine gute Chance, da hätten wir richtig groß jubeln können. Aber es sollte nicht sein.
Zu Mesut Özil: Er hat wieder einen guten Eindruck hinterlassen. Mesut war sehr aktiv, hat sich die Bälle geholt, war präsent. Für mich hat er wieder ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht. Es wird auch irgendwann das eine oder andere nicht funktionieren, die Erwartungshaltung wird steigen. Daran muss er sich gewöhnen.
Zu Werders Lage in Gruppe B: Unentschieden alleine reichen nicht. Wir haben gesehen, dass wir den ein oder anderen in Verlegenheit bringen können. Wir müssen aber noch zulegen, um auch mal ein Spiel zu gewinnen.
Inter-Trainer Jose Mourinho:
Wir sind nicht zufrieden mit dem Ergebnis. Wir haben mehr erwartet, aber sind mit vier Punkten immer noch vorne und haben noch zwei Heimspiele gegen Panathinaikos und Famagusta. Die letzten 15 Minuten haben wir nochmal viel probiert und durch Maicon auch eine gute Chance, obwohl auch Naldo und Pizarro noch eine sehr gute Chance hatten.
Bremen-Stürmer Claudio Pizarro:
Das Remis war wichtig für mich und die Mannschaft, auch weil wir im ersten Spiel nicht so gut waren und nur remis gespielt haben. Ich bin sehr glücklich über unser Spiel.
Bremen-Mittelfeldspieler Mesut Özil:
Wir haben sehr gut gespielt, Druck auf Inter gemacht und verdient ein 1:1 geholt. Ich hatte Respekt vor dieser großen Mannschaft, aber keine Angst. Ich bin glücklich, dass wir diesen Punkt geholt haben. Ich weiß, was ich kann und brauche mich nicht verstecken. Ich bringe im Moment gute Leistungen und hoffe dass es so weitergeht.
Premiere-Experte Stefan Effenberg über...
Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann:
Ich kann gewisse Dinge nicht nachvollziehen. Es ist doch kein Argument zu sagen, ich brauche Stabilität im zentralen Mittelfeld. Vor ein paar Tagen hat Klinsmann erklärt, Mark van Bommel spielt nicht, weil es sich Andreas Ottl verdient hat. Und gegen Lyon lässt er weder van Bommel noch Ottl spielen, sondern stellt den stärksten Innenverteidiger Demichelis ins Mittelfeld. Das passt alles nicht. Die Probleme machen sich die Bayern durch solche Aktionen selbst. Ich würde es gerne verstehen, aber gewisse Dinge kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Ich bin mal gespannt, wie die nächsten Wochen laufen werden.
Bayern-Kapitän Mark van Bommel:
Natürlich ist die Situation für van Bommel als gestandener und erfahrener Nationalspieler nicht einfach. Das ist in meinen Augen eine Demontage. Vor allem weil man erst vor einigen Wochen gesagt hat, er ist mein verlängerter Arm, er ist mein Kapitän. Und jetzt sitzt er nur auf der Bank. Dass er Frust schiebt, ist normal. Wäre ich in seiner Situation, würde ich mich sportlich verhalten, würde die Kapitänsbinde aber abgeben. Ich würde sagen: ‚Hier ist die Binde!' und mir über einen eventuellen Wechsel in der Winterpause Gedanken machen. Sollte er meinen Rat brauchen, kann er mich jederzeit anrufen."
Bayern-Präsident und Premiere-Experte Franz Beckenbauer:
Beim Gegentor dachte ich, ich bin bei "Verstehen Sie Spaß". Der Fehler lag eindeutig bei Demichelis, Rensing kann man da keinen Vorwurf machen. Entweder man geht entschlossen in den Ball, oder man geht gar nicht hin. Das war zu unentschlossen.
Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann:
Es war hervorragend, wie die Mannschaft reagiert hat und nach vorne Druck aufgebaut hat. Unser Ausgleichstreffer war eigentlich nur noch eine Frage der Zeit. Wir hätten noch gern ein zweites Tor nachgelegt, aber es war auch so beeindruckend, was die Mannschaft geleistet hat. Getty
Zum Gegentor: Das sind Momente, die man schlucken muss. Und so wie das Team diese Situation gemeistert hat, war das prima. Wir haben uns genügend Torchancen erarbeitet, um das Spiel zu gewinnen. Es hat eben nicht sollen sein.
Zur Entscheidung, Demichelis im Mittelfeld zu bringen: Für uns war die Maßnahme mit Demichelis im defensiven Mittelfeld sehr wichtig, um Stabilität in die Mannschaft zu kriegen. In dieser Zone des Feldes hatten wir zuletzt Probleme und diese Variante ist sicherlich eine, die wir weiter verfolgen werden. Wir wissen natürlich, dass Martin am liebsten in der Innenverteidigung spielt, aber er hat gesagt, wenn wir ihn da brauchen, macht er diesen Job. Und er hat mit Ausnahme des unglücklichen Eigentors ein super Spiel gemacht.
Zu den Fortschritten des FCB: Wir arbeiten Tag für Tag dran, immer mehr Rhythmus aufzunehmen und noch schneller nach vorne zu spielen. So eine Mannschaft wie Lyon auszuspielen, geht nur über schnelles Passspiel. Da ist eine hohe Laufbereitschaft von Nöten, besonders beim Spiel ohne Ball. Das ist ein Prozess, der jetzt in die Gänge kommt, aber da gibt es noch viel Arbeit.
Zu Van Bommel: Wir brauchen Mark van Bommel. Die heutige Entscheidung mit Micho war eine rein sportliche, weil Mark zuletzt Probleme hatte. Das ist aber auch ganz normal, weil jeder mal Ups und Downs hat. Wir mussten jetzt aber reagieren und hatten das Gefühl, dass wir mit Micho etwas stabiler stehen. Van Bommel geht bravourös mit dieser Situation um und haut sich im Training voll rein. Er ist ein Super-Typ, deshalb ist er unser Kapitän. Er ist sehr kommunikativ, er hält den Laden zusammen.
GettyZur momentanen Situation der Mannschaft: Die Mannschaft festigt sich immer weiter. Klar sind wir in einer Findungsphase, in der sich auch die Hierarchie neu bildet. Diese bildet sich immer über Leistung und dieser Prozess ist voll im Gange. Es kommen Spieler wie Borowski und Sosa nach, die in die Startelf drängen. Bei uns in an der Säbener Straße wird es nie langweilig.
FCB-Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge:
Grundsätzlich war es ein seht gutes Spiel von beiden Teams, Lyon speziell in der ersten Hälfte, wir in der zweiten. Mit dem Ergebnis können wir gut leben, schließlich stehen wir noch an der Spitze unserer Gruppe.
Nach den zwei Bundesliga-Niederlagen war es wichtig, dass wir reagiert haben. Die Mannschaft hat gut gespielt und das lässt uns auch hoffnungsvoll in die Zukunft schauen.
Micho hat dazu beigetragen, dass wir im Mittelfeld sehr gut und stabil gestanden haben.
Bayern-Manager Uli Hoeneß:
Nach dem blöden Gegentor war das Team wie geschockt. Dann hat mir aber besonders gefallen, dass wir auch nach dem Ausgleich diszipliniert nach vorne gespielt und hinten aufgepasst haben.
Die Mannschaft hat heute gegen ein hochklassiges Team sehr gut gespielt. Jetzt müssen wir das auch in der Bundesliga umsetzen.
Bayern-Stümer Miroslav Klose:
Das war heute ein sehr schwieriges Spiel. Lyon hat immer auf Konter gelauert, da kann man nicht so offensiv spielen.
Bayern-Verteidiger Philipp Lahm:
Wir haben heute weniger Chancen zugelassen und den Ball gut laufen lassen. In der Offensive müssen wir noch zwingender sein und die Bälle in den Strafraum bringen.