Auch Stefan Kuntz hat mit der türkischen Nationalmannschaft eine deutliche Pleite gegen Japan kassiert. Jürgen Klinsmann hat dagegen im sechsten Anlauf seinen ersten Sieg als Trainer der Südkoreaner gefeiert. Die englische Nationalmannschaft hat im Nachbarschaftsduell mit Schottland neues Selbstvertrauen getankt.
Im belgischen Genk verlor Kuntz, der auch als Kandidat für den vakanten Bundestrainer-Posten gilt, einen Test gegen den Deutschland-Schreck mit 2:4 (1:3). Japan hatte am Samstag mit einem 4:1 gegen das DFB-Team das Ende von Bundestrainer Hansi Flick eingeleitet.
Und nun das von Kuntz? Die Kritik am Europameister von 1996 war nach dem jüngsten 1:1 gegen Armenien in der EM-Qualifikation lauter geworden. Der Test in Genk dürfte die Skeptiker bestätigen: Atsuki Ito (15.) und Keito Nakamura (28./36.) brachten Japan schnell mit 3:0 in Führung, der Hoffenheimer Ozan Kabak (44.) und Bertug Yildirim (61.) verkürzten. Ein von Junya Ito (78.) verwandelter Elfmeter machte aber alles klar.
Testspiele: Südkorea gewinnt gegen Saudi-Arabien
Die asiatischen WM-Vierten von 2002 bezwangen am Dienstag mit Bayerns Min-Jae Kim und dem Mainzer Jae-Sung Lee in der Startelf Saudi-Arabien in Newcastle mit 1:0 (1:0). Gue-Sung Cho vom FC Midtjylland besorgte in der 32. Minute den erlösenden Treffer.
Der ehemalige Bundestrainer Klinsmann hatte den Job in Südkorea im März angetreten und war zuletzt immer stärker unter Druck geraten. Der 59-Jährige befinde sich zu oft in seiner Wahlheimat Kalifornien, hieß es. Die Nachrichtenagentur Yonhap hatte am Montag berichtet, einige Südkoreaner würden bereits die Entlassung des Deutschen fordern.
Roberto Mancini bleibt dagegen auch im zweiten Spiel als Trainer der Saudis sieglos. Der Italiener hatte sein Premierenspiel am Samstag gegen Costa Rica ebenfalls in Newcastle 1:3 verloren. Mancini war als Coach von Europameister Italien mit einer Multi-Millionen-Offerte von Saudi-Arabien geködert worden.
Testspiele: Kane trifft - England siegt im "Battle of Britain"
Drei Tage nach dem ersten Punktverlust in der EM-Quali gegen die Ukraine (1:1) schossen Phil Foden, der Ex-Dortmunder Jude Bellingham und Bayern-Neuzugang Harry Kane den Vize-Europameister im 116. "Battle of Britain" in Glasgow zum 3:1 (2:0). Pechvogel Harry Maguire unterlief ein Eigentor.
Die Partie fand zur Erinnerung an den 150. Geburtstag des ersten Länderspiels der Fußball-Geschichte statt - allerdings leicht verspätet: Das erste Duell beider Teams hatte am 30. November 1872 ebenfalls in Glasgow stattgefunden.
Foden (23), Triple-Sieger mit Manchester City, brachte die Three Lions in der 32. Minute in Führung, drei Minuten später nutzte Bellingham einen Abwehrfehler der Schotten eiskalt zum 2:0. Der 20-Jährige lieferte in der Schlussphase auch die Vorlage zur Entscheidung durch Kapitän und Rekordtorschütze Kane (81.).
Mit der Leistung setzte Bellingham auch seinen starken Lauf aus der spanischen Liga fort. Für Real Madrid verbuchte der 103-Millionen-Euro-Mann in den ersten vier Einsätzen bereits fünf Tore und eine Vorlage.
Weiter wie vom Pech verfolgt scheint dagegen Innenverteidiger Maguire von Manchester United. Der langjährige Kapitän der Red Devils war kurz vor der Saison von Teammanager Erik ten Hag degradiert worden und steht beim englischen Rekordmeister seitdem auf der Verkaufsliste. Statt sich gegen Schottland Selbstvertrauen zu holen, stocherte der zur Pause eingewechselte 30-Jährige einen Klärungsversuch ins eigene Tor (68.).