Timo Werner ist wieder da. Nach seinem Syndesmoseriss ist RB Leipzigs Nationalstürmer heiß auf das Top-Duell mit Bayern München.
Timo Werner zog sich die warmen Handschuhe über, das Gesicht hatte RB Leipzigs Nationalstürmer fast komplett unter Mütze und Schal verborgen. Fuhr ihm die klirrende Kälte beim Training in der Red Bull Arena unerbittlich in die Glieder, wärmte Werner nach zwei Monaten Verletzungspause und der verpassten WM der Gedanke an das ersehnte Comeback gegen den FC Bayern.
Für den Bundesliga-Restart am Freitag (20.30 Uhr/Sat.1 und DAZN) schoss sich Werner bei der Generalprobe gegen den tschechischen Klub FK Mlada Boleslav in Form - nach dem Syndesmoseriss gelang ihm beim 4:0 am vergangenen Samstag sofort ein Treffer. Wichtig sei gewesen, "dass ich nach der Verletzung wieder spielen konnte", so Werner. Auch wenn der 26-Jährige noch nicht bei "100 Prozent" gewesen sei, fühle er sich "bereit für einen Einsatz gegen Bayern".
73 Tage war Werner zum Zuschauen verdammt gewesen, ehe er gegen die Tschechen erstmals wieder spielen durfte. Anfang November hatte er sich im Champions-League-Spiel gegen Schachtar Donezk (4:0) die Blessur zugezogen, die das Aus für die WM in Katar besiegelte. Seither schuftete Werner für seine Rückkehr auf den Platz. Im Trainingslager in Abu Dhabi trainierte der Angreifer zunächst individuell mit Ball, später kehrte er ins Mannschaftstraining des DFB-Pokalsiegers zurück.
Und Werner gibt sich mit Blick auf das mit Spannung erwartete Gipfeltreffen durchaus selbstbewusst. "Was man sagen kann: Mit einem Sieg erhöhen wir den Druck auf die Bayern, zumal es ja noch das Rückrundenspiel gibt", sagte er der Sport Bild. "Richtungsweisend" sei die Partie, wobei Werner auch mahnte: "Aber noch wichtiger, als die Bayern zu schlagen, ist die Konstanz danach. In den Spielen gegen die Gegner, die ganz andere Sorgen haben, wird die Meisterschaft entschieden."
Im Titelrennen mit den Bayern, die als Spitzenreiter derzeit sechs Punkte vor dem Dritten aus Leipzig liegen, braucht RB einen Timo Werner in Topform - seine Schnelligkeit und seinen eiskalten Abschluss. Trainer Marco Rose gefiel daher, was er gegen Boleslav von dem Torjäger mit den flinken Füßen gesehen hatte. "Beim Spiel konnte man sofort Timos Qualität sehen", sagte der Coach.
Angesichts der Verletzung von Starspieler Christopher Nkunku (Außenbandriss im Knie), der gerade erst wieder individuell arbeitet, sei es "besonders wichtig, dass Timo da ist." Denn nach seiner Rückkehr vom FC Chelsea im Sommer fand Werner nach verhaltenem Start immer besser zu seinem Spiel, vor seiner Verletzung traf er wieder öfter. Mittlerweile kommt Werner auf neun Tore und vier Vorlagen in 16 Pflichtspielen, seit er wieder in Leipzig spielt. Ordentliche Werte, doch für eine erfolgreiche Bayern-Jagd wird es ein paar Werner-Tore mehr brauchen.