Exklusiv Kaiserslauterns Tobias Sippel hat eine bewegte Saison hinter sich. Ende Oktober 2008 brach er sich den rechten Unterarm und verlor seinen Stammplatz an Luis Robles.
Da sich nun auch Robles verletzte (Außenbandriss), schlägt wieder Sippels Stunde im FCK-Tor.
Der 21-Jährige spricht im Interview über das FCK-Aufstiegsrezept, den kommenden Gegner und seine Ausbildung bei Gerry Ehrmann.
SPOX: Herr Sippel, es heißt Sie kochen ganz gerne?
Tobias Sippel: Stimmt, ich koche wirklich gern und wenn ich meiner Freundin und meiner Familie glauben darf, dann schmeckt es sogar gut.
SPOX: Sie als Hobby-Koch müssten es doch dann wissen: Welche Zutaten braucht es für den Aufstieg des 1. FC Kaiserslautern in dieser Saison?
Sippel: Vor der Saison war unser Ziel, möglichst schnell den Klassenerhalt zu schaffen. Das haben wir nun schon vor dem Spiel gegen Oberhausen geschafft und nach der schlimmen vergangenen Spielzeit ist das ein nicht zu unterschätzender Erfolg. Jetzt werden wir weiterhin von Spiel zu Spiel schauen und versuchen, jedes Spiel zu gewinnen. Unser Erfolg in dieser Saison ist besonders auf unseren großen Teamgeist, Siegeswillen und auch unsere Fitness zurückzuführen. Gepaart mit Konzentration und Konsequenz können wir mit diesen Zutaten auch weiter erfolgreich sein.
SPOX: Ihr Trainer Milan Sasic sagt, die Qualität in der Breite des Kaders sei nicht gut genug für den Aufstieg. Glaubt man beim FCK selbst nicht an den Sprung nach oben?
Sippel: Das würde unser Trainer so nie sagen. Es geht darum, dass der Verein niemals das Ziel Aufstieg ausgeben würde, weil wir eine extrem junge Mannschaft sind und auch erst seit kurzer Zeit zusammen spielen.
SPOX: Wie sieht es mit dem Spiel bei 1860 München aus? Sind Sie optimistisch, dass es mit einem Dreier klappen kann, oder wären Sie auch mit einem Zähler schon zufrieden?
Sippel: Wie schon gesagt: Wir wollen jedes Spiel gewinnen und gehen jede Aufgabe auch genau so an. Aber wichtig wird sein, dass wir weiter so konzentriert und konsequent auftreten wie zuletzt.
SPOX: Mainz und Fürth schwächelten zuletzt, Lautern und Nürnberg sind richtig gut drauf, Freiburg scheint durch zu sein - wer schafft Ihrer Meinung nach den Aufstieg in die Bundesliga?
Sippel: Es ist sehr eng und wird sich sicher zwischen den fünf, sechs Mannschaften dort oben abspielen. Vom Kader her sind Freiburg, Mainz und Nürnberg die Favoriten.
SPOX: Die Saison des FCK ist geprägt von einigen Auf und Abs. Auch bei Ihnen persönlich gab es in dieser Spielzeit Höhen und Tiefen. Wie bewerten Sie selbst Ihre bisherige Saison?
Sippel: Ich habe einige sehr wertvolle Erfahrungen gemacht und bin froh, jetzt wieder zu spielen. Mit jedem Training merkt man eine Entwicklung und jedes Spiel bringt dich weiter. Ich bin erst 21 Jahre alt und es ist bei weitem nicht selbstverständlich, dass man mit 21 schon Stammtorwart bei einem Proficlub ist. Das kann und darf man nicht erwarten, sondern sollte stetig versuchen, sich zu verbessern und an seinem Spiel zu arbeiten.
SPOX: Aus der Ferne war für viele überraschend, dass nach der Winterpause Luis Robles und nicht Tobias Sippel im FCK-Tor stand. Wie kam's?
Sippel: Luis ist ein sehr guter Torwart und zudem ein echter Freund. Die Entscheidung trifft letztlich der Trainer und Luis hat seine Sache gut gemacht. Jetzt ist Luis Verletzung meine Chance und ich werde versuchen, mit meiner Leistung dafür zu sorgen, auch im Tor zu bleiben.
SPOX: Nun sind Sie wieder im Kasten. Sehen Sie sich auch langfristig als Nummer eins beim FCK?
Sippel: Jeder Profi will spielen und als Torhüter ist die Chance wesentlich geringer als bei den Feldspielern, denn es gibt nur einen Platz auf dem Feld. Beim FCK haben die Torhüter in den letzten Jahren fast nur wegen Verletzungen gewechselt. Das ist seit Roman Weidenfeller, Jürgen Macho, Florian Fromlowitz oder Luis und mir so und ist auch ein Zeichen von Qualität.
SPOX: Kaiserslautern ist für seine starken, jungen Torhüter bekannt, die alle durch die Schule von Gerry Ehrmann gingen. Was zeichnet diese Ausbildung aus?
Sippel: Beim FCK wird schon in der Jugend sehr gut und intensiv mit den Torhütern gearbeitet, so dass wir alle über eine gute Grundausbildung verfügen. Im Training mit Gerry Ehrmann wird dir wirklich alles abverlangt und er holt das letzte bisschen Leistung aus dir heraus. Bei ihm habe ich die Chance, mich immer weiter zu verbessern.
SPOX: Roman Weidenfeller, Tim Wiese, Florian Fromlowitz: Ihre Vorgänger beim FCK haben den Klub relativ früh verlassen, um den nächsten Karriere-Schritt zu machen. Ist dieser Schritt auch bei Ihnen irgendwann geplant?
Sippel: Darüber mache ich mir überhaupt keine Gedanken. Ich will mit dem FCK erfolgreich sein und helfen, unsere Ziele zu erreichen. Alles andere ist sekundär.
SPOX: In der Vorrunde machten Sie auch außerhalb des Platzes Schlagzeilen, als "Bild" über Sie und ihre Freundin von den "Beckhams vom Betze" schrieb. Gefallen Ihnen solche Schlagzeilen?
Sippel: Nein und ich bin froh, dass nun wieder nur das Sportliche im Zentrum steht.
Tobias Sippel im Steckbrief
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