Uli Hoeneß hat sich besorgt gezeigt, was die Geldströme in den Fußball aus dem Nahen Osten angeht. Außerdem äußerte sich der 71 Jahre alte Ehrenpräsident des FC Bayern München über die Transferplanung, Neuzugang Raphael Guerreiro - und verteilte eine Spitze gegen Lothar Matthäus.
Er habe Pep Guardiola nach dem Triumph in der Champions League "gesagt, es hat keiner mehr verdient als er", verriet Hoeneß am Rande eines Benefizspiels zugunsten von Kindern und Jugendlichen mit geistiger Beeinträchtigung gegenüber Sky.
Aber: "Das ist nicht nur Manchester City, sondern alles was aus dem Nahen Osten kommt. Ich habe große Sorgen, was da aus Saudi-Arabien kommt, die scheinen unendlich Geld zu haben. Wir zahlen das über unseren Ölpreis", betonte Hoeneß. Es werde "sicher nicht einfach die nächsten 10 Jahre. Sie sehen das im Golf, da haben sie auch alles aufgekauft."
Dennoch könnten auch solche Klubs "nur mit elf Spielern spielen und ein Kader kann nur 15 bis 16 haben. Also es wird auf der Welt immer mehr als 50-60 gute Spieler geben und an die müssen wir ran", bekräftigte Hoeneß.
Er selbst steht in Sachen Transfers bei den Bayern im Mittelpunkt: Hoeneß ist in Abwesenheit eines Sportdirektors Teil des Bayern-Gremiums, das sich um die Kaderplanung in München kümmert. "Der Verein hat sich befriedet, es ist total ruhig. Wir setzen uns einmal die Woche zusammen mit dem großen Kreis, der alle Dinge bespricht. Bis jetzt läuft das sehr gut, es wird nicht so viel in der Zeitung geschrieben", erklärte er. Die Bayern diskutierten Transfers "im kleinen Kreis und das tut der Sache gut."
Uli Hoeneß über Lothar Matthäus: "Werden ihm die Kanäle abschneiden"
Dabei setzte Hoeneß auch eine Spitze gegen Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, der die Bayern in seiner Funktion als Experte in den vergangenen Wochen mehrfach scharf kritisiert hatte: "Auch Lothar wird in den nächsten 12 Monaten weniger Informationen kriegen, weil wir ihm die Kanäle abschneiden werden."
Einen weiteren Neuzugang nach Konrad Laimer hatte Karl-Heinz Rummenigge schon ausgeplaudert: Raphael Guerreiro wird von Borussia Dortmund kommen. "Als der Name bei uns in dem Kaderplanungskreis genannt wurde, er ist ablösefrei, haben wir alle sofort zugestimmt", verriet Hoeneß: "Das ist ein Spieler, den wir sehr gut gebrauchen können, weil er vielseitig ist."
Und wie geht es mit der Suche nach dem neuen Sportdirektor weiter? "Wir sind im Zeitplan und haben ein paar Ideen", sagte Hoeneß. Und versicherte: "Karl-Heinz und ich haben versprochen, dass wir so lange helfen bis wir die Positionen, die zu besetzen sind, besetzt haben."