Marc Roca, Michael Cuisance und Bouna Sarr stehen beim FC Bayern schon länger auf dem Abstellgleis, in den Plänen des neuen Trainers Julian Nagelsmann nimmt aber auch Defensiv-Juwel Tanguy Nianzou bislang nur eine untergeordnete Rolle ein. Wie geht es mit dem Quartett weiter? Ein Überblick.
Marc Roca
- Alter: 24
- Position: Defensives Mittelfeld
- Einsatzminuten in dieser Saison: 0
- Vertrag bis: 2025
- Situation: Auf der Sechser-Position herrscht spätestens seit der Ankunft von Marcel Sabitzer ein Überangebot. Und da Corentin Tolisso nicht verkauft wurde, war bereits vor dem Saisonstart abzusehen, dass Roca es unter Nagelsmann schwer haben würde. Aktuell darf der im Oktober 2020 für knapp 9 Millionen Euro von Espanyol Barcelona verpflichtete Spanier es schon als persönlichen Erfolg verbuchen, wenn er es an Spieltagen in den Kader der Profis schafft.
- Ausblick: Wenn sich Joshua Kimmich und Leon Goretzka nicht auf einmal schwer verletzen, ist ein Roca-Abgang im Winter sehr wahrscheinlich. Nach Informationen von SPOX und Goal beschäftigen sich sowohl der Verein als auch die Spielerseite bereits mit diesem Szenario. Eine Leihe, aber auch ein Verkauf ist möglich. An Trainingseifer mangelt es dem Linksfuß deshalb aber weiterhin nicht.
gettyMichael Cuisance
- Alter: 22
- Position: Offensives Mittelfeld
- Einsatzminuten in dieser Saison: 44
- Vertrag bis: 2024
- Situation: Nach seiner misslungenen Saison auf Leihbasis bei Olympique Marseille sollte Cuisance in der Vorbereitung unter Nagelsmann eine Bewährungschance erhalten. Die nutzte er nicht - und so war sich das neue Trainerteam schnell einig, ohne den Mittelfeldspieler zu planen. Da sich ein Wechsel jedoch nicht mehr realisieren ließ, ist Cuisance immer noch Trainingsgast an der Säbener Straße. Zuletzt trat er eher negativ in Erscheinung, indem er Ersatztorhüter Sven Ulreich verletzte.
- Ausblick: An Bayerns Haltung hat sich nichts geändert: Der Spieler soll abgegeben werden. Im Sommer zeigten nach Informationen von SPOX und Goal nur ein paar Vereine aus Italien Interesse an einer Leihe. Die Verantwortlichen suchen weiterhin nach einem Käufer für den 2019 aus Mönchengladbach gekommenen 8-Millionen-Flop.
Bouna Sarr
- Alter: 29
- Position: Rechte Verteidigung
- Einsatzminuten in dieser Saison: 148
- Vertrag bis: 2024
- Situation: Neuerdings ist Sarr für die senegalesische Nationalmannschaft aktiv, was ihm immerhin Spielpraxis einbringt. In München kommt er weiterhin nur selten zum Zug, weil er neben Benjamin Pavard und Niklas Süle nun auch noch Eigengewächs Josip Stanisic vor sich hat. Eine schwierige sportliche Situation, auch wenn sich Sarr laut Nagelsmann zumindest im Training reinhängt.
- Ausblick: Es ist kein Geheimnis, dass die Bayern den Spieler gerne abgeben würden. Das große Problem ist und bleibt Sarrs fehlende Bereitschaft, auf sein fast vier Millionen Euro schweres Jahresgehalt zu verzichten. Da sich seine sportlichen Ambitionen in Grenzen halten, dürfte es für die Kaderplaner um Hasan Salihamidzic auch im Winter schwierig werden, Sarr loszuwerden. Denn: Kein Interessent wird bereit sein, ihn auch nur ansatzweise so fürstlich zu entlohnen wie der FCB.
gettyTanguy Nianzou
- Alter: 19
- Position: Innenverteidigung
- Einsatzminuten in dieser Saison: 197
- Vertrag bis: 2024
- Situation: Ungeachtet seiner guten Leistungen in den Vorbereitungsspielen muss sich Nianzou seit seinem eher unglücklich verlaufenden Startelfeinsatz am 22. August gegen den 1. FC Köln mit der Ersatzbank und sporadischen Kurzeinsätzen begnügen. Seiner Entwicklung ist das nicht unbedingt zuträglich. Die hohe Konkurrenz in der Innenverteidigung - Dayot Upamecano und der von einer Gefängnisstrafe befreite Lucas Hernandez sind gesetzt - droht dem französischen Talent zum Verhängnis zu werden.
- Ausblick: Eine mögliche Lösung wäre ein Wechsel auf Leihbasis bis zum Saisonende. Dieses Szenario kommt nach Informationen von SPOX und Goalfür die Spielerseite aber nicht in Frage, Nianzou will die Saison in München beenden und anschließend seine Situation bewerten. Er steht in regem Austausch mit dem Trainerteam und ist sich bewusst, dass er sich weiter in Geduld üben und über gute Trainingsleistungen für höhere Aufgaben empfehlen muss. Auch die Verantwortlichen sind guter Dinge, dass Nianzou den Durchbruch unter Nagelsmann schafft. Der hatte übrigens schon während seiner Zeit als Coach von RB Leipzig eine hohe Meinung von dem PSG-Eigengewächs.