Wales hat sich erstmals seit 1958 für eine Fußball-Weltmeisterschaft qualifiziert, doch einige Mitarbeiter des Verbandes und der Nationalmannschaft werden die Endrunde in Katar boykottieren - wegen der Diskriminierung Homosexueller in dem Wüstenstaat. "Sie werden nicht zu dem Turnier reisen, es ist absolut ihr Recht", sagte Verbandschef Noel Mooney der BBC.
Homosexualität ist in Katar verboten, es drohen drakonische Strafen. Sogar die Todesstrafe ist theoretisch möglich. Auch wegen anderer Menschenrechtsfragen steht die WM-Endrunde (21. November bis 18. Dezember) weltweit in der Kritik.
Einen Komplett-Boykott der walisischen Nationalmannschaft hält Mooney dagegen nicht für "richtig". Man wolle das Turnier als "Plattform" nutzen, um "zu versuchen, das Leben dort zu verbessern und einen guten Dialog über Themen wie Menschenrechte und Arbeitsmigranten zu führen". Der Verband werde dabei "eine sehr aktive Rolle spielen", so Mooney.
Zuvor hatte bereits die "Rainbow Wall", die offizielle LGBTQ+-Fanorganisation in Wales, angekündigt, nicht nach Katar zu reisen. Das Team um Superstar Gareth Bale hatte sich durch ein 1:0 im Play-off-Endspiel gegen die Ukraine das letzte europäische Ticket für die WM gesichert.