Trotz vorzeitiger Vertragsverlängerung bis 2012 ist die Zukunft von Fabio Capello als englischem Nationalcoach nach den bislang enttäuschenden Ergebnissen bei der WM ungewiss.
Nach zwei enttäuschenden Auftritten und zwei Unentschieden in den ersten beiden Gruppenspielen scheint die Zukunft von Fabio Capello als Teammanager der englischen Nationalmannschaft äußerst unsicher zu sein.
Dabei verlängerte der englische Verband FA erst kurz vor dem Turnier den Vertrag mit dem Italiener bis zur EURO 2012 in Polen und der Ukraine. Aus dem alten Vertrag wurde darüber hinaus die Klausel gestrichen, die es beiden Parteien in den zwei Wochen nach der WM erlaubt hätte,den Kontrakt ohne Abfindungszahlungen aufzulösen.
Capello tief enttäuscht
Dennoch wird hinter den Kulissen bereits über eine vorzeitige Trennung nachgedacht, wie britische Medien berichten.
Wegen des drohenden WM-Aus in der Vorrunde sitzt der Stachel der Enttäuschung bei Capello ohnehin tief. "Es fühlt sich an, als wären die letzten zwei Jahre Zeitverschwendung gewesen. Ich habe keine Ahnung, wie oder warum die Spieler an diesem Punkt ankommen konnten", sagte Capello, der sich offenbar auch nicht erklären kann, warum die Engländer bei der WM in Südafrika nicht auf Touren kommen: "Das Problem könnte der Druck sein."
Leitende Funktionäre der FA hätten im englischen Mannschaftshotel gegenüber Medienvertretern signalisiert, dass sie im Fall eines möglichen Scheiterns in der Vorrunde mit Capellos Rücktritt rechnen, heißt es.
Rücktritt bei Vorrunden-Aus möglich
Das würde bedeuten, dass der Verband dem 64-Jährigen keine Abfindung zahlen müsste. Offiziell hatte die FA Capello auch nach dem 0:0 gegen Algerien vom Freitag den Rücken gestärkt. Der Italiener, der England zu einer souveränen WM-Qualifikation geführt hatte, verdient als Teammanager umgerechnet 7,2 Millionen Euro im Jahr.
Sollte er nach einem Ausscheiden in der Vorrunde wider Erwarten nicht zurücktreten, gilt als sicher, dass die FA den Vertrag kündigen wird - verbunden mit einer Abfindung von geschätzten 13,8 Millionen Euro.
England braucht am Mittwoch im dritten und letzten Gruppenspiel einen Sieg gegen Slowenien, um sicher ins Achtelfinale einzuziehen.