Böse Überraschung zum Olympia-Auftakt: Die DHB-Frauen tun sich gegen Südkorea sehr schwer, auch eine Vier-Tore-Führung nach der Pause reicht nicht zum Sieg.
Emily Bölk schüttelte immer wieder den Kopf, bei Antje Döll flossen nach dem verpatzten Olympia-Comeback sogar die Tränen. "Es ist enttäuschend, das war zu wenig", sagte Döll nach dem 22:23 (10:11) gegen Asienmeister Südkorea mit brüchiger Stimme. Statt Rückenwind für die Medaillenmission in Frankreich aufzunehmen, erlebten Deutschlands Handballerinnen beim Start in die Sommerspiele eine böse Überraschung. Auch eine Vier-Tore-Führung eine Viertelstunde vor Spielende reichte der DHB-Auswahl nicht für den Sieg.
16 Jahre nach der bis dato letzten Olympia-Teilnahme einer deutschen Frauenhandballmannschaft bot das DHB-Team eine zerfahrene Vorstellung und wird in dieser Form nichts mit der Medaillenvergabe zu tun haben. "Das haben wir uns anders vorgestellt. Südkorea war die Mannschaft, gegen die wir Punkte holen müssen", sagte Kapitänin Bölk.
Vor allem in der Offensive wirkten die Anführerin und ihre Mitspielerinnen nervös, es fehlte an Durchschlagskraft und Effizienz. Beste deutsche Werferin vor 5765 Zuschauern in der Arena Süd 6 war Linksaußen Döll mit sechs Treffern. "Wir müssen die Punkte jetzt irgendwo anders her bekommen", forderte Xenia Smits.