Der HSV Hamburg hat aus finanziellen Gründen keine Lizenz für die kommende Saison der Handball-Bundesliga erhalten.
Wie die unabhängige Lizenzierungskommission der HBL am Freitag mitteilte, habe der Klub aus der Hansestadt den Nachweis der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit für eine Teilnahme am Spielbetrieb nicht fristgemäß erbracht. Der HSV hat gegen den Beschluss, der den Zwangsabstieg bedeuten würde, frist- und formgemäß Beschwerde eingelegt.
Die Lizenzierungskommission hatte dem HSVH am 17. April die Bundesliga-Lizenz nur unter der Bedingung erteilt, bis zum Freitag eine Liquiditätslücke zu schließen. "Dies wurde gegenüber der unabhängigen Lizenzierungskommission innerhalb der gesetzten Frist nicht nachgewiesen", hieß es in der HBL-Mitteilung.
Der Klub reagierte mit Verwunderung auf die Entscheidung. "Wir sind uns sicher, dass wir die Bedingung erfüllt haben", sagte Geschäftsführer Sebastian Frecke: "Leider haben wir entgegen unserer festen Erwartung trotzdem eine negative Rückmeldung von der Lizenzierungskommission erhalten. Wir werden nun den Rechtsweg nutzen und haben fristgerecht gegen die Erteilung der Bedingung Beschwerde eingelegt."
Diese liegt dem Präsidium der Handball Bundesliga zur weiteren Entscheidung vor. Sollte es zu keinem Ergebnis kommen, bleibt dem HSVH die Möglichkeit eines Anrufens des verbandsinternen Schiedsgerichts.
Zuvor hatte sich Ligarivale Bergischer HC eingemischt. Der BHC hatte am Donnerstag mitgeteilt, bereits vor zwei Wochen Auskunft über die Vorgänge rund um die Lizenz des HSV Hamburg beantragt zu haben. Bezüglich der Lizenzierung des HSV Hamburg für die laufende und die kommende Saison stelle man sich aufgrund "schwerwiegender Anhaltspunkte weitreichende Fragen", hieß es.
Als Vorletzter der HBL würde der BHC nach aktuellem Stand von einem Lizenzentzug der Hamburger profitieren und in der Liga verbleiben.