Die Peruanerin Kimberly Garcia Leon hat bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Eugene den ersten Titel geholt und die erste Medaille für das südamerikanische Land gewonnen.
Die 28-Jährige setzte sich am Freitag im Gehen über 20 km in einem von goßer Hitze geprägten Rennen in 1:26:58 Stunden vor der Polin Katarzyna Zdzieblo (1:27:31) und Shijie Qieyang aus China (1:27:56) durch.
Die deutsche Starterin Saskia Feige (Potsdam) belegte in 1:32:12 Stunden einen guten 15. Platz.
"Das Ziel von meinem Trainer und mir waren die Top 20. Es war zwar nicht so heiß wie 2019 bei der WM in Doha, aber die Sonne hat ganz schön geknallt", sagte Feige: "Am Ende war ich etwas vorsichtiger, weil ich mit zwei Anträgen keine Disqualifikation riskieren wollte. Aber insgesamt denke ich, ich habe die Leute ganz gut eingesammelt."
Allyson Felix verpasst 14. WM-Gold
Derweil verpasste die US-amerikanische Sprinterin Allyson Felix in ihrem ersten Rennen bei ihren letzten Weltmeisterschaften überraschend ihr 14. WM-Gold. In der Mixed-Staffel über 4x400 m kamen die hoch favorisierten Gastgeber nur auf Platz drei.
Schlussläuferin Kennedy Simon brach in Führung liegend auf der Zielgeraden ein. Gold ging somit an die Dominikanische Republik (3:09,82) vor den Niederlanden (3:09,90) um Hürdenstar Femke Bol und den USA (3:10,16). Eine deutsche Staffel war nicht am Start.
Für die 36 Jahre alte Felix, erfolgreichste Leichtathletin der WM-Geschichte, war es die 19. Medaille bei Weltmeisterschaften. Die Topläuferin, die nach den Titelkämpfen von Eugene ihre Karriere beenddet, wurde beim Heimspiel frenetisch gefeiert.
Geher Linke gibt auf
Bitter lief es für den deutschen Geher Christopher Linke. Der 33-Jährige, 2021 bei Olympia in Tokio Fünfter, stieg bei einer Hitzeschlacht über 20 km aus. Gold ging an den Japaner Toshikazu Yamanishi (1:19:07) vor seinem Landsmann Koki Ikeda (1:19:14). Bronze holte der Schwede Perseus Karlström.
"Es war ein Zusammenspiel aus 'heute war es nicht mein Tag' und 'nicht um jeden Preis ins Ziel kommen wollen - oder müssen'", sagte Linke nach seiner Aufgabe: "Wenn das hier mein einziger Start gewesen wäre, dann hätte ich natürlich gekämpft bis zum letzten Meter, das ist klar. Aber ich hatte den Gedanken im Hinterkopf, dass ich ja in neun Tagen noch die 35 Kilometer machen möchte, und ich habe eigentlich ziemlich früh im Rennen gemerkt, dass ich eine gewisse Grundform habe - Ausdauer und Kraft waren da, aber ich konnte einfach nicht die Geschwindigkeit gehen." Da habe er "entschieden, dass ich lieber die Kraft spare", um über die 35 km "zu performen".
gettyKugelstoß-Finals ohne deutsche Beteiligung
Die Kugelstoß-Finals finden ohne deutsche Beteiligung statt. Der Sindelfinger Simon Bayer kam am Freitagabend in der Qualifikation auf 19,71 m und schied klar aus. David Storl, Weltmeister von 2011 und 2013 hatte sich nicht qualifiziert. Mit einem überragenden Stoß auf 22,28 m zog Ryan Crouser (USA) als Bester ins Finale.
Bei den Frauen waren zuvor Katharina Maisch (Halle/Saale) als 13. (18,57) und die Wattenscheiderin Julia Ritter als 15. (18,22) knapp gescheitert. Die deutsche Meisterin Sara Gambetta hatte ihren Start wegen einer Virus-Infektion abgesagt.
Stabhochspringerin Jacqueline Otchere im Finale
Besser lief es für Stabhochspringerin Jacqueline Otchere. Die erst kurz vor den Titelkämpfen nachnominierte Mannheimerin überprang am Freitagabend 4,50 m und schaffte es damit ins Finale.
Da nur elf Athletinnen diese Höhe meisterten, waren die ursprünglich für den Einzug in die Medaillenentscheidung am Sonntag geforderten 4,65 nicht nötig. Unter den für das Finale qualifizierten Springerinnen waren auch Olympiasiegerin Katie Nageotte und Vizeweltmeisterin Sandi Morris (beide USA).
Die Russin Anschelika Sidorowa, die 2019 in Doha WM-Gold geholt hatte, darf wegen des Angriffskrieges ihres Landes gegen die Ukraine nicht in Eugene starten.
Sprinter Julian Wagner ausgeschieden
Dagegen ist Sprinter Julian Wagner trotz einer guten Leistung ausgeschieden. Der Thüringer musste in seinem Vorlauf mit 10,21 Sekunden die Segel streichen.
Schnellster in der ersten Runde war Top-Favorit Fred Kerley mit starken 9,79 Sekunden.