Auf den Hexer war Verlass: Deutschlands Handballer greifen dank ihres überragenden Torhüters Andreas Wolff nach historischem Olympia-Gold. Das deutsche Team besiegte den WM-Dritten Spanien im Halbfinale von Lille mit 25:24 (12:12) und steht erstmals seit 2004 wieder in einem olympischen Finale. Von der Tribüne schallten "Andi, Andi"-Sprechchöre.
"Er hat großartige Paraden gezeigt, es hat uns ins Finale getragen", sagte Renars Uscins, mit seinen sechs Treffern in der zweiten Halbzeit bester deutscher Torschütze, über den Matchwinner bei Eurosport.
Zugleich betonte er: "Ich bin stolz Teil dieses Teams zu sein und eine Medaille sicher zu haben. Aber wir wollen mehr." Wolff verkündete sogleich: "Wir erwarten uns gar nichts, wir wollen nur aller Welt zeigen, aus welchem Holz wir geschnitzt sind."
Vor rund 20.000 Zuschauern bot am Freitag allen voran Wolff eine grandiose Vorstellung. Ob mit dem Arm, mit dem Bein auf Kopfhöhe oder mit der Schulter: Mit wahnwitzigen 22 Paraden und einer Quote, die lange Zeit über 50 Prozent lag, trieb der Keeper die spanischen Schützen zur Verzweiflung - und ebnete den Weg ins Finale.
Im Endspiel am Sonntag (13.30 Uhr/ZDF und Eurosport) kann die junge deutsche Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason nun Geschichte schreiben: Gegen Serienweltmeister Dänemark (2019, 2021, 2023), der Slowenien im zweiten Halbfinale am Abend mit etwas Glück am Ende 31:30 bezwang, geht es um den ersten gesamtdeutschen Olympiasieg, das erste Gold seit dem legendären DDR-Triumph 1980.