Die Frage nach der Anzahl der Dopingkontrollen hat die Verantwortlichen des Weltverbandes FINA bei der WM in Kasan ins Schwimmen gebracht.
"3000", antwortete Generalsekretär Cornel Marculescu auf der Pressekonferenz zur Halbzeit der Titelkämpfe, "davon ein signifikanter Anteil Bluttests." Auf Nachfrage, ob damit jeder der gut 2500 Athleten bei der WM kontrolliert würde, war sich der Rumäne nicht mehr sicher: "Vielleicht sind es auch nur 300, ich weiß es nicht genau."
Erst ein Anruf beim Anti-Doping-Experten des Verbandes brachte Klarheit: 420 Tests werden in Kasan für den biologischen Pass durchgeführt, dabei werden Blut und Urin untersucht. Hinzukommen 450 Urinproben und 117 Bluttests. Die Proben gehen nicht nur in das in Verruf geratene Labor in Moskau, sondern auch in die WADA-Labore in London und Barcelona, stellte Marculescu - diesmal ohne Hilfe seines Experten - klar. Der Schwimm-Weltverband steht seit Jahren wegen seiner laxen Anti-Doping-Politik in der Kritik.
Für Aufregung sorgte unter anderem die kurze Sperre für den chinesischen Doppel-Olympiasieger Sun Yang, der nach einem positiven Test auf die verbotene Stimulans Trimetazidin nur für drei Monate aus dem Becken verbannt wurde. Die Sperre war erst ein halbes Jahr nach dem Vergehen bekannt geworden und zu diesem Zeitpunkt schon längst abgelaufen. Ursprünglich hatte der chinesische Verband es bei einer Verwarnung belassen wollen.