Der unter Dopingverdacht geratene Gewichtheber-Weltmeister Alexej Lovtschev hat in seiner Heimat Rückendeckung von Russlands Sportminister Vitali Mutko erhalten.
"Wir werden ihn mit allen notwendigen Mittel unterstützen, bis ihm eine vorsätzlicher Dopingverstoß nachgewiesen ist", erklärte das Regierungsmitglied am Freitag in Moskau zur Suspendierung des Superschwergewichts-Champions wegen einer positiven A-Probe bei der WM in Houston. Lovtschev selbst sagte gut einen Monat nach seinem Titelgewinn im Interview mit einem russischen TV-Sender, von der Mitteilung des Weltverbandes IWF "total geschockt" worden zu sein.
Die IWF hatte Lovtschevs Suspendierung am Mittwoch zusammen mit der Bekanntgabe von 23 weiteren WM-Dopingfällen verkündet. Die Analyse seiner Dopingkontrolle wies Spuren des verbotenen Wachstumshormons Ipamorelin auf. Mutko sagte dazu, dass die Substanz in einem Medikament enthalten gewesen wäre, für das Lowtschew nach einer schweren Knieverletzung im vergangenen Oktober eine Genehmigung gehabt hätte. Ein Termin für die beantragte Öffnung der B-Probe steht noch nicht fest.
Teamkollegen vorläufig gesperrt
Neben Lovtschev , der bei seinem WM-Erfolg in der Königsklasse mit 475 kg im Zweikampf und 264 kg im Stoßen Weltrekorde aufgestellt hatte, sind nach Mutkos Angaben auch seine Teamkollegen Alexej Kosow sowie Olga Afanseva und Olga Zubova von der IWF wegen positiver A-Proben in Houston vorläufig gesperrt worden. Für den Fall von Bestätigungen der Dopingvorwürfe kündigte Mutko Konsequenzen für den nationalen Verband und die Trainer an.
Zu den 24 Dopingfällen von Houston gehören laut IWF-Angaben auch die Medaillengewinner Kim Hwang-Song (Südkorea) sowie Almas Uteschow und Chassulan Kirdibajew aus Kasachstan. Bereits in der vergangenen Woche hatte die IWF nach Kontrollen von WM-Dopingproben den nordkoreanischen Olympiasieger Kim Un Guk sowie die Aserbaidschaner Walentin Christow und Elchan suspendiert.