Sophia Popov und Caroline Masson ist am Mittwoch bei brütender Hitze in Tokio ein ordentlicher Start ins olympische Turnier geglückt. Auf dem Par-71-Platz im Kasumigaseki Country Club spielten die zweimalige Solheim-Cup-Gewinnerin Masson und British-Open-Champion Popov bei hoher Luftfeuchtigkeit und Temperaturen um 35 Grad jeweils Runden auf Platzstandard und belegten den 23. Platz im 60-köpfigen Feld.
Erste Spitzenreiterin war die Schwedin Madelene Sagström. Die 28-Jährige blieb mit 66 Schlägen fünf unter Par und führte mit einem Schlag Vorsprung vor der Inderin Aditi Ashok und Nelly Korda aus den USA. Deren Schwester Jessica Korda war schlaggleich mit Popov und Masson. Vater der beiden Korda-Schwestern ist Petr Korda, der 1998 die Australian Open im Tennis gewonnen hatte.
Fünf Schläge Rückstand auf die Spitze konnten Popov nicht schrecken. "Sollte es am letzten Tag so sein, wäre das ein bisschen schwierig, dann müsste man nochmal Gas geben. Aber wir haben noch drei Tage", sagte die 28-Jährige in der ARD, "wer weiß, was mit den Führenden morgen passiert. Vielleicht können wir von hinten das Feld ein bisschen aufrollen."
Auch Masson hatte mit der Hitze zu kämpfen. "Man ist einfach lange da draußen, steht fünf Stunden in der prallen Sonne. Man merkt schon, dass der Körper nicht ganz so präzise arbeitet wie gewohnt", sagte die 32-Jährige.
Popov beendete mit ihrem Start in Japan einen Familien-Fluch. Ihre amerikanische Mutter hatte sich als Schwimmerin für Moskau 1980 qualifiziert - dann kam der US-Boykott. Auch ihr Bruder, ein Leistungsschwimmer, träumte vergeblich von den Spielen, er scheiterte knapp an der Qualifikation für London 2012.
Das Turnier der Männer hatte Xander Schauffele, ein US-Amerikaner mit deutschem Pass, vor Rory Sabbatini (Slowakei) und T.C. Pan (Taiwan) gewonnen. Hurly Long (St. Leon-Rot) und Maximilian Kieffer (Düsseldorf) hatten die Plätze 35 und 45 belegt.