Die deutschen Springreiter haben in Lexington/Kentucky nach einer souveränen Vorstellung den WM-Thron erobert. Janne Friederike Meyer, Carsten Otto Nagel und Meredith Michaels-Beerbaum brachten den Sieg vorzeitig nach Hause.
Die deutschen Springreiter haben in Lexington/Kentucky nach einer souveränen Vorstellung den WM-Thron erobert. Janne Friederike Meyer (Schenefeld) mit Lambrasco, Carsten Otto Nagel (Wedel) mit Corradina und Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen) mit Checkmate brachten den Sieg mit drei Nullrunden (17,80 Punkte) vorzeitig nach Hause.
Marcus Ehning (Borken) mit Plot Blue hätte nicht mehr eingreifen müssen, ritt aber noch für die Einzelwertung und leistete sich einen Abwurf.
Silber holte Frankreich (24,32), Platz drei ging an Belgien (24,70). Deutschland holte erstmals seit 1998 in Rom wieder Gold bei einer WM. "Fantastisch. Drei Nullrunden in einem so schweren Parcours", jubelte Delegationsleiter Reinhard Wendt.
"Wir haben eine super Truppe"
"Jetzt ist es perfekt. Es war eine riesige Anspannung. Wir haben eine super Truppe", sagte Generalsekretär Soenke Lauterbach von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung FN.
In der Einzelwertung liegt nach drei Runden Olympiasieger Rodrigo Pessoa (Brasilien/2,80 Minuspunkte) mit Rebozo in Front. Bester Deutscher ist Nagel (3,24) auf Rang drei. Meyer ist 15., Michaels-Beerbaum 18. und Ehning rangiert auf Rang 27. "Mit etwas Glück kann sich Carsten-Otto noch eine Einzelmedaille holen", sagte Reiter-Präsident Breido Graf zu Rantzau.
Michaels-Beerbaum machte den Sieg der deutschen Mannschaft als dritte Reiterin perfekt und riss die Faust nach dem letzten Hindernis in die Höhe.
"Ein super Gefühl. Ich bin total happy. Alle haben sich gegenseitig geholfen", sagte Michaels-Beerbaum, die sich schnell ihre acht Monate alte Tochter Brianne schnappte und jubelte: "Die Kleine hat mitgefiebert. Sie ist unser größter Fan."
Meyer legte den Grundstein
Den Grundstein für den Erfolg legte Debütantin Meyer, die nach hartem Kampf in Lexington im dritten Anlauf ihren ersten Nullfehlerritt hinlegte.
Vor allem in der dreifachen Kombination wurde es unrhythmisch, doch die 29-Jährige zeigte Kämpferherz und zog ihren Wallach über die Stangen. "Ich hatte zunächst viele Pläne, die ich dann wieder ignoriert habe. Am Ende habe ich mich auf meinen Instinkt verlassen", schilderte die Newcomerin ihren Ritt.
Vize-Europameister Nagel bestätigte seinen guten Lauf und blieb wie schon am Tag zuvor ohne Fehler. "Die Stute ist ein bisschen vom anderen Stern.
Das war fantastisch. Als es schwierig wurde, hat sie wieder super reagiert", sagte der 48 Jahre alte Routinier im deutschen Team, der nach seinem Ritt euphorisch war: "Wir ziehen das Ding nach Hause" - und sollte damit Recht behalten.