Bei TLC im Toyota Center von Houston krönte sich Randy Orton zum ersten WWE World Heavyweight Champion. John Cena musste zusehen, wie die Viper mit Vince McMahon, Triple H und Stephanie McMahon feierte. Während Daniel Bryan der Wyatt Family unterlag, gewann CM Punk sein Handcap Match gegen den Shield.
Dolph Ziggler vs. Fandango (Kickoff Match)
Nachdem er sich am Mikrofon bei den Fans in Texas reichlich unbeliebt gemacht hatte, legte Fandango auch im Match gut los. Ziggler befreite sich jedoch und brachte einen Neckbreaker sowie im zweiten Anlauf den Fame Asser durch.
Dolph wollte den Superplex zeigen, doch Summer Rae lenkte den Showoff ab, was Fandango nutzte, um seinen Gegner vom Seil zu schubsen. Er ließ den Flying Legdrop zum schnellen Finish folgen. Sieger: Fandango.
CM Punk vs. The Shield (3-on-1 Handicap Match)
Punk provozierte den Shield zu Beginn, indem er seine Gegnern wiederholt ins Leere laufen ließ. Als Rollins sich beim Referee beschwerte, nutzte er die Chance, um ihm einen Running Neckbreaker zu verpassen und in die Offensive zu gehen. Schließlich schickte Seth Reigns ins Match, der die Kontrolle für sein Team übernahm. Roman dominierte, bis er außerhalb des Rings kräftig Anlauf nahm, losstürmte - und am ausweichenden Punk vorbei übers Kommentatorenpult schoss.
CM nutzte die Gelegenheit und ging auf dessen daraufhin lädiertes linkes Auge los. Während Reigns wechselte und erst mal draußen behandelt wurde, setzte Punk gegen Rollins zum GTS an, wurde jedoch von Ambrose gestoppt. Auch den Anaconda Vise brach Dean wenig später auf und wechselte sich selbst ein. Er wollte Punk per Chickenwing Suplex vom Top Rope holen, doch CM befreite sich und zeigte den Flying Elbo Drop.
Schließlich kam der GTS gegen den hereineilenden Rollins durch, ein weiterer gegen Ambrose sollte folgen. Reigns kam zurück in den Ring, nahm Anlauf und mähte statt dem ausweichenden Punk Ambrose per Spear um. Chicago's Own nutze die Verwirrung, schickte ihn nach draußen und pinnte Dean. Sieger: CM Punk.
Divas Champion AJ Lee vs. Natalya
Natalya bestimmte das Match von Anfang an. Infolge einer Ablenkung durch Tamina nutzte AJ aber die Gelegenheit und schickte ihre Gegnerin per Tritt ans Schienbein vom Apron auf die Matte. Als es gerade wirkte, als ob Natty sich befreien könnte, nahm AJ sie in einen Guillotine Choke, doch ihre Herausforderin befreite sich und ging erneut in die Offensive.
In der Ringmitte nahm sie AJ in den Sharpshooter, doch die konnte sich rauswinden. Tamina erneut mit einer Ablenkung, die AJ zum Black Widow nutzte. War's das? Nein, denn Natty befreite sich tatsächlich! Als sie gerade wieder zum Angriff übergehen und zum zweiten Mal den Sharpshooter ansetzen wollte, griff AJ ihr in die Haare und rollte sie auf. Siegerin und weiterhin Divas Championesse: AJ Lee.
Intercontinental Champion Big E Langston vs. Damien Sandow
Gleich zu Beginn versuchten sich beide Männer an ihren Finishern, doch vorerst ohne Erfolg. Stattdessen spielte Langston seine Kraft aus und schleuderte den Intellectual Savior of the Masses ein wenig durch die Gegend, bis der sich mit einem Whip gegen den Turnbuckle sowie einen sehenswerten Dropkick durch die Seile befreien konnte.
In der Folge kontrollierte Sandow mit Brawling das Geschehen, bis Big E sich per Electric Chair Drop befreite. Erneut setzte er das Big Ending an, doch Damien konterte per Schoolboy, der bis Zwei ging. Sandow ging in die Seile - und lief mitten in Langstons Running Body Attack. Big Ending hinterher, Schluss! Sieger und weiterhin Intercontinental Champion: Big E Langston.
WWE Tag Team Champions Cody Rhodes &Goldust vs. The Real Americans vs. Ryback& Curtis Axel vs. Rey Mysterio & Big Show (Elimination Tag)
Ryback und Axel begannen mit gutem Teamwork gegen die Rhodes-Brüder, bis Big Show sich selbst einwechselte und den Champs seine Overhead Chops verpasste. Als er Rey reinschickte, konnten die Heels wieder die Kontrolle übernehmen. Doch Rey tagte schließlich wieder mit den Champs, Goldust rollte Ryback auf und eliminierte dessen Team somit als erstes. Anschließend griffen auch die Real Americans erstmals ins Match ein. Sie hielten Goldust in ihrer Ecke und wechselten munter hin und her.
Als Goldust sich kurzzeitig befreien konnte und zu Cody kriechen wollte, kam Cesaro rein und verpasste ihm zur Freude der Fans den Giant Swing. Swagger Splash, Bocksprung/Stomp Kombi hinterher, doch einmal mehr befreite sich Goldust aus dem Pin. Schließlich gelang dem Veteran doch noch das Hot Tag mit Big Show, der Cesaro kräftig zusetzte und den Chokeslam andeutete. Swagger rettete seinen Kumpel und steckte dafür die WMD ein. Eine weitere gegen den vom Top Rope kommenden Cesaro, auch die Real Americans waren eliminiert.
Ein sichtlich angeschlagener Goldust stieg wieder in den Ring und musste gegen Show weiter einstecken. Der Chokeslam sollte folgen, doch Goldust konterte per DDT und wechselte Cody ein. Double Team Suplex gegen den Riesen, doch das folgende Cover reichte nicht. Den anschließenden Disaster Kick konterte Big und wechselte den frischen Mysterio ein.
In der Folge ging es hin und her, Cody und Rey standen mehrfach kurz davor, sich gegenseitig ihre Finisher zu verpassen. Als Mysterio erneut zum 619 ansetzte, fing Cody ihn im Seil ab, verpasste ihm den Alabama Slam und ließ die Cross Rhodes folgen. Sieger und weiterhin Tag Team Champions: Cody Rhodes & Goldust.
Brodus Clay vs. R-Truth
PPV-Debüt für Xavier Woods? Der Neuling begleitete R-Truth zwar zum Ring, musste aber von außen zusehen. Truth legte einen guten Start hin, bis Brodus ihn vom Top Rope holte und ihm einen Sitdown Splash vom zweiten Seil verpasste. Daraufhin war Clay lange Zeit am Drücker und spielte seine Kraft aus, ohne den Sieg zu suchen.
Tensai forderte seinen Partner wiederholt auf, das Match zu beenden und musste sich dafür anhören, dass Brodus ein "Main Event Player" und schlichtweg besser als er sei. Tensai und die Funkadactyls verließen daraufhin die Halle, Truth nutzte die Ablenkung und rollte den Funkasaurus auf. Sieger: R-Truth.
Kofi Kingston vs. The Miz (Do DQ Match)
Nachdem Kofi Miz während des Kickoffs attackiert hatte, ging die Fehde der beiden Ex-Partner in die nächste Runde. Kingston legte gut los, bis er Miz einen Topé verpassen wollte und von ihm per Forearm abgefangen wurde. Doch der Ghanaer meldete sich prompt zurück und setzte Miz mit Kniestößen an der Barrikade zu. Der Trouble in Paradise sollte folgen, doch Miz wich aus und ließ den Kick voll an den Pfosten krachen.
Der Awesome One konzentrierte sich in der Folge auf das Knie seines Gegners, um den Figur-Four-Leglock vorzubereiten. Das Skull Crushing Finale sollte folgen, doch Kofi rollte ihn bis Zwei auf. Während das Publikum lautstark "BOOORING" skandierte, lieferten die Beiden sich ein Konterduell, bis Miz schließlich in den entblößten Turnbuckle stürmte. Anschließend saß der Trouble in Paradise. Sieger: Kofi Kingston.
Seite 2: Orton holt sich beide Titel
Daniel Bryan vs. The Wyatt Family (3-on-1 Handicap Match)
Bray nahm zu Beginn im Schaukelstuhl Platz, während Rowan das Match für sein Team begann. Die beiden Hünen wechselten häufig hin und her, Bryan musste kräftig einstecken. Als sie das Goatface klar im Griff hatten, erhob Bray sich schließlich, legte Hemd und Hut ab und kam erstmals in den Ring. Nachdem er Daniel in die eigene Ecke schleuderte, kugelte er sich erst vor Lachen am Boden, um anschließend, wie schon ein paarmal gesehen, mit durchgebogenem Rücken und auf allen Vieren auf seinen Gegner zuzukrabbeln.
"That was creepy!", fand auch die Crowd. Nach weiterer Prügel bot Bray dem Superstar des Jahres die Hand an, um sich der Family anzuschließen. Bryan mit einem Kick und kurzem Comeback, das aber gleich im Keim erstickt wurde. Nachdem er Harpers Running Big Boot in die Ecke auswich, schickte er dessen beide Partner vom Apron und verpasste Luke anschließend einen Super Side Suplex.
Das Pin ging bis Zweieinhalb. Kickserie und Diving Headbutt hinterher, doch Rowan brach das Cover an. Beide Brocken mussten nach draußen, mit einem Topé schickte Daniel Harper spektakulär über das Pult der US-Kommentatoren und nahm Tempo auf.
Zurück im Ring setzte er den Yes Lock gegen Bray an, doch der befreite sich, verpasste Bryan aus der Mounted Position mehrere Forearms und die Sister Abigail hinterher. Sieger: The Wyatt Family. Anschließend nahm Wyatt sein Opfer noch in die Arme und streichelte ihm den Kopf.
World Heavyweight Champion John Cena vs. WWE Champion Randy Orton (Tables, Ladders & Chairs Match)
Im Verlauf der Show sah man, wie Vince McMahon, der gemeinsam mit Triple H und Stephanie per Limousine angereist war, backstage beiden Champions viel Glück für den Main Event wünschte. Im Match holte Cena schnell eine Leiter in den Ring und rammte sie Orton ins Gesicht.
Ein Tisch folgte, es sollte das Attitude Adjustment hindurch setzen, doch Randy befreite sich und brachte einen Stuhl in den Ring, um seinem Gegner damit kräftig zuzusetzen. Nachdem Cena sich revanchieren konnte, baute er draußen einen zweiten Tisch auf. Er stemmte Randy zur Powerbomb hoch, doch der strampelte sich frei und schickte ihn in die Ringtreppe. Er ging in den Ring zurück und steig auf die Leiter, um als erster einen der Gürtel zu greifen. Doch John war zur Stelle und stoppte ihn.
Nach einem Schlag mit der Leiter in die Magengrube Ortons stieg Cena erstmals hoch, wurde aber von seinem Gegner prompt wieder auf die Matte geholt. Bei einem Kletterduell rammte Cena die Viper mit dem Kopf voran in die Leiter, sprang per Super Five Knuckle Shuffle hinterher und schleuderte ihn anschließend durch den draußen postierten Tisch. Er kletterte erneut auf die Leiter - doch Randy war schnell zurück im Ring und verpasste ihm den RKO. Wenig später musste Orton die Ringtreppe an den Schädel einstecken und kassierte dabei eine Platzwunde über dem rechten Auge. Er kam mit Schlägen mit einem Mikrofon zurück und räumte anschließend das mexikanische Pult ab.
Der Punt Kick sollte folgen, doch stattdessen schickte Cena ihn per AA durch das Pult. Zurück im Ring, griff Cena nach den Titeln, doch Randy riss die Leiter um. John hing am World Heavyweight Titel, doch Stuhlschläge in den Rücken holten ihn auf den Boden zurück. Ein weiterer Chair Shot sollte folgen, doch Cena stürmt heran und rammte ihn durch den in der Ringecke positionierten Tisch - schon der dritte, durch den Orton im Match segelte. Wenig später holte die Viper Handschellen hervor, die er vor dem Match am Ring versteckt hatte, und kettete John ans Ringseil. Anschließend brachte er die große Leiter in aller Ruhe in den Ring und baute sie auf.
Derweil löste Cena das unterste Ringseil und kletterte hinterher, um Randy die Ringecke, die weiter an seinen Armen befestigt war, ins Gesicht zu rammen. John griff nach den Titeln, doch Randy hängte sich ans Seil und riss John nach unten durch einen weiteren in der Ecke platzierten Tisch. Orton stieg auf die Leiter, griff nach den Titeln... und hängte tatsächlich beide ab! Sieger und neuer WWE World Heavyweight Champion: Randy Orton. Nach kurzem Jubel ertönte das Theme vom Chairman, Vince betrat die Halle gemeinsam mit Hunter und Steph, um den neuen Champion of Champions zu beglückwünschen. Mit einem feiernden Orton und einem außerhalb des Rings liegenden Cena endete TLC.
Fazit
TLC war eindeutig auf den Main Event ausgerichtet, dem auch entsprechend viel Zeit eingeräumt wurde. Orton und Cena nutzten die Stipulation munter aus, sämtliche Waffen wurden ausgiebig genutzt und einige Tische gingen zu Bruch. Die Handschellen erinnerten stark an das Aufeinandertreffen der beiden bei Breaking Point 2009, auch das Auseinanderschrauben des Turnbuckles war nicht neu. Doch das ist keineswegs als Kritik zu verstehen, das Match wusste absolut zu überzeugen und bot einige spektakuläre Szenen
Zudem hatte man spätestens seit dem Auftauchen von Vince McMahon wohl mit allem gerechnet, aber sicher nicht mit einem cleanen Sieg für die Viper. Erstmals seit seinem Cash-In beim SummerSlam vor vier Monaten wurde Randy wirklich stark dargestellt, von diesem Erfolg kann er nur profitieren. Wie es zwischen ihm und Cena weitergeht, wird sich bei Raw zeigen, ein Re-Match beim Royal Rumble dürfte aber sicher sein.
Ansonsten wurde der letzte Pay-per-View des Jahres primär zur Weiterführung von Storylines genutzt: Punk als potentieller Gegner für Triple H gelang die Sensation gegen den Shield, bei dem Reigns durch die Augenverletzung nicht geschwächt wurde; zudem wurde der anstehende Shield-Split durch das Spear gegen Ambrose weiter voran getrieben.
Die Fehde zwischen Miz und Kingston wurde - zum Missfallen der Crowd - weitergeführt, ebenso wie der Heel-Turn von Brodus Clay. Die zugehörigen Matches waren nicht weiter erwähnenswert, gerade das Handicap-Match war enttäuschend, da das Booking ausschließlich auf den Reigns/Ambrose-Zusammenstoß ausgerichtet war.
Langston vs. Sandow fiel leider erwartungsgemäß kurz aus, dafür wussten der Tag Team 4-Way sowie das zweite Handicap-Match, bei dem Bryan einmal mehr seine unglaubliche Explosivität unter Beweis stellte und die Wyatts - insbesondere natürlich Bray - ihre Rollen perfekt lebten, zu überzeugen.
Weniger schön war, dass man sowohl im Kickstart bei Zigglers Niederlage als auch anhand von Rybacks Darstellung im Tag-Match deutlich merkte, dass diese Männer nach wie vor im Doghouse der WWE sitzen. Insgesamt stellte TLC aber eine merkliche Steigerung gegenüber den letzten PPVs dar und stellte die Weichen für die kommenden Wochen und Monate.