Als sich Thomas Daley im vierten Anlauf endlich seinen Traum von Olympia-Gold erfüllt hatte, wurde der Wassersprungstar von seinen Gefühlen überwältigt. Bei der emotionalen Siegerehrung wischte sich der Brite Freudentränen aus dem Gesicht, bei der Pressekonferenz stockte ihm die Stimme.
"Mein ganzes Leben wollte ich das erreichen, und ich springe jetzt schon seit 20 Jahren. Ein Traum wird wahr", sagte Daley, nachdem er mit seinem Synchronpartner Matty Lee das Finale vom Turm gewonnen hatte. Mit einem Vorsprung von hauchdünnen 1,23 Punkten sicherten sich die WM-Dritten den Sieg vor den favorisierten Chinesen Chen Aisen and Cao Yuan.
2016 in Rio de Janeiro und vier Jahre zuvor in London hatte sich Daley noch jeweils mit einmal Bronze zufrieden geben müssen. Bei seiner Olympia-Premiere 2008 in Peking belegte der Turmspringer im zarten Alter von 14 Jahren die Finalplätze sieben und acht.
Daley ist der bekannteste Athlet seiner Sportart, auch abseits des Beckens sorgte er für das größte Aufsehen. Fast sein Leben lang stand Daley im Fokus der Öffentlichkeit, schon im Kindesalter hatten TV-Sender das große Talent für Dokumentationen auf Schritt und Tritt begleitet.
Vor allem sein öffentliches Outing im Dezember 2013 in einem Youtube-Video als damals 19-Jähriger - auf dem vermeintlichen Höhepunkt seiner Karriere - schlug hohe Wellen. Seit drei Jahren sind der dreimalige Weltmeister und sein Mann, der amerikanische Drehbuchautor Dustin Lance Black, Väter. Sohn Robert Ray wurde durch eine Leihmutter ausgetragen, der Vorname Robert erinnert an Daleys verstorbenen Vater.
"Mein Sohn hat am Fernseher gesehen, wie ich ein Olympiasieger wurde. Es gibt nichts, dass sich besser anfühlt als das", sagte Daley im Moment seines größten Triumphs.