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Russell Westbrooks Entscheidung, zu den Nuggets zu gehen, wurde von vielen Seiten belächelt. Der teils stoische Ex-MVP würde nicht gut in die Pass-orientierte Offensive um Nikola Jokic passen, hieß es aus Expertenkreisen. Nach einer halben Saison sollte mittlerweile sogar den Kritikern klar sein, dass "Brodie" auch ohne einen verlässlichen Wurf ganz hervorragend mit dem amtierenden wertvollsten Spieler harmonieren kann. Das Zusammenspiel der beiden MVPs ist die Grundlage für eine der dynamischsten Offensiven der Liga.<script src="https://cdn.fcp.codes/embed-code-template/embed-code-template.js#SINGLE_ce47ffaf-1967-4fa6-9954-6c1b1bb1c5c3" async=""></script>

Denvers MVP-Bromance in der NBA: Wie Nikola Jokic Russell Westbrook wieder stark gemacht hat

Am 07. August 2024 ist es offiziell. Russell Westbrook geht nach drei Jahren in seiner Heimat Los Angeles zu den Denver Nuggets. Er unterschreibt dort zum Veteranen-Minimum als kurzfristige zweite Option im Ball-Handling hinter Jamal Murray. Westbrooks Athletik soll darüber hinaus ein <a href="https://www.nba.com/nuggets/news/2024-free-agency-profile-russell-westbrook" target="_blank">neues Element in Denvers Offensive zum Vorschein bringen und das Spiel um Nikola Jokic dynamischer machen.</a>Die Verpflichtung wurde in NBA-Kreisen kritisch beäugt. Westbrook war in den Jahren zuvor in Ungnade gefallen, seine Produktivität zurückgegangen - und die Nuggets hatten sich in der Free Agency erst jüngst von Kentavious Caldwell-Pope getrennt. Das Meister-Team aus 2023 bröckelte und die Fans in Denver mussten sich fragen, ob sich das Titel-Fenster trotz eines Nikola Jokic in seiner spielerischen Blüte schon wieder geschlossen hatte.

Russell Westbrook und Nikola Jokic: Die Verpflichtung

Die Kritik an Westbrook in den Reihen der Nuggets war eindeutig: "Russ" hatte in den vergangenen Jahren sowohl bei den Lakers als auch bei den Clippers immer wieder Probleme, sich von seiner Rolle als ehemaliger MVP zu trennen. Er war zu balldominant, sein Wurf war sogar für seine Verhältnisse ins Unterirdische abgerutscht (2023/24: 28 Prozent 3FG) und war er mal nicht in einem Spielzug involviert, stand er teilnahmslos in der Ecke. Als Partner von Jokic, der als genialer Passgeber von Shootern umringt sein sollte, konnte man sich Westbrook also nur schwer vorstellen.Die Bedenken sollten sich zumindest zu Beginn auch bewahrheiten. Westbrook kam zum Saisonstart von der Bank und hatte große Probleme, die zweite Garde der Nuggets anzuleiten. Er traf katastrophale 35 Prozent aus dem Feld in seinen ersten 15 Partien und die Nuggets kämpften im Mittelmaß mit teils astronomischer Minutenlast für die Starter.

Russell Westbrook und Nikola Jokic: Ein holpriger Start

Die Kehrtwende für "Brodie" und die Nuggets kam aus der Not heraus. Aufgrund einer Aaron Gordon-Verletzung (Wade) im Dezember und mehrerer Kurzausfälle von Jamal Murray rutschte Westbrook immer wieder in die Startaufstellung von Michael Malone - und bekam damit auch mehr Spielzeit an der Seite von Jokic.Jokic legt auch in diesem Jahr wieder eine phänomenale Spielzeit hin, musste aber vor allem zu Saisonbeginn eine große Last schultern. Doch wie es mit dem Serben eben ist, entwickelte er auch mit Westbrook schnell eine offensive Dynamik, die in der jüngeren Vergangenheit noch ihresgleichen sucht.

Russell Westbrook und Nikola Jokic: Die entscheidende Veränderung

Der "Jokic-Bump" war bis dato nur von anderen Spielertypen bekannt. Werfer, die sich gut zu positionieren wissen, profitieren von dem 2,10-m-Hünen und seiner einmaligen Spielübersicht und bekommen auch im Spiel regelmäßig offene Würfe, als befänden sie sich in einer lockeren Trainingseinheit. Gordon perfektionierte sein Stellungsspiel im Dunker-Spot, wo er die Jokic-Lobs nur noch durch den Ring stopfen muss. Murray entwickelte mit dem Serben zusammen ein Pick &amp; Roll-Spiel, das zu den effektivsten Spielzügen der letzten 20 Jahre wurde und das Murray als Waffe in der Midrange aufleben ließ.Kurzum: Jokic schafft es wie kaum ein anderer, die besten Fähigkeiten seiner Mitspieler zu erkennen und einzusetzen. Für die Westbrook-Jokic-Kooperation war die Devise also klar. Ex-MVP Westbrook ist nach wie vor ein potenter Aufbauspieler, der auch mit 36 Lenzen noch unglaubliche Athletik aufweist und sich nicht zu schade ist, auch in der regulären Saison 110 Prozent zu geben.Das Zusammenspiel von Jokic und Westbrook entwickelte sich wie ein Fiebertraum für gegnerische Verteidigungen. Invertierte Pick &amp; Rolls mit Westbrook als Blocksteller, schnelle Doppelpässe mit Jokic, die man sonst nur aus dem Handball kennt und pausenloses Cutten weg vom Ball verdrehten zuletzt so einigen Teams den Kopf. Der Stil, in dem Westbrook und Jokic harmonieren ist ein Novum, das nur aus der Kombination zweier Basketball-Liebhaber entstehen kann. Es ist kontrolliertes Chaos.<blockquote class="twitter-tweet">Russell Westbrook &amp; Nikola Jokic are the only players with: 150+ Points 50+ Rebounds 50+ Assists In 2025 👀🔥 <a href="https://t.co/pukWfCmMCx">pic.twitter.com/pukWfCmMCx</a>— Beastbrook (@Beastbr00k0) <a href="https://twitter.com/Beastbr00k0/status/1879267773056229717?ref_src=twsrc%5Etfw">January 14, 2025</a></blockquote>
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"Ich liebe die Verbindung, die wir haben, weil er allein durch einen Blick genau weiß, was ich denke. Er ist ein großartiger Spieler, aber die Teams, für die er gespielt hat, haben ihn nicht verstanden und ihm nicht die Möglichkeit gegeben, er selbst zu sein", lobte selbst der sonst zurückhaltende Jokic seinen neuen Partner.Ähnlich wie bei Murray ist die Verbindung der beiden keine Einbahnstraße. Russ war selbst lange Zeit ein zweistelliger Assistgeber und versteht daher auch sehr gut, Jokic mit tiefer Position im Low-Post einzusetzen und dem Serben das Punkten zu überlassen. "Ich stehe mit dem besten Spieler der Welt auf dem Parkett, das ist etwas ganz Besonderes", frohlockte Westbrook nach dem Spiel gegen die Kings, bei dem sich <a href="https://www.spox.com/nba/listen/wir-haben-gerade-schwierigkeiten-orlando-magic-verlieren-bei-rueckkehr-von-franz-wagner-in-der-nba-dallas-mavericks-gelingt-ein-ueberraschungserfolg-beim-spitzenreiter/blt2a47c9834d13f645#cs6dfe4435a3a1856c" target="_blank">Jokic einmal mehr in die Geschichtsbücher eintrug.</a>

Russell Westbrook und Nikola Jokic: Der "Jokic-Bump"

Die Westbrook-Jokic Kombo verzaubert mit ihrem ästhetischen Spiel nicht nur die Basketball-Romantiker, auch in den nackten Zahlen spiegelt sich der Erfolg der beiden MVPs wider.Fangen wir doch mal bei Westbrook an. Nach dem schlechten Saisonstart ist auch in seinen Statistiken der "Jokic-Bump" erkennbar. Russ trifft so effektiv wie noch nie in seiner Karriere (eFG% = 53,3), hat seine Midrange-Würfe nochmal deutlich zurückgenommen (halb so viele wie noch vor vier Jahren) und trifft den Dreier aus der Ecke mit gut 45 Prozent! Ob das haltbar ist, ist natürlich fraglich. Fakt ist aber, dass "Brodie" in Denver weiter gefüttert wird, er hat schon jetzt mehr Versuche aus der Ecke genommen (62) als in allen anderen Saisons. Und dass ein alternder Star den kürzesten Fernwurf zum Karriereende für sich entdeckt, wäre ebenfalls nichts Neues in der NBA.Russell Westbrook: Die Individualstatistiken*alle Statistiken Stand 30.01.2025<table><tbody><tr><td>Saisonabschnitt</td><td>Oktober-Dezember</td><td>Dezember-Januar</td></tr><tr><td>Spiele (davon gestartet)</td><td>24 (6)</td><td>23 (19)</td></tr><tr><td>Minuten/Spiel</td><td>25,3</td><td>30,2</td></tr><tr><td>Punkte/Spiel</td><td>11,3</td><td>14,8</td></tr><tr><td>FG% / 3FG%</td><td>40,4 / 32,6</td><td>53,5 / 34,8</td></tr></tbody></table>

Russell Westbrook: Der Erfolg in Zahlen 

Auch für die Nuggets ging es in den letzten Wochen steil bergauf. Seit Westbrooks Wechsel in die Startaufstellung weist das Team - trotz zuletzt drei Niederlagen in Serie - eine Bilanz von 15-8 auf und man hat das sechstbeste Net-Rating der Liga mit 6,1. Im Westen ist nur der Spitzenreiter aus Oklahoma City besser. Diese Fakten sind natürlich nicht ausschließlich auf Westbrooks Einfluss zurückzuführen, auch Jamal Murray erlebte in den vergangenen Wochen eine Renaissance und erinnert mehr an den Jamal Murray von 2023.Beeindruckender lesen sich aber die Lineup-spezifischen Zahlen für die ganze Saison. Mit Jokic und Westbrook auf dem Parkett legen die Nuggets ein gigantisches Offensivrating von 123,5 auf. Das gehört zur absoluten Spitze der gesamten NBA und mit 1700 Ballbesitzen sowie knapp 900 gemeinsamen Minuten ist die Stichprobe schon vergleichsweise groß. Trotz mittelmäßiger Defensive (112,1 DR) schickt man Gegner dann auf 100 Ballbesitze trotzdem mit mehr als 11 Punkten vom Feld. Die Jokic-Westbrook Lineups sind effizient (60,6 Prozent eFG) und in vielerlei Hinsicht ein Abbild des Zusammenspiels, da sie enormen Druck auf den Korb ausüben. Über 40 Prozent der Abschlüsse kommen dann aus der Zone."Ich habe ihm gesagt, dass er sich herausfordern soll, die beste Version von sich selbst zu werden", sagte Head Coach Malone stolz über seinen Schützling. Für den Trainer stellt Westbrook eine interessante Personalie dar, die in den nächsten Monaten mehr Bedeutung bekommen sollte. Mit einem gesunden Gordon und Murray muss sich der Denver-Coach entscheiden, wie er Westbrook künftig einsetzen wird. Die Zahlen sprechen dabei eine deutliche Sprache und Gordon zeigte sich bisher zumindest einverstanden, seine gewohnte Rolle auch von der Bank auszufüllen."Ich bin ihnen erstens dankbar, dass sie mich hier haben wollten", sagte Westbrook. "Und zweitens, dass sie mir erlaubt haben, der zu sein, der ich schon meine ganze Karriere lang bin."

Denver Nuggets: Der Erfolg in Zahlen

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