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Finn Fichtner

Der <a href="https://www.spox.com/nba/listen/mir-wurde-gesagt-dass-luka-doncic-immer-noch-fassungslos-ist-die-konsequenzen-des-trade-hammers-in-der-nba-zwischen-den-dallas-mavericks-und-den-los-angeles-lakers/bltced2b4dbde4901e6" target="_blank">Blockbuster-Wechsel von Luka Doncic und Anthony Davis</a> stellte alles, was rund um die Trade Deadline in der NBA geschah, in den Schatten. Da ging der Trade eines anderen Superstars fast unter: Nach <a href="https://www.spox.com/nba/listen/drei-suspendierungen-in-einem-monat-wie-geht-es-weiter-mit-jimmy-butler-in-der-nba-die-optionen-im-ueberblick/blt709562b81743485f" target="_blank">langer Saga und drei Suspendierungen</a> verließ Jimmy Butler die Miami Heat in Richtung der Golden State Warriors. Nach nur wenigen Partien zeigt sich, dass die Warriors mit Butler nun doch noch ein Wörtchen um den Titel mitreden wollen - und auch können.<script src="https://cdn.fcp.codes/embed-code-template/embed-code-template.js#SINGLE_58e2f6c8-d112-4748-b83d-5cd1f15a09d2" async=""></script>

"Franchise-Changer" Jimmy Butler: Stephen Curry und die Golden State Warriors dürfen wieder vom NBA-Titel träumen

Es ist schon eine große Sache, wenn ein Sportler als "Game-Changer" beschrieben wird. Ein einziger Akteur, der ganz allein ein Spiel verändern und entscheiden kann. Um den Einfluss von Jimmy Butler zu beschreiben, griff Draymond Green von den Golden State Warriors aber noch ein Regal höher: "Er ist ein Franchise-Changer." Ein Spieler also, der das Schicksal eines ganzen Unternehmens verändern kann.Zwar mag Green oft ein wenig zu emotional sein und zu Übertreibungen neigen, doch allein ein Blick auf die nüchternen Statistiken gibt dem Defensiv-Anker sofort recht. Golden State war zwar brandheiß in die Saison gestartet und stand Ende November zwischenzeitlich bei einem Record von 11-3, doch fünf Niederlagen in Folge waren erste Anzeichen eines Abwärtstrends, der in der Bay Area kaum aufzuhalten schien.Selbst ein <a href="https://www.spox.com/nba/listen/dennis-schroeder-vor-trade-sind-die-golden-state-warriors-nun-ein-meisterschaftskandidat/blt350dcc1c3827d385" target="_blank">Trade für Weltmeister-Kapitän Dennis Schröder</a> reichte nicht, um den Negativlauf zu stoppen. Superstar und Anführer Stephen Curry attestierte dem Team öffentlich, nur "mid" - also Durchschnitt zu sein. Die mittlerweile stets um .500 pendelnde Bilanz, die teils sogar ins Negative kippte, war Beweis der Misere. Ein fünfter Championship seit 2015 in der Ära Curry schien unerreichbar zu sein.Öffentlich erteilten sowohl Green als auch Curry möglichen "Verzweiflungstrades" eine Absage. Doch kurz vor Ende des Wechselfensters folgte doch noch der Paukenschlag. Während Schröder <a href="https://www.spox.com/nba/listen/happy-end-auf-dem-fleischmarkt-warum-dennis-schroeder-bei-den-detroit-pistons-endlich-sein-nba-glueck-finden-koennte/blt7286a4a99ba9fa25" target="_blank">über Umwege zu den Pistons verschifft</a> wurde (und Golden State <a href="https://www.spox.com/nba/listen/ich-war-nicht-mal-einen-eigenen-post-wert-nba-star-dennis-schroeder-stuerzt-sich-nach-aus-bei-den-golden-state-warriors-in-ironie/blta401f84855672238" target="_blank">nicht einmal einen eigenen Abschiedspost wert</a> war), verlor man mit Andrew Wiggins einen Starter und entscheidendes Puzzlestück der letzten Meisterschaft 2022.Doch im Gegenzug wechselte ein gewisser Jimmy Butler nach San Francisco. Mit dem sechsfachen All-Star sollte noch einmal eine Aufholjagd im umkämpften Westen gestartet werden. Nach nur vier Partien mit "Jimmy Buckets" auf dem Feld hat sich die Stimmung bei den Dubs schlagartig gedreht. Mit einer 3-1-Bilanz in den Spielen mit Butler gehen die Warriors nun in den Allstar-Break.

Draymond Green: "Er ist ein Franchise-Changer"

Die<a href="https://www.spox.com/nba/listen/nba-lakers-debakel-doncic-und-lebron-james-erleben-blamage-magic-und-franz-wagner-trotzen-horror-quote/blt5122ca9787025206#csb2df26fb9b865e63" target="_blank"> einzige Niederlage mit Butler fing sich Golden State bei den Dallas Mavericks</a>. In einem engen Duell verloren die Warriors erst in den Schlusssekunden und mit der Chance auf den Sieg, nachdem Butler bei einer unglücklichen Aktion (oder einem unglücklichem Call) ein Offensiv-Foul aufgebrummt kam.Im Anschluss zeigte sich der "Schuldige" frustriert: "Ich hasse Turnover. Ich verliere den Ball normalerweise nicht. Das war heute tough und ich muss besser werden. Vor allem so spät in der Partie." Auch einen Tag und einen <a href="https://www.spox.com/nba/listen/real-deal-jimmy-butler-und-stephen-curry-glaenzen-beim-sieg-golden-state-warriors-zum-sieg-dallas-mavericks-trotzen-verletzungspech/bltc5aaa228be33b266" target="_blank">Sieg gegen die Houston Rockets</a> später hatte Butler die Niederlage noch immer nicht verdaut: "Eigentlich müssten wir 4-0 stehen. Das bereitet mir schon die ganze Zeit Bauchschmerzen."Die Aussagen verdeutlichen den Anspruch und die Mentalität des 35-Jährigen, der nicht zu den Warriors gekommen ist, um im Mittelfeld der Western Conference festzuhängen. Auf diese Weise spielt und redet man sich direkt in das Herz eines Draymond Green. Zweifel, dass die Egos der beiden Stars kollidieren könnten und Butler nach dem Wechsel-Theater und Disziplin-Problemen bei den Heat für schlechte Stimmung sorgen könnte, lachte Warriors-Owner Joe Lacob locker weg: "Wir schaffen es ja auch, Draymond im Zaum zu halten. Da kommen wir mit jedem anderen klar."Auch aus dem Mannschaftsumfeld gibt es bis dato nur positive Berichte über Butler. "Er ist ein charismatischer Typ", beschreibt Head Coach Steve Kerr seinen neuen Starspieler nüchtern. Laut dem Trainer sei "Jimmy Buckets" bereits bestens integriert: "Bei unseren Flügen spielt er schon mit Draymond und Steph Karten. In der Kabine ist richtig gute Stimmung, es wird viel gelacht."

Jimmy Butler: Verlieren macht ihn krank

Doch am Ende werden auch im Basketball die Spiele nicht im Flugzeug oder der Kabine, sondern auf dem Platz gewonnen. So stellte Kerr auch gleich klar, dass der "good fit" nicht nur abseits des Courts gilt. Und das obwohl Butler kaum Eingewöhnungszeit hatte, um das Warriors-System zu lernen und das Zusammenspiel mit Curry, der erstmalig mitten in der Saison einen neuen Superstar zur Seite gestellt bekommen hat, zu perfektionieren.Doch Butler spulte sein offensives Programm sofort souverän ab. In den ersten drei Partien als Warrior legte er jeweils mehr als 20 Punkte auf. Dieses Kunststück gelang zuvor nur zwei anderen Spielern: Wilt Chamberlain und Kevin Durant. Keine schlechte Gesellschaft also, in der sich Butler da befindet. Gegen die Rockets blieb er erst im vierten Anlauf unter der 20-Zähler-Marke und kam auf "nur" 19 Punkte, dafür leistete er sich keinen einzigen Turnover und die Dubs gewannen.Mit Curry zusammen hat Golden State nun endlich wieder ein potentes Offensiv-Duo. Dabei ergänzen sich die Spielstile der Superstars perfekt. "Ich habe 16 Dreier genommen und er nur einen einzigen. Dafür hat er wiederum viele Freiwürfe gezogen und die Zone dominiert. Ich hingegen habe am Perimeter dominiert. Das wird weiter Spaß machen", analysierte Curry nach dem erfolgreichen ersten gemeinsamen Auftritt gegen die Chicago Bulls.Nachdem der Chefkoch sich im höher werdenden Alter auch vermehrt schwächere Abende in der Offensive erlaubt hatte, nimmt ihm Butler etwas Last von den Schulter, sodass Curry seit seiner Ankunft noch einmal richtig aufdreht. In jeder der vier Partien war der 36-Jährige fleißigster Punktesammler der Warriors. 34,38, 25 und 27 Zähler legte der Point Guard auf.Dabei profitieren Curry und die Warriors vom "Butler-Effekt". Vor der Ankunft von Jimmy Buckets zogen die Warriors im Schnitt 20,4 Freiwürfe pro Partie und lagen auf einem bescheidenen 27. Rang in der gesamten NBA. In den vergangenen vier Spielen ging Golden State 27,5 Mal pro Begegnung an die Linie - Platz zwei im Ligavergleich.Auch Curry selbst konnte seine individuellen Werte von 3,4 FT auf 7,5 steigern. Durch die leichten Punkte an der Charity Stripe fallen schlechtere Abende von Downtown weniger ins Gewicht. Ohne Butler stand das Team von Steve Kerr 1-6, wenn weniger als 30 Prozent der Versuche aus der Distanz fielen. Mit Butler ist die Stichprobe kleiner, doch zwei von drei Duellen wurden unter diesen Umständen bereits gewonnen. Golden State emanzipiert sich also etwas von der Dreierquote.

Jimmy Butler ist die perfekte Ergänzung zu Curry

Es ist aber nicht allein Butlers Scoring, dass den Warriors sofort weiterhilft. "Sein Passspiel beeindruckt mich am meisten", legte sich Steve Kerr fest. Mehr als 5 Assists spielt der Neu-Warrior bisher pro Partie und entlastet Green und Curry als Ballhandler.Viel wichtiger als diese Zahl ist jedoch, dass Butler den turnoveranfälligen Warriors Struktur und Seriosität verleiht. Kaum mehr als einen Ballverlust leistet sich der Superstar pro Partie. "Er spielt in seinem eigenen Tempo und hat jederzeit alles unter Kontrolle", bekam der Neuzugang von Kerr nach dem Sieg gegen die Rockets ein Extra-Lob. Auch wenn der Trainer übertreiben mag, kann man ihm kaum widersprechen: "Er verliert nie den Ball."Sein Impact als Screener und schlauer sowie ekliger Verteidiger taucht dabei im Statistikbogen kaum auf. Dass es auch heutzutage in der dreierlastigen NBA möglich ist, einen solch großen Einfluss ohne sicheren Distanzwurf zu haben, sollte besonders Jonathan Kuminga eine Lehre sein.Derzeit muss der Youngster verletzt zuschauen, könnte aber nach dem Allstar-Break zurückkehren. Bisher hat der ehemalige Firstrounder immer wieder sein Potenzial angedeutet, ist jedoch gleichermaßen viele Versprechungen schuldig geblieben. Immer wieder wurde sein Name in Trade-Gerüchten gehandelt, doch die Warriors waren bisher nicht bereit, ihn abzugeben. Nun hat er die Chance - wie auch die anderen jungen Spieler - von Butler unter dessen Fittiche genommen zu werden.

Butler als Mentor der neuen Generation?

Sollte er sich nicht beweisen, könnten die Warriors im Sommer die Reißleine ziehen. Denn klar ist: Mit dem Trade für Butler hat Golden State gezeigt, dass man mit dem Trio aus Curry, Green und Kerr noch mindestens einen Anlauf auf den Titel starten will.In der laufenden Saison scheinen der Rückstand zu groß, andere Teams zu stark und die Warriors noch nicht ausgeglichen genug zu sein. Doch mit einigen Moves könnte das Titelfenster für einen letzten gemeinsamen Tanz noch einmal aufgehen.Und wer weiß: Butler hat auch schon andere Teams ohne einen Stephen Curry in die Finals tragen können. Bereits in der kommenden Postseason wird sich niemand freuen auf diese Mannschaft mit "Playoff Jimmy" zu treffen. Draymond Green stellte schon einmal für alle klar: "Steph hat mich nach dem Trade angeschaut und unser Glaube war zurück" - dank dem Franchise-Changer Jimmy Butler.

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