Machtdemonstration der Spurs

Philipp Jakob
29. November 201508:45
LaMarcus LAdridge (r.) und die San Antonio Spurs fegen die Hawks aus der Hallegetty
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Die alten Herren aus San Antonio lassen den Atlanta Hawks (11-8) nicht den Hauch einer Chance! Dank der starken Defense und eines überragenden Leonards gewinnen die Spurs (14-3) klar und deutlich mit 108:88 (BOXSCORE). Zwar ist für Atlanta nichts zu holen, Dennis Schröder macht aber dennoch eine ordentliche Partie.

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Eigentlich brauchen die Hawks in Zukunft gar nicht mehr nach San Antonio anzureisen. Seit dem 15. Februar 1997 gelang dem Team aus Atlanta kein Sieg mehr bei den Spurs und auch auf die deftige Klatsche an diesem Abend hätten Dennis Schröder und Co. vermutlich gerne verzichtet. Die Spurs überzeugten dabei mit ihrer starken Defense, die den Grundstein für den 18. Heimsieg gegen die Hawks in Folge bildete.

Überragender Mann war dabei Kawhi Leonard. Der 24-Jährige führte sein Team mit 22 Punkten und 7 Rebounds zum Sieg. Allein 11 dieser Zähler legte Leonard in den Schlussminuten des zweiten Viertels auf. Das konnten die Spurs mit 31:12 für sich entscheiden - danach war die Partie gelaufen.

Dank ebenfalls starker Leistungen von Tim Duncan (10 Punkte, 18 Rebounds), LaMarcus Aldridge (13 Punkte, 6 Rebounds) und der Bank-Spieler Manu Ginobili (13 Punkte) sowie Patty Mills (12) erhöhten die Spurs ihren Vorsprung zwischenzeitlich sogar auf 30 Zähler.

Auf der anderen Seite war dagegen die komplette Starting Five ein Totalausfall. Al Horford kam nur auf 10 Zähler, Jeff Teague sorgte eher mit seinen 4 Turnovern für Aufsehen als mit allem anderen (6 Punkte, 4 Assists, 2/10 FG). Einzig die Reservisten um Schröder konnten ansatzweise überzeugen. Der Deutsche lieferte mit 9 Punkten, 6 Assists und 3 Steals eine ordentliche Partie ab, Mike Scott war mit 12 Zählern Topscorer seines Teams. Gegen diese starken Spurs reichte das aber bei Weitem nicht.

Die Reaktionen:

Al Horford (Atlanta Hawks): "Von uns kam heute wirklich nicht viel positives. Für uns als Team ist es jetzt am Wichtigsten, das alles hinter uns zu lassen."

Gregg Popovich (Spurs-Coach): "Die Verteidigung war heute der Schlüssel. Tony Parker und Danny Green waren sehr stark gegen Teague und Korver. Sie haben den Ton angegeben. Sie haben die schwierige Aufgabe angenommen und einen guten Job gemacht."

Mike Budenholzer (Hawks-Coach) über die Spurs: "In der Offense basteln sie ständig an neuen Sachen, verändern und entwickeln sich. Das macht dieses ganze Team und auch Coach Popovich einzigartig. Sie sind sehr innovativ und kreativ."

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Vor dem Tip-Off: Spurs-Coach Gregg Popovich schickt seine altbekannte Starting Five auf's Parkett. Tony Parker und Danny Green stehen im Backcourt, im Frontcourt sollen Kawhi Leonard, LaMarcus Aldridge und Tim Duncan für Furore sorgen. Auch bei den Hawks gibt es keine Überraschungen. Jeff Teague, Kyle Korver, Thabo Sefolosha, Paul Millsap und Al Horford sollen es von Beginn an richten.

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5.: Es läuft noch nicht bei Atlanta. Die Gäste machen bisher eher mit ihren Ballverlusten auf sich aufmerksam - jetzt folgt auch noch ein Airball von Horford. Auf der anderen Seite hämmert Leonard einen Dreier durch die Reuse und bekommt auch noch ein Foul zugesprochen - 12:3 für die Spurs.

11.: Die Hawks sind jetzt endlich in der Partie angekommen. Dank der Second Unit um Schröder startet Atlanta eine 11:4-Lauf. Nun nutzt Horford einen schönen Pass des Deutschen und gleicht aus - 21:21.

17.: Aldridge is on fire! Der Big Man hat jetzt schon eine zweistellige Punkteausbeute vorzuweisen. Die Spurs haben das Spiel im zweiten Viertel wieder gedreht. Mit einem 16:2-Lauf geht San Antonio mit 41:32 in Front.

23.: Die Fans im AT&T-Center gehen ab! Nach einem weiteren Turnover der Hawks leitet Parker mit einem langen Outlet-Pass den Fastbreak ein. Leonard ist allein auf weiter Flur und stopft den Spalding durch die Reuse - 51:37 für San Antonio.

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27.: Da hat Teague nicht aufgepasst! Im Spielaufbau hält er den Spalding nur mit einer Hand fest. Duncan kommt von hinten angeschlichen und klaut den Ball. Den anschließenden Korbleger im Fastbreak versenkt Tony Parker - 64:45 für San Antonio.

32.: Wieder können die Reservisten der Hawks für ein wenig Entlastung sorgen. Doch das stört San Antonio relativ wenig. Duncan geht im Post ins Eins-gegen-Eins und hat kein Problem gegen Mike Muscala. Die Spurs erhöhen auf 76:52!

38.: Es keimt nochmal ein klein wenig Hoffnung bei den Hawks auf. Dank einiger guter Aktionen von Schröder verkürzt Atlanta den Abstand, doch die Antwort der Spurs folgt zugleich. Kyle Anderson per Drerier und Manu Ginobili mit einem krachenden Dunk stellen den alten Abstand wieder her - 89:66 für San Antonio.

42.: Patty Mills setzt das Ausrufezeichen auf diese Partie! Nach einem starken Block von Rasual Butler hämmert der Australier einen Pull-Up-Dreier im Fastbreak durch die Reuse und zeichnet sich damit für 8 Punkte in Folge verantwortlich. Auch Boris Diaw lässt sich nicht lumpen und versenkt den nächsten Jumper von Downtown zum 100:70 für San Antonio!

48.: Die Hawks schaffen zum Ende der Partie immerhin nochmal einen 18:8-Lauf. Das ist allerdings nichts anderes als reine Ergebniskosmetik! San Antonio schlägt die Gäste aus Atlanta überzeugend mit 108:88. SPOX

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Der Star des Spiels:Kawhi Leonard. Der Finals-MVP von 2014 ließ in dieser Partie mal wieder keine Zweifel aufkommen, dass er der Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft und baldiger Franchise-Player der Spurs ist. Der 24-Jährige erzielte 22 Punkte, schnappte sich 7 Rebounds und verteilte 2 Assists. Des Weiteren versenkte er auch noch jeden seiner 3 Versuche von Downtown im Korb und brachte mit 11 Zählern in Folge zum Ende der zweiten Halbzeit sein Team auf die Siegerstraße. Dennoch war es nur eine durchschnittliche Partie für Leonard - diese hervorragenden Statistiken legt er nämlich schon die komplette Saison auf!

Der Flop des Spiels:Jeff Teague. Von Beginn an hatte der Point Guard der Hawks extreme Probleme, ins Spiel zu finden. In den Anfangsminuten fiel er eigentlich nur durch seine Ballverluste auf und das sollte sich im weiteren Spielverlauf auch nicht mehr ändern. Der 27-Jährige hatte gerade einmal 6 Punkte sowie 4 Assists auf dem Konto. Dem Gegenüber standen eine ganz schwache Quote aus dem Feld (2/10 FG) sowie 4 Turnover. Das geht auf jeden Fall besser.

Das fiel auf:

  • Die Spurs überzeugten im kompletten Spielverlauf mit ihrer bockstarken Defense. Bei Penetrationen der Hawks wurde die Zone gut dichtgemacht und auch am Perimeter boten sich wenig Freiräume für die Gäste. Wenn doch mal ein Dreierschütze aus Atlanta den Abzug drückte, hatte er dank der starken Close-Outs der Spurs eigentlich immer eine Hand im Gesicht.
  • Kein Wunder also, dass vor allem von Downtown wenig bis gar nichts bei Atlanta ging. Normalerweise sind die Hawks eins der besseren Teams von der Dreierlinie, doch gegen San Antonio fanden gerade einmal 6 von 26 Versuchen aus der Distanz den Weg durch die Reuse. Das entspricht ganz schwachen 23,1 Prozent. Und als wäre das noch nicht genug: die starke Defense der Gastgeber zwang Atlanta auch noch 18 Turnovern.
  • Immerhin konnte die Second Unit der Hawks durchaus überzeugen. Bereits im ersten Viertel hatten die Starter Probleme, doch angeführt von Dennis Schröder brachten die Reservisten ihr Team wieder ins Spiel. Der Deutsche lieferte dabei insgesamt eine gute Partie ab und steuerte 9 Punkte sowie 6 Assists und 3 Steals bei nur 1 Ballverlust bei. Die Bank-Spieler der Hawks konnten das Duell der Reservisten sogar mit 50:47 für sich entscheiden.
  • Allerdings muss man auch sagen, dass einige dieser Zähler in der Garbage Time kamen. Denn davon gab es eine Menge! Schon Mitte des dritten Viertels war die Partie entschieden, nachdem klar war, dass sich Atlanta von dem hervorragenden zweiten Viertel der Spurs nicht mehr erholen konnte. Die Alt-Stars heizten den Gästen im zweiten Spielabschnitt auf beiden Seiten des Courts gewaltig ein und entschieden diesen Abschnitt mit 31:12 für sich. Danach war für Atlanta nichts mehr zu holen.
  • Auch im Anschluss ließen die Spurs einfach nicht locker und erhöhten den Vorsprung zwischenzeitlich auf 30 Zähler. Der Schlüssel zum Erfolg war dabei weiterhin die starke Defense, die immer wieder Fehler der Hawks erzwang und diese dann auf der anderen Seite wunderbar ausnutzte. Hilfreich war aber sicherlich auch die starke Quote aus der Distanz (9/17 Dreier, 52,9 Prozent) sowie von der Freiwurflinie (19/20 FT).

Der Spielplan im Überblick