Die Chicago Bulls haben auch das Auswärtsspiel bei den Boston Celtics für sich entschieden. Dabei gelang im vierten Viertel eine furiose Aufholjagd, am Ende brachten DeMar DeRozan und Zach LaVine die Bulls nach Hause. Die Celtics werfen dagegen große Fragezeichen auf. Chicago gewinnt 128:114.
Boston Celtics (2-5) - Chicago Bulls (6-1) 114:128 (BOXSCORE)
Hauptverantwortlich für den Sieg war DeMar DeRozan, der eine starke erste Halbzeit spielte und im vierten Viertel in den wichtigen Momenten zur Stelle war. Der 32-Jährige verbuchte 37 Punkte (15/20 FG) und traf sogar drei seiner vier Distanzwürfe. Zach LaVine steuerte weitere 26 Zähler bei, Nikola Vucevic (11, 10 Rebounds, 9 Assists) verpasste ein Triple-Double nur knapp. Chicago versenkte 57 Prozent der Würfe, aus der Distanz waren es starke 42 Prozent.
Auf Seiten der Celtics waren Jaylen Brown (28, 10/18 FG) und Al Horford (20, 10 Rebounds) noch die besten Akteure, konnten am Ende aber auch nichts mehr ausrichten. Jayson Tatum (20, 8/22 FG) zeigte mehr Schatten als Licht, der Superstar agierte zeitweise unglücklich mit wilden Drives und einigen Aussetzern in der Defense. Im Anschluss setzte es Kritik auch aus dem eigenen Lager. Dennis Schröder kam 21 Minuten zum Einsatz und erzielte 11 seiner 13 Punkte (3/10 FG, dazu 5 Assists) im dritten Viertel.
Beim Sieg gegen Utah trafen die Bulls keinen Blumentopf (5/21 Dreier), in Boston schienen die Gäste zunächst nicht daneben werfen zu können. Die ersten fünf Dreier saßen, drei davon versenkte Ball. Absetzen konnte sich Chicago aber nicht, da auch die Celtics nach ihrem Stinker in Washington (2/26 3FG) famos trafen. Die Gastgeber blieben in den ersten zwölf Minuten ohne Ballverluste und nahmen einen minimalen Vorsprung mit.
Es folgte ein 15:0-Lauf der Gäste mit einem brandheißen DeRozan, der Dreier versenkte, aus der Mitteldistanz traf und auch zum Korb zog. Dem Shooting Guard gelang mit der Bank Unit alles, erst nach einigen Minuten berappelten sich die Gastgeber. Brown war es, der mit 10 Punkten am Stück wieder Leben in den Garden brachte. Die Celtics profitierten nun von Offensiv-Rebounds und bestraften mehrfach die schwache Transition-Defense der Bulls. Aus einem 11-Punkte-Rückstand wurde bis zur Pause ein 67:59-Vorsprung.
Chicago Bulls mit furiosem Comeback im vierten Viertel
Und dieser wurde nach dem Wechsel ausgebaut. Sowohl Brown als auch endlich Tatum hatten beide ihren Rhythmus gefunden. Schröder hatte nun ebenso einige gute Momente, der deutsche Nationalspieler traf aus der Ecke und zog danach zweimal sehenswert zum Korb. Schröder sorgte dafür, dass Chicago nicht näher kam (103:89).
Dies geschah dann im vierten Viertel aber doch, vornehmlich war es der unermüdliche Alex Caruso (9, 6 Assists), der die Gäste mit seiner Energie am Leben hielt. Innerhalb von vier Minuten war durch einen 12:0-Lauf wieder alles offen, erst Tatum stoppte per Drive die Blutung. Aber Chicago war im Groove, Mitte des vierten Viertels netzte Rookie Ayo Dosunmu (14, 6/6 FG) einen Dreier und bescherte den Bulls plötzlich wieder die Führung.
Bostons Offense war nicht mehr existent, Chicago hatte im Zweifel mit DeRozans Midrange Game einen Rettungsanker. Auch LaVine war nach schwacher erster Halbzeit nun voll da und sorgte mit DeRozan dafür, dass Boston nicht mehr heran kam. Im Gegenteil: Der Vorsprung wuchs und wuchs, schlussendlich entschieden die Gäste das Schlussviertel mit 39:11 (!).
Durch die Niederlagen der Konkurrenz thronen die Bulls nun wieder von der Spitze der Eastern Conference, die Celtics bleiben dagegen im Keller stecken. Chicago fährt nun zum Spitzenspiel nach Philadelphia, die Celtics treten in der Nacht auf Donnerstag in Orlando an.