Die Dallas Mavericks haben sich in der Serie gegen die Utah Jazz zurückgemeldet! Ohne Luka Doncic fahren die Mavs einen 110:104-Sieg ein - einerseits weil Jalen Brunson das Spiel seines Lebens macht, andererseits weil Maxi Kleber von Downtown explodiert.
Seit der High School hat Brunson nicht mehr so viele Punkte erzielt, seine 41 Zähler (15/25 FG und 6/10 Dreier) stellten einen Karrierebestwert in der NBA dar, egal ob Regular Season oder Playoffs. Der Guard nahm die Mavs-Offense über weite Strecken der Parte auf seinen Rücken, da Luka Doncic aufgrund einer Wadenzerrung erneut pausieren musste.
Brunson sezierte die Jazz-Defense teilweise nach Belieben, zusätzlich zu seinem Scoring fand er auch oftmals die Dreierschützen (5 Assists bei keinem Turnover), die Utah vor allem im vierten Viertel auseinandernahmen. Das galt auch für Kleber, der mit 25 Punkten ein Playoff-Career-High aufstellte und dabei 8 seiner 11 Dreier versenkte. Spencer Dinwiddie steuerte 17 Punkte und 6 Assists zum Sieg bei.
Bei den Jazz setzte sich das Trio Donovan Mitchell (34, 13/30 FG), Bojan Bogdanovic (25) und Jordan Clarkson (21, 8/11 FG) zur Wehr, doch gegen Dallas' sechs Dreier allein im Schlussabschnitt reichte das nicht mehr. Rudy Gobert kam auf 8 Punkte und 17 Rebounds. Beim Stand von 1-1 wechselt die Serie nun nach Salt Lake City, wo es in der Nacht auf Freitag mit Spiel 3 weitergeht.
Mit Doncic weiterhin außer Gefecht vertraute Mavs-Coach Jason Kidd derselben Starting Five wie in Spiel 1, auch Utah nahm keine Änderungen vor. Fast wie ausgewechselt im Vergleich zum Serienauftakt startete aber Brunson: Der Guard hatte mächtig Zielwasser intus und ballerte Dallas mit drei Dreiern zu einem 14:6-Start. Mitchell verhinderte aber, dass sich die Hausherren absetzten, dabei half auch ein Monsterblock von Gobert gegen Josh Green. 24:24 nach dem ersten Viertel.
Dallas Mavericks: Maxi Kleber brennt Dreierfeuerwerk ab
Im Anschluss tauschten die Mavs und Jazz mehrere Dreier aus, das Duo Mitchell/Clarkson verschaffte den Gästen einen kleinen Vorteil. Vor allem Mitchell setzte dort an, wo er in Spiel 1 aufgehört hatte und war von den Mavs kaum zu stoppen. Die Jazz beendeten die erste Hälfte mit einem 7:0-Lauf zum 55:48.
Nach dem Seitenwechsel kassierte Dinwiddie schnell sein viertes Foul, doch davon ließ er sich nicht aus der Ruhe bringen. Gemeinsam mit Brunson brachte er die Mavs wieder zurück, später schenkte Kleber seinem Team mit zwei Triples in Folge die Führung. Zwar fand Bogdanovic eine schnelle Antwort für die Jazz, doch erneut Kleber - dieses Mal mit dem Viertelbuzzer - verkürzte von Downtown auf 77:81 aus Mavs-Sicht.
Der Würzburger war nun komplett heiß und ließ einen weiteren Distanzwurf folgen, Offensiv-Rebounds der Gäste taten Dallas aber weh. Dafür vergoldete Dorian Finney-Smith (9) wenig später einen 8:0-Lauf zur neuerlichen Mavs-Führung. Brunson attackierte nun Clarkson oder Mitchell und ließ das American Airlines Center mit seinem nächsten Bucket zum Tollhaus werden (+3 bei noch 5:40 zu spielen).
Zwei Minuten später explodierten die Mavs-Fans gleich nochmal, als Kleber erneut zwei Dreier in Folge durch die Reuse schweißte. Bogdanovic hielt dagegen, doch der nächste Drive-and-Kick brachte Finney-Smith einen offenen Eckendreier zum 107:102. Utah hatte nun weder offensiv noch defensiv eine Antwort, Brunson machte von der Freiwurflinie den Deckel auf die Partie.
Mavs vs. Jazz: Die wichtigsten Statistiken
Dallas Mavericks (4) vs. Utah Jazz (5) 110:104 (BOXSCORE), Serie: 1-1
- Bereits eineinhalb Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit hatten die beiden Teams die Anzahl an erfolgreichen Dreiern aus Spiel 1 erreicht (16). Das lag vor allem an den Mavs, die an diesem Abend ein deutlich glücklicheres Händchen von Downtown hatten. Dallas versenkte 22 Triples bei 47 Versuchen, da konnte Utah nicht mithalten (11/29).
- Brunson und Mitchell beendeten die erste Halbzeit jeweils mit 21 Zählern, doch der Jazz-Star durfte sich über etwas mehr Unterstützung freuen. Die Nicht-Brunson-Mavs standen zu diesem Zeitpunkt bei überschaubaren 10/30 aus dem Feld. Nach dem Seitenwechsel lieferten dann Dinwiddie und vor allem Kleber wichtiges zusätzliches Scoring.
- Der Fokus der Mavs in der ersten Halbzeit lag ganz klar auf Abschlüssen vom Perimeter - 26 von 44 Feldwurfversuchen kamen aus der Distanz. So wollte man Gobert aus dem Weg gehen, der Nachteil an dieser Taktik war aber eine enorme Diskrepanz bei den Freiwürfen. Utah attackierte viel häufiger den Ring und stand so bei 14 Freiwürfen zur Pause. Dallas bei zwei. Insgesamt hatte Utah einen Vorteil von 17:10 bei den verwandelten Freiwürfen. Auch beim Rebounding hatten die Jazz wieder Vorteile (50:31, 11:2 Offensiv-Rebounds).
- Die Liste der 40-Punkte-Scorer der Mavs in der Postseason ist nicht lang, tatsächlich umfasst sie nur fünf Namen. Brunson gesellt sich mit seiner Explosion gegen die Jazz in den Klub von Dirk Nowitzki, Doncic, Rolando Blackman und Nick Van Exel. Noch mehr Historisches: In der kompletten Playoff-Historie der Mavs hat nur Jason Terry (9, 2011 gegen LAL) in einem Spiel mehr Dreier versenkt als Kleber.
- Und: Die 3 Turnover stellten einen Playoff-Tiefstwert für die Mavs dar. Zuvor lag der Franchise-Rekord bei 5 Ballverlusten in einem Playoff-Spiel. Laut den Mavs gab es 3 oder weniger Ballverluste in der Postseason seit 1982/83 ligaweit nur achtmal.
Mavs vs. Jazz: Die Stimmen zum Spiel
Maxi Kleber (Mavs): "Ich habe heute morgen zu [Finney-Smith] gesagt: 'Heute lasse ich 10 Dreier fliegen.' So habe ich für mich den Ton gesetzt. Wir wissen, dass sie manche Jungs offen stehen lassen werden. Wir müssen einfach abdrücken."
Der Star des Spiels: Jalen Brunson
Das Career-High - egal ob Regular Season oder Playoffs - fiel schon siebeneinhalb Minuten vor dem Ende nach einem starken Drive, bei dem er Conley alt aussehen ließ. Brunson trug die Mavs-Offense über weite Strecken der Partie, im vierten Viertel erspielte er seinen Teamkollegen mit gezielten Attacken gegen die Jazz-Guards mehrere offene Dreier. Ebenfalls bärenstark: Maxi Kleber!
Der Flop des Spiels: Mike Conley
Offensiv war das gar nichts. Wortwörtlich, denn keiner seiner 7 Wurfversuche landete im Ring. Conleys 0 Punkte waren natürlich viel zu wenig. Defensiv zudem mit Foulproblemen und Brunson erwischte ihn ein ums andere Mal auf dem falschen Fuß.
Mavs vs. Jazz: Die Szene des Spiels
Es war symptomatisch für diese Partie und für die Taktik, mit der Dallas die Jazz im vierten Viertel auseinandernahm. Für die Gäste muss es ein Deja-Vu aus den vergangenen Jahren gewesen sein, immer wieder kamen die Mavs-Guards an ihren Perimeter-Verteidigern vorbei, Gobert eilte zur Hilfe, doch der Pass kam nach draußen - und dort brachte zum Beispiel Kleber die Halle kurz vor Schluss zum Beben. Die Blaupause, wie man die Jazz mit Small-Ball schlägt.
NBA Playoffs: Mavs vs. Jazz - Die Serie im Überblick
Spiel | Datum | Uhrzeit | Heim | Auswärts | Ergebnis |
1 | 16. April | 19 Uhr | Dallas Mavericks | Utah Jazz | 93:99 |
2 | 19. April | 2.30 Uhr | Dallas Mavericks | Utah Jazz | 110:104 |
3 | 22. April | 3 Uhr | Utah Jazz | Dallas Mavericks | - |
4 | 23. April | 22.30 Uhr | Utah Jazz | Dallas Mavericks | - |
5 | 26. April | TBD | Dallas Mavericks | Utah Jazz | - |
6* | 29. April | TBD | Utah Jazz | Dallas Mavericks | - |
7* | 1. Mai | TBD | Dallas Mavericks | Utah Jazz | - |
*falls nötig