Die Portland Trail Blazers gehen aus einem hochdramatischen Finish in Phoenix als Sieger heraus - vor allem dank Damian Lillard, der im vierten Viertel aufdreht und die Suns mit einem Gamewinner erlegt. Die Siegesserie der Sixers geht nahtlos weiter, die Timberwolves freuen sich über doppelt gute Nachrichten und Daniel Theis legt nach seiner Career-Night mit einem soliden Spiel nach. Die Mavericks verlieren ein knappes Spiel in Utah und die Heat und Lakers siegen ebenfalls.
Philadelphia 76ers (32-25) - Orlando Magic (18-41) 116:105 (BOXSCORE)
Mit dem Selbstvertrauen aus sechs Siegen in Folgen gingen die Sixers in diese Partie, zudem heizte auch noch Super-Bowl-Sieger Carson Wentz vor Tip-Off der Menge ein. Der verletzte Quarterback der Philadelphia Eagles läutete die Liberty Bell, die Stimmung im Wells Fargo Center hätte nicht besser sein können - und dennoch erwischten die Sixers einen ganz schwachen Start ins Spiel.
Mitte des ersten Viertels hatte Philly mehr Turnover als erfolgreiche Field Goals vorzuweisen, dementsprechend lagen sie mit 15:6 zurück. Mit einem 21:3-Lauf übernahmen die Hausherren allerdings die Kontrolle, die sie so schnell auch nicht mehr abgeben sollten. Zur Halbzeit erarbeiteten sich die 76ers eine 18-Punkte-Führung und bauten diese im dritten Abschnitt bis auf 22 Zähler aus.
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So ganz locker lassen wollten die Magic zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht. Angeführt von Aaron Gordon (20 Punkte, 7 Rebounds, 7 Assists), Evan Fournier (16 Punkte) und Nikola Vucevic (15) startete Orlando ein Comeback, das sie kurz vor Schluss bis auf 9 Zähler heranführte. Ein anschließender Dreierversuch von Mario Hezonja, der den Rückstand sogar auf 6 Punkte verkürzt hätte, blieb allerdings am Ring hängen.
Schließlich brachten die Sixers den siebten Sieg in Folge - ihre längste Erfolgsserie der Saison - in trockene Tücher. Überragender Akteur war dabei Joel Embiid, der 28 Punkte und 14 Rebounds auflegte, fünf weitere Sixers kamen zudem auf eine zweistellige Punkteausbeute. Ben Simmons steuerte 17 Zähler sowie 7 Assists bei, J.J. Redick versenkte 6 seiner 8 Würfe für 16 Punkte. Die Siegesserie der Sixers ging also weiter, während Orlando die fünfte Niederlage in Folge einstecken musste.
Miami Heat (31-29) - Memphis Grizzlies (18-40) 115:89 (BOXSCORE)
Nach zuletzt drei denkbar knappen Niederlagen in Folge, war es aus Heat-Sicht endlich mal wieder Zeit für einen lockeren Blowout-Sieg. Zum Glück kam mit den Memphis Grizzlies eines der schlechtesten Teams der NBA in die Stadt, die Gäste hatten vor dem Aufeinandertreffen in Miami acht Spiele in Folge (meist recht deutlich) verloren. Und auch am South Beach änderte sich an dieser Serie nichts.
Der Start der Heat war allerdings wenig vielversprechend. Erst nach der Halbzeitpause fanden die Hausherren so richtig in Tritt, das starke dritte Viertel (32:18) brachte sie letztlich auf die Siegerstraße. Dabei kamen gleich sechs Heatles auf eine zweistellige Punkteausbeute, bester Werfer war Tyler Johnson mit 23 Punkten.
Ansonsten ließen sich auch Justise Winslow (17 Punkte, 7 Rebounds), Josh Richardson (15 Punkte, 5 Steals) oder Wayne Ellington (15 Punkte, 5 Assists) nicht lumpen. All-Star Goran Dragic hielt sich dagegen etwas zurück und kam nur auf 6 Zähler sowie 8 Assists. Das änderte allerdings nichts an einem letztlich dominanten Auftritt der Heat.
Miami war sowohl in Sachen Punkte in der Zone (50:30), Fastbreak-Punkte (13:2) oder Punkte aus Ballverlusten (16:8) den Grizzlies deutlich überlegen. Die Gäste mussten dabei allerdings sowohl auf Marc Gasol (Ruhepause) und Tyreke Evans (Rippe) verzichten. Ohne die beiden besten Spieler des Teams zeigte vor allem Andrew Harrison mit 17 Punkten und 6 Assists eine gute Leistung.
New York Knicks (24-37) - Boston Celtics (42-19) 112:121 (BOXSCORE)
Schöne Belohnung für Daniel Theis: Nach seiner Career-Night am Vortag gegen die Pistons durfte der Deutsche im Madison Square Garden als Ersatz für den verletzten Aron Baynes von Beginn an ran. Theis bedankte sich für das Vertrauen mit soliden 6 Punkten (2/3 FG) und 7 Rebounds in 18 Minuten Einsatzzeit. Der überragende Mann an diesem Abend war aber Kyrie Irving.
Nach anfänglichen Problemen in Halbzeit eins drehte der Point Guard im dritten Abschnitt so richtig auf. Irving erzielte 14 Zähler für die Kelten in Folge und versenkte in dieser Phase vier Dreier, mit dem letzten davon schenkte er seinem Team eine 10-Punkte-Führung. Die gab Boston im Schlussabschnitt nicht mehr aus der Hand. Zwar hielt sich Irving (insgesamt 31 Punkte, 9 Rebounds, 8 Assists) in den letzten zwölf Minuten mit seinem Scoring etwas zurück, dafür setzte er aber seine Teamkollegen perfekt in Szene.
"Im vierten Viertel war er immer noch heiß, das hat uns ziemliche Probleme bereitet", gab anschließend Trey Burke zu, der mit 26 Punkten bester Knickerbocker war. "Wir waren beunruhigt wegen ihm, was anderen Leuten viel Platz ermöglicht hat und sie haben gute Rollenspieler." Einer davon ist Jaylen Brown, der 24 Zähler beisteuerte und den ein oder anderen spektakulären Dunk raushaute. Terry Rozier kam auf 14 Punkte von der Bank, Al Horford legte ein Double-Double auf (13 Punkte, 10 Rebounds).
Minnesota Timberwolves (37-26) - Chicago Bulls (20-39) 122:104 (BOXSCORE)
Doppelt gute Neuigkeiten für die Timberwolves: Schon vor der Partie gegen die Bulls gab die Franchise bekannt, dass die Verletzung von Jimmy Butler doch nicht so schlimm ist, wie zunächst befürchtet. Anschließend feierte Minnesota einen deutlichen Blowout-Sieg gegen Chicago.
Ohne den verletzten Superstar sprangen gleich vier Spieler in die Bresche, bis zum entscheidenden Run mussten sich die Wolves-Fans allerdings bis ins vierte Viertel gedulden. Jamal Crawford, der auf 19 Punkte von der Bank kam, steuerte drei Dreier zu einem 16:2-Lauf zu Beginn des Schlussabschnitts bei. Damit setzten sich die Timberwolves bis auf 19 Zähler ab, die Partie war entschieden.
Neben Crawford überzeugten vor allem auch Jeff Teague (25 Punkte, 7 Rebounds, 7 Assists), Andrew Wiggins (23) und Karl-Anthony Towns, der mit 22 Punkten sowie 13 Rebounds sein 53. Double-Double der Saison auflegte. Offensiv lief es also recht gut, Minnesota vermisste Butler allerdings in der Defense.
Nachdem die Timberwolves bereits früh mit 12 Punkten in Front lagen, kämpfte sich Chicago angeführt von Zach LaVine nochmals zurück. Der Shooting Guard führte sein Team bei seiner Rückkehr ins Target Center mit 21 Punkten an, die Reservisten lieferten gute Unterstützung und entschieden das Bank-Duell mit 45:25 für sich. Als Minnesota im vierten Viertel aber aufdrehte, hatten die Bulls zu wenig entgegenzusetzen.
Phoenix Suns (18-43) - Portland Trail Blazers (34-26) 104:106 (BOXSCORE)
Big Game Dame hat mal wieder zugeschlagen - und wie! Nach einer ausgeglichen ersten Hälfte kamen die Suns brandheiß aus der Kabine zurück. Die Gäste aus Oregon trafen dagegen kein Scheunentor mehr, sodass die Suns-Fans etwa siebeneinhalb Minuten vor dem Ende eine 15-Punkte-Führung auf dem Scoreboard bestaunen durften. Doch dann kam Damian Lillard!
Der Point Guard der Trail Blazers erzielte 19 seiner insgesamt 40 Zähler (dazu 10 Rebounds, 5 Assists) im Schlussabschnitt und führte gemeinsam mit C.J. McCollum (21 Punkte) das Comeback seines Teams an. Mit einem 18:4-Lauf machten es die Trail Blazers wieder spannend, in den Schlusssekunden nahm das Drama aber erst richtig seinen Lauf.
Beim Stand von 104:104 und mit 20,6 Sekunden auf der Uhr starteten die Suns nach einer Auszeit ein Inbounds-Play, um mit dem letzten Angriff der Partie die Overtime zu verhindern. Soweit kam es jedoch gar nicht. Troy Daniels fand keinen offenen Mitspieler, nach fünf Sekunden Pfiffen die Referees ab: Turnover und Ballbesitz Portland.
Den nutzte Lillard mit einem starken Drive vorbei an Elfrid Payton und einem spektakulären Layup über die Help-Defender. Mit nur noch 0-9 Sekunden zu spielen blieb den Suns keine andere Möglichkeit als ein letzter Versuch von der Mittellinie, der allerdings zu kurz geriet - Sieg für Portland.
"Ganz offensichtlich hat Damian ein großartiges Spiel gemacht, er hat seine Führungsqualitäten und sein Talent gezeigt", freute sich Blazers-Coach Terry Stotts. Auf der anderen Seite machte sich dagegen Frustration breit. Phoenix musste bereits die neunte Pleite in Folge hinnehmen, wenn auch denkbar knapp. Die starke Leistung von Devin Booker (30 Punkte, 9 Rebounds) machte sich so nicht bezahlt.
Utah Jazz (31-29) - Dallas Mavericks (18-42) 97:90 (BOXSCORE)
Es war die erstickende Defense der Jazz, die Dallas trotz eines insgesamt guten Auftritts in Salt Lake City letztlich das Genick brach. Nachdem die Mavs etwas mehr als fünf Minuten vor dem Ende dank eines Jumpers des starken J.J. Barea (17 Punkte, 12 Assists) mit 87:85 in Führung gingen, sah es mal wieder nach einer spannenden Schlussphase aus.
Anschließend machten die Jazz allerdings ihren eigenen Korb dicht. Dallas erzielte in den letzten fünf Minuten nur noch ein einziges Field Goal, sechs der sieben Versuche aus dem Feld gingen ins Leere. Dazu leisteten sich die Gäste in dieser Phase auch noch 4 Turnover. Auf der anderen Seite hatten die Jazz dagegen keine Probleme zu scoren. Mit einem 8:0-Lauf übernahmen sie die Führung und gewannen schließlich die Partie.
"Das ist immer die gleiche Geschichte in der gesamten Saison", meckerte ein angefressener Dirk Nowitzki nach der Partie. "Wir waren in vielen engen Spielen. Wir schaffen es aber nicht, über den Hügel zu kommen. Wir kriegen nicht den einen wichtigen Stop." Nowitzki kam ebenso wie Doug McDermott auf 12 Zähler, der Deutsche steuerte zudem noch 10 Rebounds sowie 3 Blocks bei.
Bei den Jazz avancierte Donovan Mitchell mit 25 Zählern zum Topscorer (dazu 6 Rebounds und 5 Assists). Auch Rudy Gobert kam auf ein solides Double-Double (13 Punkte, 10 Rebounds), während Derrick Favors 14 Punkte erzielte. Utah gelang damit der zwölfte Sieg aus den vergangenen 13 Spielen, die Mavs mussten dagegen die vierte Pleite in Folge hinnehmen.
Sacramento Kings (18-41) - Los Angeles Lakers (25-34) 108:113 (BOXSCORE)
Nach drei Auswärtsniederlagen in Folge feierten die Lakers wieder einen Sieg, wirklich souverän war der Auftritt in der kalifornischen Hauptstadt allerdings nicht. Es brauchte schon eine Karrierebestleistung von Kentavious Caldwell-Pope, um die heimschwachen Kings zu besiegen. Sacramento musste schließlich trotz eines knappen Finishes die achte Pleite aus den vergangenen neun Heimspielen hinnehmen.
Mitte des dritten Viertels drehte Caldwell-Pope ordentlich auf. Kurz nach dem Pausentee gingen die Kings mit 10 Zählern in Front, dann versenkte der Shooting Guard allerdings fünf Dreier in den nächsten fünf Minuten und führte die Lakers zu einem 33:19-Lauf. Zu Beginn des Schlussabschnitts schenkten sich beide Teams nichts, bevor L.A. vorerst die Kontrolle übernahm.
Neben Caldwell-Pope, der insgesamt 34 Zähler und 7 Rebounds auflegte, spielte dabei auch Isaiah Thomas eine wichtige Rolle. Der Neuzugang von den Cavaliers erzielte in seinem fünften Spiel für die Lakers 17 Punkte, Lonzo Ball wurde nach seinem Comeback nach langer Verletzungspause am Vortag wieder geschont.
Dank starker Auftritte von Buddy Hield und Bogdan Bogdanovic, die beide auf 21 Punkte kamen, sowie Willie Cauley-Stein (18 Punkte, 15 Rebounds) machten es die Kings in den Schlussminuten allerdings nochmal spannend. Bis auf einen Zähler kamen die Hausherren heran, bevor Thomas und Josh Hart den Sieg von der Freiwurflinie in trockene Tücher packten.