Nach einem harten Kampf mit den Charlotte Hornets haben die Los Angeles Lakers zurück in die Spur gefunden. Die Entscheidung bringt ein Dagger von Alex Caruso. Luguentz Dort dreht gegen die Utah Jazz auf, das reicht aber nicht, um die Pleitenserie der Thunder zu beenden. Kevin Durant führt die Nets zum ungefährdeten Sieg und Jayson Tatum versenkt die Trail Blazers.
Die Nets und Clippers haben keine Probleme. Atlanta muss eine irre Dreier-Show von Malachi Flynn überstehen.
Minnesota Timberwolves (14-41) - Brooklyn Nets (37-17) 97:127 (BOXSCORE)
- Kein James Harden, kein Kyrie Irving, kein Problem! Die Nets haben schließlich noch einen gewissen Kevin Durant in der Hinterhand, der Brooklyn mit seiner besten Leistung seit seinem Comeback vergangene Woche zum Sieg führte. Gegen KD und seine 31 Punkte bei 11/15 aus dem Feld und 4/6 von Downtown (27 Minuten) hatte Minnesota kaum etwas entgegenzusetzen.
- Nach dem Tod des schwarzen US-Amerikaners Daunte Wright durch eine Polizistin am Wochenende wurde die Partie von Montag auf Dienstag (Ortszeit) verschoben, vor Tip-Off gedachten beide Teams dem Verstorbenen mit schwarzen T-Shirts und der Aufschrift "Mit Freiheit und Gerechtigkeit für alle". Zudem gab es eine Schweigeminute.
- Sportlich gesehen machten die Nets schnell deutlich, in welche Richtung diese Partie gehen sollte. Bereits Mitte des ersten Abschnitts setzten sich die Gäste mit 22:8 ab, im zweiten Durchgang betrug der Vorsprung bereits 23 Zähler. Spannend wurde es im Anschluss nicht mehr, stattdessen erhöhte Brooklyn im weiteren Spielverlauf bis auf +45.
- Ohne Harden (Oberschenkel) und Irving (persönliche Gründe) dominierte KD das Geschehen, der neben seinem Scoring auch noch auf jeweils 4 Rebounds und Assists kam. Joe Harris streute 23 Punkte ein, Landry Shamet 19. Den 46 erfolgreichen Field Goals der Nets gingen starke 31 Assists voraus. Bei Minnesota setzten sich einzig Anthony Edwards (27, 8/22 FG) und D'Angelo Russell (15, 5/12 FG) ansatzweise zur Wehr. Karl-Anthony Towns lief nicht auf, am ersten Todestag seiner Mutter weilte er stattdessen bei seiner Familie.
Indiana Pacers (25-28) - L.A. Clippers (38-18) 115:126 (BOXSCORE)
- Vierter Trip an alte Wirkungsstätte für Paul George seit seinem Trade von den Pacers 2017 - vierter Sieg für PG-13. Der Forward bestätigte seine aktuell starke Form auch gegen sein Ex-Team und knackte zum vierten Mal in Folge die 30-Punkte-Marke. So gelang den Clippers auch ohne Kawhi Leonard (Schmerzen am rechten Fuß) ein am Ende ungefährdeter Sieg.
- George startete mit 15 Zählern im ersten Viertel in die Partie, doch die Pacers hielten anfangs gut dagegen. Das galt in erster Linie für das Guard-Duo Malcolm Brogdon (29, 12/18 FG) und Caris LeVert (26 und 6 Assists, 7/18 FG, aber nur 1/8 Dreier). Domantas Sabonis steuerte zudem ein Double-Double bei (20 und 13 Rebounds) und so entwickelte sich über drei Viertel ein ausgeglichenes Spiel.
- Zum Start in den Schlussabschnitt leitete George allerdings mit zwei Jumpern einen 8:0-Lauf der Clippers ein, der den Gästen etwas Abstand verschaffte (+11). Die Clippers zogen wenig später bis auf 14 Punkte davon, das war zu viel für die Pacers, die im Schlussabschnitt nur 30 Prozent ihrer Feldwurfversuche versenkten (7/23 FG).
- George zeichnete sich am Ende für 36 Punkte (13/25 FG, 4/7 Dreier), 7 Rebounds sowie 8 Assists verantwortlich. Unterstützung erhielt er unter anderem von Marcus Morris (22, 9/12 FG) oder Nicolas Batum und Ivica Zubac, die beide jeweils 14 Zähler auflegten. Der Center schenkte zudem Sabonis ein nettes Poster. Terance Mann kam noch auf 12 Punkte, 7 davon im Schlussabschnitt.
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Toronto Raptors (21-34) - Atlanta Hawks (30-25) 103:108 (BOXSCORE)
- Die weiterhin stark dezimierten Hawks haben allen Verletzungssorgen getrotzt und gegen die Raptors den siebten Sieg aus den vergangenen acht Spielen eingefahren. "Über unsere Tiefe wurde schon zum Saisonstart gesprochen und jetzt zeigt sie sich", freute sich Kevin Huerter, nachdem Atlanta eine irre Dreier-Show von Malachi Flynn in der Schlussphase überstand.
- Sieben Spieler fehlten den Hawks, darunter Trae Young, der zum zweiten Mal in Folge mit Wadenproblemen pausieren musste. Dennoch hielt Atlanta die ebenfalls dezimierten Hausherren über weite Teile des Spiels mit einem Vorsprung im niedrigen zweistelligen Bereich auf Abstand, zweieinhalb Minuten vor dem Ende schien die Sache bei +14 eigentlich schon gelaufen.
- Dann kam Flynn. Der 29. Pick im Draft 2020 lief nochmal so richtig heiß und machte es mit vier Dreiern am Stück spannend (103:105). Das war auch deshalb möglich, weil Brandon Goodwin zwei Freiwürfe vergab, doch 15 Sekunden vor dem Ende machte er seine Sache besser und von der Linie alles klar. Somit wurde das Carrer-High von Flynn (22, 6/13 Dreier) nicht belohnt, ebenso wenig wie die gute Leistung von Pascal Siakam (30, 13/19 FG, dazu 7 Assists und 6 Rebounds).
- Für Atlanta avancierte Bogdan Bogdanovic mit 23 Zählern (5/8 Dreier) zum Topscorer seines Teams. Ansonsten lieferten auch Clint Capela (19 und 21 Rebounds), Goodwin (18) oder Huerter gute Produktion ab. Letzterer erzielte 17 Punkte, 14 davon in Halbzeit eins - inklusive eines verrückten Touchdown-Buzzer-Beaters.
Dennis Schröder und Alex Caruso sichern den Lakers im vierten Viertel den Sieg in Charlotte, Luguentz Dort dreht gegen die Jazz so richtig auf - muss aber die nächste Pleite mit den Thunder hinnehmen.
Charlotte Hornets (27-26) - Los Angeles Lakers (34-21) 93:101 (BOXSCORE)
- Dezimiert ist ein Begriff, der auch auf die Lakers und Hornets zutrifft. Während L.A. weiterhin auf die beiden Superstars LeBron James und Anthony Davis verzichten muss, fehlten Charlotte gleich fünf der sechs besten Scorer. Nach einem harten Kampf sicherten sich die Lakers aber dank eines Clutch-Dreiers von Alex Caruso immerhin den vierten Sieg im Sieben-Spiele-Auswärtstrip.
- Für Offensiv-Fanatiker hatte die Partie nicht viel zu bieten, die Gäste aus Hollywood setzten direkt die ersten 8 Dreierversuche daneben. Dann übernahmen die Lakers aber mit einem 17:4-Lauf die Kontrolle, bevor wieder die Hornets zurückschlugen. So entwickelte sich ein Hin und Her, bevor sich L.A. gegen Ende des dritten Viertels mit starker Defense und einem 12:2-Lauf in den letzten fünf Minuten etwas absetzte.
- Das sollte es aber noch nicht gewesen sein. Ohne unter anderem Gordon Hayward, LaMelo Ball, Terry Rozier und P.J. Washington machten es die Hausherren vor allem dank Devonte' Graham (13 von 19 Punkten im Schlussabschnitt) nochmal spannend. Auch Caleb Martin (17, 10 Rebounds, 5 Assists und ein Poster für Ben McLemore) machte sich für die Hornets verdient.
- Charlotte robbte sich so wieder bis auf einen Zähler heran, bevor Caruso alle Comeback-Hoffnungen der Gastgeber zunichtemachte. Nach gutem Assist von Dennis Schröder versenkte der 27-Jährige den Dagger von Downtown. Anschließend ließen die Lakers von der Freiwurflinie nichts mehr anbrennen.
- Caruso erzielte insgesamt 13 Punkte von der Bank (10 im vierten Viertel), bester Lakers-Scorer war Kyle Kuzma mit 24 Punkten (7/18 FG, 4/12 Dreier) und einem weiteren Poster. Schröder machte mit 19 Punkten (8/19 FG), 8 davon im vierten Viertel, und 6 Assists eine solide Partie. Besonders erfreulich: DS17 gab nur einmal den Ball aus der Hand, generell passte L.A. nach den Problemen am Vortag gegen die Knicks deutlich besser auf den Spalding auf (11 Turnover).
Utah Jazz (41-14) - Oklahoma City Thunder (20-34) 106:96 (BOXSCORE)
- Nachdem die Wizards am Vorabend der Heimserie der Jazz nach 24 Siegen in Serie ein Ende setzten, hat das beste Team der NBA wieder zurück in die Spur gefunden. Allerdings benötigte es zunächst eine Gala von Luguentz Dort, um die Jazz wachzurütteln, bevor Bojan Bogdanovic und Donovan Mitchell ihr Team zum Sieg führten.
- Der 21 Jahre alte Thunder-Guard war von Beginn an so richtig on fire. Allein im ersten Viertel setzte er den Hausherren mit 18 Punkten ordentlich zu, was OKC eine frühe 17-Punkte-Führung ermöglichte. Dann machte Utah allerdings ernst. Bis zur Halbzeitpause hatten sie die Partie wieder ausgeglichen, ein 12:0-Start in die zweite Hälfte erhöhte den Druck. Insgesamt gingen das zweite und dritte Viertel mit 66:38 an die Jazz, sie sich so auf bis zu 25 Punkte absetzten.
- Im Schlussabschnitt nahmen die Gastgeber den Fuß vom Gas, was erneut Dort gnadenlos bestrafte. Weitere 18 Zähler in diesem Durchgang brachte OKC nochmal in Schlagdistanz, doch der Rückstand war zu hoch. So reichte am Ende des Career-High von Dort mit 42 Punkten bei 16/31 aus dem Feld und 7/11 Dreier nicht, um die siebte Thunder-Pleite in Folge zu verhindern. Ty Jerome kam noch auf 15 Punkte von der Bank, Moses Brown legte ein Double-Double auf (12 und 15 Bretter).
- Für die Jazz waren Bogdanovic (23 und 7 Rebounds bei 6/14 FG) und Mitchell (22, 4/9 Dreier) die fleißigsten Punktesammler. Die restliche Starting Five um Mike Conley (15 und 14 Assists), Georges Niang (18 und 10 Rebounds, 6/13 Dreier) und Rudy Gobert (13, 14 Rebounds und 7 Blocks) kam jeweils auf ein Double-Double. Dank des starken zweiten und dritten Viertels hielt Utah den Gegner bei einer Feldwurfquote von nur 38,7 Prozent.
Gegen eiskalte Heat trumpft die Bank der Phoenix Suns auf. Jayson Tatum versenkt mit Clutch-Heldentaten die sich tapfer wehrenden Trail Blazers.
Phoenix Suns (39-15) - Miami Heat (28-26) 106:86 (BOXSCORE)
- Die Suns sind weiterhin richtig gut drauf, gegen Miami sicherten sich die Hausherren den dritten Sieg in Serie und den zehnten aus den vergangenen elf Spielen. Und das, obwohl von den beiden Stars des Teams, Devin Booker und Chris Paul, über die 48 Minuten kaum etwas zu sehen war. Dafür sprang die bärenstarke Bank in die Bresche.
- Miami erwischte den deutlich besseren Start und verzeichnete bereits im ersten Viertel einen zwischenzeitlichen 13-Punkte-Vorsprung auf der Habenseite. Doch im zweiten Durchgang verschwand das zuvor heiße Händchen aus der Distanz und die Suns übernahmen die Kontrolle. Langsam, aber beständig setzte sich Phoenix in der zweiten Halbzeit immer weiter ab, schließlich wuchs der Vorsprung im Schlussabschnitt bis auf 21 Zähler an.
- Nach 5 Dreiern bei 11 Versuchen im ersten Viertel kühlten die Gäste in der Folge merklich ab, insgesamt gingen nur 9/44 (20,5 Prozent) durch die Reuse. Jimmy Butler (18 und 8 Assists) und Duncan Robinson (15, 4/10 Dreier) waren noch die besten Heatles, ansonsten blieben die Teamkollegen aber weitestgehend blass.
- Letzteres galt auf Seiten der Suns auch für Booker (12, 4/16 FG) und Paul (5 und 9 Assists, 2/7 FG), dafür stimmte aber die Unterstützung von den Rollenspielern. Deandre Ayton sicherte sich ein Double-Double (19 und 13 Bretter), dazu überzeugte die Bank um Cameron Johnson (15), Cameron Payne (14 und 7 Assists), Torrey Craig (14) und Dario Saric (13). Das Duell der Reservisten ging insgesamt mit 65:24 an die Suns. CP3 rückte mit 3 Steals auf Platz 5 der All-Time-Liste vor (2311) und überholte damit Maurice Cheeks.
Portland Trail Blazers (31-23) - Boston Celtics (29-26) 115:116 (BOXSCORE)
- Was für ein Krimi in Portland! Die Blazers und Celtics verzückten die Fans mit einem spektakulären Clutch-Play nach dem anderen, das bessere Ende hatten am Ende die Gäste auf ihrer Seite. Dafür sorgte vor allem Jayson Tatum, der Boston mit 32 Punkten und dem Dagger wenige Sekunden vor dem Ende den vierten Erfolg in Serie bescherte.
- Nahezu die kompletten 48 Minuten über lieferten sich die beiden Teams eine spannende Schlacht, erst Anfang des vierten Durchgangs schien sich Boston langsam aber sicher auf die Siegerstraße zu ballern. Doch mit mehr als 8 Punkten konnten sich die Kelten nicht absetzen, immer wieder fand Portland eine Antwort.
- So auch in den Schlussminuten, als zunächst Damian Lillard und C.J. McCollum die Hausherren von Downtown wieder in Schlagdistanz brachten. Ein McCollum-Triple eine Minute vor dem Ende brachte die Blazers sogar in Front, aber nur kurz. Tatum stellte erst von der Freiwurflinie und dann mit einem eiskalten Dreier 8,5 Sekunden vor dem Ende wieder auf +4. Nun war es aber Norman Powell, der auf der Gegenseite blitzschnell antwortete. Portland foulte im Anschluss Marcus Smart, der beide Freiwürfe an den Ring setzte (den zweiten absichtlich), hatte aber keine Auszeit mehr zur Verfügung. Lillard musste deshalb einen Verzweiflungsdreier tief aus der eigenen Hälfte auf die Reise schicken - ohne Erfolg.
- So reichten letztlich weder die 28 Punkte von Lillard (9/23 FG, dazu 10 Assists), noch die 20 von Powell oder der gute Auftritt von Carmelo Anthony (25 von der Bank, 10/15 FG) nicht. Auf der Gegenseite überzeugte allen voran die Starter, neben Tatum (zusätzlich 9 Rebounds und 5 Assists) scorten alle weiteren Starter zweistellig, angeführt von Jaylen Brown (24), Kemba Walker (21, 8 Rebounds und 7 Assists) und Robert Williams (16). Marcus Smart legte 13 und 7 Vorlagen auf und gefiel mit Hustle Plays.