Die Toronto Raptors haben Spiel 3 der NBA Finals mit 123:109 für sich entschieden, einen gewichtigen Anteil daran hatte auch Kyle Lowry. Der geriet während der Partie allerdings mit dem Mitbesitzer der Golden State Warriors in der ersten Reihe aneinander. Nun haben die Warriors und die NBA reagiert.
In den Anfangsminuten des vierten Viertels krachte der Point Guard der Raptors beim Kampf um einen Loose-Ball in die erste Zuschauerreihe der Oracle Arena. Beim Versuch, wieder aufzustehen, bekam er einen Schubser . Zunächst war von einem Fan ausgegangen. Wie sich nun herausstellt, war diese Person Mark Stevens. Stevens ist Mitbesitzer bei den Warriors.
Die NBA reagiert auf das Verhalten wie folgt: "Das Verhalten des Investors Mark Stevens von den Golden State Warriors gestern Abend war mehr als inakzeptabel und hat keinen Platz in unserer Liga. Da die Überprüfung dieser Angelegenheit fortgesetzt wird, wird Herr Stevens nicht an NBA-Spielen teilnehmen dürfen."
NBA schließt Stevens ein Jahr lang von allen Spielen aus
Wenige Stunde später gab die NBA bekannt, dass Stevens ein Jahr lang von allen NBA-Spielen suspendiert wird. Außerdem muss der Milliardär 500.000 Dollar (rund 443.000 Euro) Strafe zahlen. Zu dieser Sperre gehört wohl auch, dass Stevens von allen Teamaktivitäten ausgeschlossen wird.
In einem Statement teilten zuvor die Warriors mit, dass Stevens bei den Finals nicht mehr im Publikum sitzen werde. "Das Verhalten von Herrn Stevens gestern Abend spiegelte nicht die hohen Standards wider, die wir als Unternehmen zu veranschaulichen hoffen", so das Statement.
Außerdem entschuldigte sich der Klub aus der Bay Area für das Verhalten bei Lowry und den Raptors. "Ich entschuldige mich persönlich bei Kyle Lowry und den Toronto Raptors. Das war inakzeptabel", wird Warriors-Coach Steve Kerr zitiert.
Wie Arash Madani von SportsNet berichtet, plant Stevens eine öffentliche Entschuldigung. Außerdem will er wohl für die Stiftung von Kyle Lowry spenden. Via Twitter beschwerten sich viele Sportler über die milde Strafe, darunter LeBron James. "OK, cool, aber das ist immer noch nicht genug!", schrieb er. "Sie taten genau das, was sie tun mussten."
Lowry: "Für so etwas ist in der NBA kein Platz"
Lowry hatte sich bei den Referees beschwert und kehrte kopfschüttelnd auf das Parkett zurück. "Für so etwas ist in der NBA kein Platz", sagte der 33-Jährige auf der Pressekonferenz im Anschluss an die Partie angesprochen auf die Szene.
"Er hatte keinen Grund, mich anzufassen und über zwei Sitze zu greifen oder vulgäre Sprache mir gegenüber zu benutzen. In unserer Liga gibt es für solche Leute keinen Platz", so Lowry weiter. "Hoffentlich kommt er nie wieder zu einem NBA-Spiel." Die Warriors schrieben: "Es gibt keinen Platz für eine solche Interaktion zwischen Fans - oder irgendjemandem - und Spielern bei einem NBA-Spiel."
Bereits in der regulären Saison kam es zu Zwischenfällen mit NBA-Spielern und Fans gegnerischer Teams. Im März wurde ein Fan der Utah Jazz von der Franchise mit einem Hallenverbot bestraft, nachdem er Russell Westbrook während eines Gastspiels der Thunder in Salt Lake City rassistisch beleidigt hatte.
Mark Stevens ist seit 2013 Mit-Besitzer der Golden State Warriors. Der US-amerikanische Milliardär ist derzeit geschäftsführender Gesellschafter von S-Cubed Capital - eine Risikokapitalgesellschaft, die "globale Interessen" in den Bereichen Technologie, Financial Asset Management, Sportmanagement und anderen Bereichen hat.