Der nächste Ausrutscher! Nach den Sixers und Raptors stolpert auch der Nr.2-Seed aus dem Westen - die Denver Nuggets verlieren Spiel 1 zu Hause gegen die San Antonio Spurs mit 96:101. Auch das erste Playoff-Triple-Double von Nikola Jokic kann daran nichts ändern.
Denver Nuggets vs. San Antonio Spurs 96:101 (BOXSCORE), Serie: 0:1
Zum Auftakt ihrer 22. Playoff-Teilnahme in Serie zeigten die San Antonio Spurs von Beginn an, warum mit ihnen immer zu rechnen ist. So nahm das Team von Greg Popovich direkt die Zügel in die Hand und erarbeitete sich eine kleine Führung, die sie, mehr oder minder, das gesamte Spiel über behalten sollten.
Im zweiten Abschnitt liefen DeMar DeRozan und Co. erstmals richtig heiß und trafen 15 ihrer 20 Würfe zur 59:51-Halbzeit-Führung. Doch so heiß wie sie vor der Pause waren, so kalt waren sie nach der Kabinenansprache. Die Nuggets kamen auf 62:59 heran, ließen daraufhin aber vier (!) offene Dreier in Folge zum Ausgleich liegen.
Der Distanzwurf sollte den gesamten Abend über die Achillesferse der Nuggets bleiben. Sie trafen nur lausige 6/28 Versuchen für 21,4 Prozent, darunter einige grobe Backsteine in der Crunchtime. Die Spurs blieben hingegen gewohnt ruhig und solide und nagelten 7/15 Versuchen für 46,7 Prozent durch die Reuse. Nichtsdestotrotz wurde das Spiel erst in den Schlusssekunden entschieden.
Spurs siegen in der Crunchtime - Murray vergibt Gamewinner für Denver
Mit knapp 45 Sekunden auf der Uhr traf Jamal Murray einen Pull-Up-Jumper aus der Midrange und brachte die Nuggets so auf 1 Punkt heran. Die darauffolgende Possession der Spurs endete in einem Turnover, sodass die Goldgräber mit 13 Sekunden Rest und einer Auszeit den Sieg hätten perfekt machen können.
Aus dem Timeout heraus bekam Murray erneut den Ball, bekam einen schönen Block von Jokic an der Birne gesetzt und kam aus der Midrange völlig frei zum Abschluss, da Aldridge sein Closeout komplett verschlief. Wider Erwarten war der Wurf aber zu kurz, Aldridge krallte sich den Rebound, wurde gefoult und verwandelte beide Freiwürfe souverän. Ohne Auszeit probierten die Nuggets einen letzten, hektischen Angriff - verloren den Spalding und somit auch das Spiel aber kurz nach dem Inbound-Pass.
Am Ende war es ein Festival der vergebenen Chancen auf beiden Seiten, vor allem von den Starspielern. DeRozan (18 Punkte, 7/16 FG) und Aldridge (15 Punkte, 6/19 FG) erwischten beide keinen guten Abend und konnten froh sein, von ihren Mitspielern, allen voran Bryn Forbes (15 Punkte, 6/9 FG), Derrick White (16 Punkte, 7/10 FG) und Rudy Gay (14 Punkte, 6/9 FG), getragen worden zu sein. Der Österreicher Jakob Pöltl zeigte ebenfalls eine ordentliche Partie. Er sammelte 6 Punkte (3/5 FG) und schnappte sich 6 Boards in 24 Minuten Spielzeit.
Ähnliches Bild bei Denver. Superstar Jokic fand überhaupt nicht in sein Shooting Game, nahm sich folglich auch nur neun Würfe und traf davon vier. Dennoch legte er bei seinem Playoff-Debüt ein Triple-Double auf (10 Punkte, 14 Rebounds, 14 Assists) und ist somit erst der vierte Spieler überhaupt, dem das beim Einstand gelang. Der Letzte vor ihm war übrigens LeBron James im Jahr 2006. Murray (17 Punkte, 8/24 FG) und Gary Harris (20 Punkte, 7/12 FG) waren noch die fleißigsten Punktesammler der Nuggets.