Endlich ins gelobte Land?

Los Angeles Clippers: Zurück zum Wesentlichen

Los Angeles Clippers

Depth Chart
CENTER	DeAndre Jordan	Spencer Hawes	Epke Udoh
POWER FORWARD	Blake Griffin	Glen Davis	Hedo Türkoglu
SMALL FORWARD	Matt Barnes	Reggie Bullock	Chris Douglas-Roberts
SHOOTING GUARD	J.J. Redick	Jamal Crawford	C.J. Wilcox
POINT GUARD	Chris Paul	Jordan Farmar	Jared Cunningham

Darum wird die Saison ein Erfolg:

Ein riesengroßer Ballast ist von der gesamten Franchise abgefallen. Nachdem der Donald-Sterling-Skandal die Clippers und den Rest der Liga erschütterte, ist die Angelegenheit mittlerweile endlich geklärt, Steve Ballmer ist der neue Besitzer und das Team kann endlich unbeschwert nach vorne blicken.

Man darf nicht vergessen: Selbst mit dem ganzen Chaos um Sterling erreichten die Clippers die zweite Runde. Chris Paul, Blake Griffin und DeAndre Jordan gehören zu den besten und produktivsten Trios der Liga, Jamal Crawford ist vielleicht die beste "Mikrowelle" für Instant Offense von der Bank.

Mit Spencer Hawes kam ein weiterer guter Schütze, der Coach Doc Rivers noch mehr Möglichkeiten eröffnet. Was die Vielseitigkeit angeht, können es nicht allzu viele Teams mit den Clippers aufnehmen.

Darum wird die Saison ein Misserfolg:

Bei aller Wertschätzung für Paul vergisst man es manchmal: Die Conference Finals hat er noch nie erreicht. Obwohl niemand seine Qualitäten anzweifelt, ist er bisher den Beweis schuldig geblieben, dass er ein Team ins gelobte Land führen kann. Natürlich spielen in diesem Fall aber auch Verletzungen eine Rolle, von denen CP3 in den letzten Jahren nie wirklich verschont blieb.

Fällt Paul aus, ist Jordan Farmar mittlerweile sein einziger echter Backup - keine ideale Situation, vor allem wenn der Superstar mal entlastet werden soll. Ähnlich verhält es sich bei Griffin: Nominell sind zwar sowohl Glen Davis als auch Hedo Türkoglu ebenfalls Power Forwards, beide haben aber schon länger keinen relevanten NBA-Moment mehr erlebt. Zumindest nicht auf dem Feld.

So viel Qualität die Clippers auch haben: Wenn Paul oder Griffin länger ausfallen sollten, könnten im Westen ganz schnell Teams an ihnen vorbeikommen.

Prognose: 1. in der Pacific Division.

Los Angeles Lakers: Zwischen Gegenwart und Zukunft

Los Angeles Lakers

Depth Chart
CENTER	Jordan Hill	Robert Sacre
POWER FORWARD	Carlos Boozer	Julius Randle	Ed Davis / Ryan Kelly
SMALL FORWARD	Wesley Johnson	Nick Young
SHOOTING GUARD	Kobe Bryant	Wayne Ellington	Xavier Henry
POINT GUARD	Jeremy Lin	Jordan Clarkson	Ronnie Price (Steve Nash)

Darum wird die Saison ein Erfolg:

Die Mamba ist zurück! Kobe Bryant mag zwei schreckliche Verletzungen hinter sich haben, seine schiere Präsenz aber garantiert, dass die Lakeshow fortan wieder zum Spektakel wird. Kobe hat zudem unglaublich viel Wut im Bauch, nachdem nicht wenige Kritiker ihn im Zuge seiner Leidenszeit schon abgeschrieben haben. Er wird brennen. Die Preseason zeigte bereits, dass er noch immer scoren kann.

Die Lakers haben sich zudem mit Julius Randle einen der Rookies gesichert, die wohl am schnellsten auf Profi-Niveau produktiv sein können.

Der neue Coach Byron Scott besitzt Ohr und Vertrauen von Kobe. Eine wichtige Eigenschaft, die sein Vorgänger Mike D'Antoni nie für sich beanspruchen konnte.

Darum wird die Saison ein Misserfolg:

Wer verteidigt? Wer kann das Spiel schnell machen? Wer verteilt, jetzt da Steve Nash die komplette Saison verpasst, den Ball? Wer entlastet Kobe? Wer weist Scott darauf hin, dass der Dreier in den letzten Jahren eben doch eine wichtige Waffe im Offensiv-Arsenal der erfolgreichen Teams war?

Die Lakers haben einfach viel zu viele Fragen zu beantworten, ganz unabhängig davon, dass ihr bester Spieler 36 Jahre alt ist und gerade von zwei schwerwiegenden Verletzungen in Folge zurückkommt. Oder dass ihr vielversprechendster Rookie sich Minuten mit gleich zwei Spielern teilen muss, die ebenfalls einige Zeit auf dem Court stehen sollten.

Wenn die Lakers, wie erwartet, viele Spiele verlieren, könnte sich zudem schnell Frust breit machen. Kobe redet von der Championship, doch selbst die Playoffs sind mit diesem Team wohl unmöglich.

Prognose: 5. in der Pacific Division.

Phoenix Suns: Band of Brothers

Phoenix Suns

Depth Chart
CENTER	Miles Plumlee	Alex Len
POWER FORWARD	Markieff Morris	Anthony Tolliver	Shavlik Randolph
SMALL FORWARD	P.J. Tucker	Marcus Morris	T.J. Warren
SHOOTING GUARD	Eric Bledsoe	Gerald Green	Zoran Dragic / Archie Goodwin
POINT GUARD	Goran Dragic	Isaiah Thomas	Tyler Ennis

Darum wird die Saison ein Erfolg:

Was macht man, nachdem man die Liga mit einem Harakiri-Style mit zwei starken Point Guards überraschte und -rannte? Richtig, man holt einen dritten dazu. Isaiah Thomas ermöglicht es Jeff Hornacek noch besser, das ganze Spiel über ein Mordstempo zu gehen, mit dem nur wenige Teams ansatzweise mithalten können.

Die Suns sind zudem jung, Eric Bledsoe, die Morris-Zwillinge, Miles Plumlee und Co. haben alle noch viel Entwicklungspotenzial. Mit Scoring-Maschine T.J. Warren, Point Guard (natürlich!) Tyler Ennis sowie Gorans Bruder Zoran sind zudem drei Rookies dabei, die wohl direkt einen Beitrag leisten dürfen (und können).

Hornacek ist es sogar zuzutrauen, bisweilen drei Point Guards gleichzeitig spielen zu lassen. Die Suns können nahezu jedes Team vor Matchup-Probleme stellen, zumal Bledsoe in der Defense ein absoluter Terror ist.

Darum wird die Saison ein Misserfolg:

Der Verlust von Channing Frye könnte sich als problematisch erweisen. Der Big Man war mit seinem Shooting integraler Bestandteil der wilden Suns-Offense. Auch die Morris-Zwillinge können schießen, beide genießen jedoch nicht ansatzweise den Respekt von Frye.

Wo Phoenix offensiv Matchup-Albträume verursacht, hat das Team defensiv selbst einige Problemzonen. Bledsoe verteidigt überragend, ist aber eben nicht besonders groß. Plumlee ist ein solider Rim Protector, ob Zweitjahresprofi Alex Len als Backup funktioniert, muss sich allerdings erst zeigen.

Zudem ist der Überraschungseffekt weg. In der letzten Saison rechnete niemand damit, dass die Suns ein konkurrenzfähiges Produkt aufs Parkett zaubern würden - mittlerweile ist der Rest der NBA gewarnt.

Prognose: 3. in der Pacific Division.

Sacramento Kings: Politik der kleinen Schritte

Sacramento Kings

Depth Chart
CENTER	DeMarcus Cousins	Reggie Evans	Ryan Hollins
POWER FORWARD	Jason Thompson	Carl Landry	Derrick Williams / Eric Moreland
SMALL FORWARD	Rudy Gay	Omri Casspi
SHOOTING GUARD	Ben McLemore	Nik Stauskas
POINT GUARD	Darren Collison	Ramon Sessions	Ray McCallum

Darum wird die Saison ein Erfolg:

Um es mit Jalen Rose zu sagen: "BOOOGIE!" Im Ernst: Von DeMarcus Cousins ist in dieser Saison einiges zu erwarten. Der Center steht dank der WM-Teilnahme voll im Saft, scheint etwas erwachsener geworden zu sein und peilt in dieser Saison seine erste All-Star-Nominierung an. Ein realistisches Ziel, in Sachen Talent kann es ligaweit ohnehin kaum ein Big Man mit Cousins aufnehmen.

Auch sonst hat sich bei den Kings etwas getan. Vor allem kam im Draft mit Nik Stauskas ein überragender Shooter, der Sacramento in Sachen Spacing sofort weiterhelfen dürfte. Er wird sich die Minuten auf der Zwei mit Ben McLemore teilen, der nach einem durchwachsenen Rookie-Jahr neu angreifen will.

Darum wird die Saison ein Misserfolg:

Die Kings haben durchaus Talent, irgendwie wollen die Teile aber noch nicht so recht zusammen passen. Vor allem auf den kleinen Positionen hat Sacramento weiterhin Bedarf, kein Wunder, dass immer wieder das Gerücht von einem Trade für Rajon Rondo die Runde macht.

Die Point-Guard-Situation ist ohnehin kurios. Man ließ Isaiah Thomas ziehen, um ihn mit zwei Spielern zu ersetzen, die bestenfalls durchschnittlich sind - als Backups.

Es fragt sich, ob Mike Malone aus den vielen Einzelteilen irgendwie ein erfolgreiches Kollektiv formen kann. Wahrscheinlicher ist, dass während der Saison der eine oder andere Trade getätigt wird. Prinzipiell hat nur Cousins bei den Kings eine Jobgarantie.

Prognose: 4. in der Pacific Division.