Russell Westbrook hat mit einem Gamewinner die Oklahoma City Thunder zu einem Zittersieg gegen die Atlanta Hawks geführt, die ohne Dennis Schröder antraten. James Harden legt erneut 51 Punkte auf, doch die Houston Rockets stolpern erneut in heimischer Halle. Die Los Angeles Lakers bieten den Golden State Warriors erneut einen echten Fight, wobei sowohl Kyle Kuzma als auch Lonzo Ball überzeugen.
Detroit Pistons (18-14) - New York Knicks (17-15) 104:101 (BOXSCORE)
Wie schon gegen die Dallas Mavericks hatte Pistons-Center Andre Drummond mit Foulproblemen zu kämpfen und spielte in der ersten Halbzeit nur sieben Minuten. War dies gegen die Mavs noch ein Problem, hatte Detroit gegen die Knicks dennoch alles im Griff und ging mit einer Acht-Punkte-Führung in die Pause. Dann berappelten sich aber die Knicks und kamen zurück (unter anderem dank eines 18:2-Run), sodass die Zuschauer eine spannende Schlussphase zu sehen bekamen.
Jarrett Jack stellte mit einem Jumper auf 99:95, doch Reggie Jackson (10 Punkte, 8 Assists) glich 44 Sekunden vor dem Ende wieder aus. Ron Baker verlor danach den Spalding und Jackson marschierte an die Linie, wo er aber nur einen treffen konnte. Die Knicks suchten Courtney Lee (16), dessen Jumper aber zu kurz war. Stanley Johnson versenkte die anschließenden Freiwürfe, doch die Knicks hatten noch 14 Sekunden, um eine Verlängerung zu erzwingen.
Ohne ein Timeout war dies erschreckend planlos. Wieder bekam Lee die Verantwortung, doch der Guard war zugestellt, wodurch Kristaps Porzingis einen tiefen Verzweiflungsdreier nehmen musste, der aber nicht einmal den Ring berührte. Der Lette machte dennoch ein gutes Spiel nach seiner schwachen Vorstellung gegen die Boston Celtics (1 Punkt, 0/11 FG). Diesmal konnte das Einhorn 29 Zähler verbuchen, während Michael Beasley (6) diesmal blass blieb.
Enes Kanter stellte die Pistons unter dem Korb vor große Probleme und legte ein starkes Double-Double (22 Punkte, 16 Rebounds) auf. Gleiches galt aber auch für seinen Gegenspieler Drummond (18, 15). Insgesamt punkteten sieben der neun eingesetzten Pistons-Spieler zweistellig. Dabei stachen vor allem Tobias Harris (24) und Reggie Bullock (14, 6/8 FG) heraus.
Orlando Magic (11-22) - New Orleans Pelicans (16-16) 97:111 (BOXSCORE)
Wer im Westen in die Playoffs kommen will, der sollte Spiele wie in Orlando gewinnen und das taten die Pelicans auch. Pflichtaufgabe also erfüllt. Dazu hielt New Orleans einen Gegner endlich mal wieder unter 100 Punkten. "Wenn wir verteidigen, haben wir die Chance schnell umzuschalten", analysierte der starke Anthony Davis (20 Punkte, 11 Rebounds). "Wir bekommen dann gute Würfe. Wenn wir gut verteidigen, dann werden wir in neun von zehn Fällen ein gutes Spiel im Angriff haben."
Allerdings gelang dies nun nur gegen die Rumpf-Truppe aus Orlando, die weiter auf Aaron Gordon, Evan Fournier und Terrence Ross verzichten musste. Nach einem schwachen Start der Magic machte sich Frust bei den Gastgebern breit. Gleich vier Techinals kassierte Orlando im zweiten Viertel.
Vor allem von draußen wollte nicht viel laufen. Orlando traf im kompletten Spiel nur vier Dreier bei 20 Versuchen. Das erkannte auch Coach Frank Vogel. "Wir haben nicht viele gute Schützen, deswegen sind wir auf sie angewiesen, dass sie treffen. Heute haben sie das nicht getan." Die besten Scorer Orlandos waren Jonathon Simmons (22, 8 Rebounds) und Nikola Vucevic (21).
Die Gäste konnte sich speziell auf ihre Stars verlassen. Neben Davis lieferten auch DeMarcus Cousins (26 Zähler. 11 Rebounds, 6 Assists) und Jrue Holiday (24) ab. Auch Rajon Rondo (6 Punkte, 8 Assists) machte ein gutes Spiel und sorgte mit unglaublichen Pässen für einige Highlight Plays.
Brooklyn Nets (12-19) - Washington Wizards (17-15) 119:84 (BOXSCORE)
Aua! Das war für die Wizards eine böse Klatsche. War das Spiel zur Pause für Washington noch in Reichweite, überrannte Brooklyn die Gäste in der Folge und erspielten sich zwischenzeitlich eine Führung von bis zu 40 (!) Punkten. Vor allem der oft so gelobte Backcourt um John Wall (10) und Bradley Beal (4) war ein Totalausfall. Das Duo erzielte zusammen nach der Pause nur noch fünf Punkte und schoss über das komplette Spiel 6/26 aus dem Feld.
"Solch eine Performance erwartet man natürlich nicht", zeigte sich auch Nets-Guard Spencer Dinwiddie (15) verwundert über die Leistung der beiden All-Stars. "Sie sind großartige Spieler, aber wir haben uns gut vorbereitet und hatten natürlich auch ein wenig Glück." Doch nicht nur die Guards enttäuschten. Außer Wall punktete lediglich Kelly Oubre Jr. (13) zweistellig. Als Team trafen die Gäste magere 36,6 Prozent aus dem Feld. "Es war fürchterlich", gab Beal zu. "Das war ein Spiel, welches man schnell vergessen und gleich die nächste Partie spielen möchte."
Lachende Gesichter gab es dagegen bei den Nets, die in allen Belangen überlegen waren. Rondae Hollis-Jefferson (21 Punkte, 11 Rebounds) legte ein gutes Double-Double auf, dazu machte auch Caris LaVert (17, 7/9 FG) ein gutes Spiel als Sixth Man. Neuling Nik Stauskas erzielte 15 Zähler, während Jahlil Okafor als einziger Nets-Spieler ein DNP kassierte.
Oklahoma City Thunder (17-15) - Atlanta Hawks (7-25) 110:107 (BOXSCORE)
Da sind die Thunder noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen. 11,1 Sekunden vor dem Ende glichen die Hawks dank zweier Freiwürfe von Ersan Ilyasova (22) aus, nachdem OKC zwischenzeitlich mit 14 Punkten im dritten Viertel geführt hatte. Doch die Hawks arbeiteten sich zurück ins Spiel - und das obwohl Dennis Schröder mit einer Knöchelverletzung kurzfristig passen musste.
Der Deutsche musste dann tatenlos dabei zuschauen, wie Russell Westbrook mal wieder einen seiner großen Crunchtime-Momente hatte. Der MVP bekam nach dem Einwurf von Paul George den Ball an der Birne, ließ die Uhr herunterlaufen und nahm den schweren Dreier über Taurean Prince. Splash! Atlanta hatte kein Timeout mehr und konnte, bei noch 1,7 Sekunden zu spielen, nur noch aus der eigenen Hälfte einen Wurf versuchen - ohne Erfolg.
Offense war für die Thunder in diesem Spiel kein Problem. Russ war mit 30 Punkten Topscorer und spielte obendrein noch 15 Assists. Carmelo Anthony (24) steuerte sieben Dreier bei und Paul George verbuchte weitere 17 Zähler. OKC hat damit fünf der letzten sechs Partie für sich entschieden.
Davon kann Atlanta natürlich nur träumen. Anstelle von Schröder durfte sich Kent Bazemore (11 Punkte, 6 Assists) als Spielmacher versuchen und spielte solide. Dass die Hawks aber überhaupt in der Partie blieben, lag an Marco Belinelli. Der Italiener verwandelte einige unglaublich schwere Würfe und führte sein Team mit 30 Punkten (10/18 FG) an. Malcolm Delaney verbuchte ebenfalls starke 20 Punkte und 6 Assists als Reservist.
Houston Rockets (25-6) - Los Angeles Clippers (13-18) 118:128 (BOXSCORE)
Das Wiedersehen von Chris Paul mit den Clippers musste zunächst einmal verschoben werden, da sich der Star-Guard weiter mit Adduktorenproblemen herumplagt. Neben ihm fehlten zudem Mbah a Moute und auch Clint Capela (Ferse), was die Optionen für Coach Mike D'Antoni doch arg einschränkte. So lastete der Großteil der Verantwortung mal wieder auf den Schultern von James Harden.
Nach 51 Punkten gegen die Lakers verbuchte der Bart erneut die gleiche Ausbeute und wieder gingen die Rockets als Verlierer vom Platz. Dabei fing es für Houston gut an. Der Dreier fiel und zur Pause führten die Gastgeber mit 13 Punkten. Doch dann explodierte bei den Clippers Austin Rivers. Der Sohn von Trainer Doc Rivers machte 30 seiner 36 Zähler (11/25 FG, Career High) nach dem Pausentee und drehte im Verbund mit Lou Williams (32) die Partie.
In der Schlussphase bäumte sich Houston noch einmal auf, foulte sogar DeAndre Jordan absichtlich, doch der Center zeigte diesmal keine Nerven. Er versenkte fünf seiner sechs Freiwürfe. Dazu war er unter dem Korb mal wieder eine Macht und schnappte sich neben seinen 15 Punkten auch noch 20 Rebounds.
Es staute sich Frust an und Harden wurde kurz vor dem Ende auch noch ejected, nachdem er mit den Referees über einige Calls zu vehement diskutierte. Der Superstar sprach nach dem Spiel von "frustrierenden" Calls und konnte sich darum auch nicht darüber freuen, dass er der erste Spieler seit Kobe Bryant (Jahr 2007) ist, der in zwei aufeinanderfolgenden Spielen mehr als 50 Punkte auflegte. Neben Harden lief es bei Houston nur für Eric Gordon, der weitere 28 Zähler beisteuerte.
Milwaukee Bucks (17-13) - Charlotte Hornets (11-21) 109:104 (BOXSCORE)
Den Hornets gehen langsam die Big Men aus. Nach nicht einmal fünf Minuten war der Abend für Dwight Howard beendet, weil dieser sich den Ringfinger ausgekugelt hatte. So standen Charlotte für den Rest des Spiels nur noch Frank Kaminsky und der unerfahrene Johnny O'Bryant zur Verfügung.
Wer dachte, dass Milwaukee nun leichtes Spiel haben würde, sah sich getäuscht. Die auswärts so schwachen Hornets machten ein gutes Spiel und konnten sich dabei auf Kemba Walker verlassen. Der Point Guard machte 32 Zähler (13/21 FG) und war der Hauptgrund, dass die Hornets lange in der zweiten Halbzeit führten. Allerdings verletzte sich Kemba früh im vierten Viertel und musste ein paar Minuten raus.
Aus einer Führung wurde ein ausgeglichenes Spiel und knapp zwei Minuten vor dem Ende musste Walker beim Stand von 104:104 mit schmerzverzerrten Gesicht wieder runter. Die Bucks nutzten dies mit einem Leger von Eric Bledsoe (24, 8/16 FG) und weiteren Punkten in Transition von Giannis Antetokounmpo (26), um das Spiel für sich zu entscheiden.
"Das ist hart für sie", zeigte auch der starke Khris Middleton (28) Mitgefühl. "Er ist ihr Leader und der Mann für die Crunchtime. Wir haben also ein wenig Glück gehabt und die Situation hervorragend ausgenutzt." Die Bucks setzten dabei vor allem auf den Greek Freak auf der Fünf, wofür die Hornets keine Antwort hatten. Vielleicht wird Bucks-Coach Jason Kidd dieses kleine Lineup nun öfters spielen lassen.
Portland Trail Blazers (16-16) - Denver Nuggets (17-15) 85:102 (BOXSCORE)
Die Hiobsbotschaft kam für die Blazers schon vor dem Spiel. Damian Lillard wird Portland mindestens zwei Partien fehlen, nachdem der Guard sich bei der Niederlage gegen die Spurs eine Bänderdehnung zugezogen hatte. Das Scoring vermisste die Truppe von Terry Stotts entsprechend. Obendrauf kam auch noch, dass sie Denver nicht stoppen konnten. Die Nuggets versenkten bei einer der besten Verteidigungen der Liga fast die Hälfte ihrer Würfe (42/85 FG).
Überragend war dabei Nikola Jokic, der nach seinem schwachen Spiel gegen die Timberwolves (10 Turnover) sich deutlich verbessert zeigte und mit 27 Punkten, 8 Rebounds und 6 Assists eine mehr als ansehnliche Statline auflegte. Dabei initiierte er mit sieben eigenen Punkten einen 10:0-Lauf kurz vor dem Wechsel, der Denver eine 52:41-Führung zur Pause bescherte.
Davon erholten sich die Gastgeber nicht mehr und kamen im vierten Viertel nicht mehr in Schlagdistanz, weil unter anderem C.J. McCollum (15 Punkte, 7/18 FG) nicht seinen besten Tag erwischte. Dies reichte bei Portland zur Auszeichnung des Topscorers. Shabazz Napier steuerte von der Bank kommend noch 14 Zähler bei.
Noch problematischer für die Blazers war aber die Defense in der Zone. Die ersten 16 (!) Körbe der Nuggets wurden alle in Korbnähe generiert. Insgesamt erzielten die Gäste 64 Zähler in the paint. Gary Harris erzielte so alle seine sieben Field Goals für 17 Punkte. Wilson Chandler steuerte 21 Punkte und 11 Rebounds bei.
Golden State Warriors (26-6) - Los Angeles Lakers (11-18) 113:106 (BOXSCORE)
Die Warriors sind wieder da, wo sie nach Meinung vieler auch hingehören - an die Spitze der Western Conference, mit der besten Bilanz der Liga. Doch auch das dritte Kräftemessen mit den Lakers entpuppte sich als harte Nuss, auch wenn es diesmal nicht fünf Minuten Extra-Basketball brauchte. Das lag auch an Draymond Green, der nach seiner Schulterverletzung wieder auf dem Court stand und 13 Punkte, 11 Rebounds und 7 Assists beisteuerte.
Kurz nach der Pause schien der elfte Sieg in Serie auch bereits eingetütet. Nach einem Korbleger von Green führte der Champion schon mit 71:48, doch dann ließ die Konzentration beim Gastgeber nach und die Lakers profitierten von einigen Unzulänglichkeiten. Vor allem Kyle Kuzma ist zu nennen, der im dritten Viertel 12 Zähler erzielte und mit 27 Punkten (9/15 FG) sowie 14 Rebounds ein starkes Double-Double verbuchte.
Im Schlussabschnitt gingen die Lakers nach zwei verwandelten Dreiern am Stück sogar mit 89:88 in Führung, doch Nick Young erstickte das Momentum im Keim, als er per And One in der Zone vollstrecken konnte. Danach waren die Lakers stets im Hintertreffen, auch weil sich Golden State an der Freiwurflinie keine Blöße mehr gab. Der gute Lonzo Ball (24 Punkte, 5/6 Dreier, 5 Assists) brachte die Gäste von draußen noch einmal auf 5 Zähler heran, doch richtig zittern musste die Mannschaft von Steve Kerr nicht mehr.
Kevin Durant kam dabei auf starke 33 Punkte (9/20 FG, 12/13 FT) sowie je 7 Rebounds und Assists. Rookie Jordan Bell (20, 10 Rebounds) verbuchte das erste Double-Double seiner Karriere und auch Omri Casspi (10) lieferte von der Bank kommend wichtige Plays. Bei den Lakers überzeugte neben den beiden Rookies Julius Randle mit 21 Punkten und 10 Rebounds, während bei Kentavious Caldwell-Pope (10, 1/10 Dreier) nicht viel zusammenlief.