Jede Menge Action in der Liga. Die Wizards setzten in Toronto ein Ausrufezeichen, während die Cavaliers in Boston spät geschlagen wurden. Die Detroit Pistons stellten einen unrühmlichen Rekord auf, Kawhi Leonard versenkte einen Gamewinner über Paul George. Die Rockets feuerten erneut aus allen Rohren und vermöbelten die Clippers.
Orlando Magic (22-39) - New York Knicks (25-36) 90:101 (BOXSCORE)
Carmelo Anthony schoss lediglich vier von 16 aus dem Feld für 17 Punkte und dennoch hieß der Sieger am Ende New York. Die Spieler wussten natürlich, wieso sie hier gewonnen hatten. "Defense war heute der Unterschied", stellte Rose richtig fest. Lediglich 90 Punkte machten die Magic und wurden bei 41 Prozent aus dem Feld gehalten.
Ein weiterer Grund? Kristaps Porzingis (20 Punte, 9 Rebounds) kehrte nach Verletzung zurück. Zwar wurde das Einhorn in der ersten Halbzeit von Evan Fournier (22) posterized, doch der Lette war ein wichtiger Bestandteil der Knicks-Defense. "Wir haben hart und als Team gespielt", zeigte sich KP zufrieden.
Die Knickerbockers kontrollierten dabei über das gesamte Spiel das Geschehen. Ein Run zum Ende des dritten Viertels brachte eine 16-Punkte-Führung, die letztlich zu viel für Orlando war. Dabei überzeugte auch Derrick Rose mit 19 Zählern und 7 Rebounds.
Bei den Gastgebern funktionierte dagegen nicht viel. Außer Fournier konnte niemand verlässlich scoren. Elfrid Payton verbuchte nur ein Field Goal und auch Aaron Gordon kam mit Foulproblemen nur auf 10 Punkte. Nikola Vucevic verbuchte ein Double-Double (14 Zähler, 10 Boards), verließ aber verletzungsbedingt die Partie vor dem Ende.
Toronto Raptors (36-25) - Washington Wizards (36-23) 96:105 (BOXSCORE)
"Das war eine echte Stinkbombe heute". Besser als Raptors-Coach Dwane Casey konnte man den Abend für Toronto wohl nicht zusammenfassen. Das Unglück begann dabei im zweiten Viertel, als Washington einen 25:1-Run hinlegte. Bojan Bogdanovic erzielte in dieser Zeitspanne 16 Zähler. Der Kroate entwickelt sich dabei mehr und mehr zum Enforcer von der Bank. 27 Punkte (9/12 FG, 6/7 3FG) wurden notiert.
Kein Wunder also, dass Casey schlechte Laune hatte. Toronto stand zur Pause bei mickrigen drei Assists. "Das darf nicht passieren. Dafür gibt es keine Entschuldigung." Die Offense war ohne den verletzten Kyle Lowry nur schwer verdaulich. Nach drei Vierteln führte Washington mit 82:60, Toronto schoss dabei 31,4 Prozent aus dem Feld.
DeMar DeRozan war dabei Topscorer mit 24 Punkten, Serge Ibaka steuerte ein Double-Double (22 Zähler, 12 Rebounds) bei. Lowry-Ersatz Cory Joseph kam auf 11. Jakob Pöltl spielte knapp sieben Minuten und versenkte seinen einzigen Wurfversuch, dazu kamen 2 Rebounds.
Bei den Wizards hatte John Wall wie schon gegen Golden State Probleme mit seinem Wurf (4/12 FG), ein Double-Double wurde es am Ende aber schon (12 Zähler, 13 Assists). Bradley Beal machte es mit 23 Punkten deutlich besser. Markieff Morris legte 13 Punkte, 8 Rebounds und 5 Vorlagen auf.
Miami Heat (28-33) - Philadelphia 76ers (22-38) 125:98 (BOXSCORE)
Der Heat-Zug rollt weiter unaufhaltsam in Richtung Playoffs. Auch die Sixers stellten dabei kein Hindernis dar. Gleich sechs Spieler scorten zweistellig, drei davon waren Reservisten. "Die Jungs haben verstanden, dass unsere Stärke in der Tiefe des Kaders liegt", erklärte Coach Eric Spoelstra. "Vor allem die Johnsons geben uns von der Bank einiges."
Und das war fast noch untertrieben. Tyler Johnson (24) war gar Miami-Topscorer, Namensvetter James steuerte weitere 14 Punkte bei. Gegen Philly war die Partie bereits früh durch, wodurch alle Rotationsspieler nur um die 25 Minuten auf dem Feld standen. Hassan Whiteside reichte dies dennoch für ein solides Double-Double (15 Punkte, 6/9 FG, 11 Rebounds, 4 Blocks). Goran Dragic und Dion Waiters kamen ebenfalls auf 15 Zähler.
Wenig Gutes gab es dagegen von den Sixers zu berichten. 54 Prozent aus dem Feld ließ das Team zu und leistete sich gleichzeitig 19 Ballverluste. Fleißigster Punktesammler war Robert Covington (19), wohingegen Dario Saric die guten Leistungen der letzten Spiele nicht bestätigen konnte (10 Punkte, 4/12 FG). Auch Jahlil Okafor machte kein gutes Spiel (6 Punkte, 3/11 FG, 5 TO). Backup Richaun Holmes nutzte dagegen seine Spielzeit zu 15 Zählern (7/10 FG) und 6 Rebounds.
Milwaukee Bucks (26-33) - Denver Nuggets (28-33) 98:110 (BOXSCORE)
"Wenn wir ein Playoff-Team sein wollen, müssen wir lernen mit Müdigkeit umzugehen", erklärte Nuggets-Coach Mike Malone. Wenn man nun das Resultat im Back-to-Back-Spiel sieht, könnte man behaupten, dass das junge Team den Test bestanden hat. Nach einem lockeren Sieg in Chicago folgte auch 24 Stunden später die nächste Denver-Show in Milwaukee.
Kopf der Schlange war wieder Nikola Jokic (13 Punkte, 14 Rebounds, 10 Assists), der wie gegen die Bulls ein Triple-Double auflege. Zwei Trip-Dubs in Folge waren keinem Nuggets-Spieler seit 1994 gelungen. Das Spiel war dabei schon nach 24 Minuten gelaufen. Denver führte bereits da mit 63:37, später waren es gar 31 Zähler.
"Wir müssen einfach verstehen, um was es hier geht. Jeder Ballbesitz und jedes Spiel ist wichtig. Heute war die erste Halbzeit einfach schlecht", zeigte sich Bucks-Coach Jason Kidd enttäuscht. Die Playoffs rücken damit immer mehr in weite Ferne. Positiv immerhin der Auftritt von Khris Middleton, der nach seiner Verletzung immer besser in Tritt kommt. Mit 21 Punkten (7/12 FG) war er sogar von der Bank kommend Milwaukees Topscorer.
Giannis Antetokounmpo (15 Punkte, 9 Rebounds, 7 Turnover) erreichte zwar als erster Buck seit Kareem Abdul-Jabaar 500 Rebounds, 100 Blocks und 100 Steals in einer Saison, zeigte aber ansonsten nicht sein bestes Spiel.
Bei den Nuggets scorten dagegen alle Starter zweistellig. Danilo Gallinari führte die Colorado-Franchise dabei mit 22 an. Will Barton kam als Reservist auf 13 Zähler.
New Orleans Pelicans (24-37) - Detroit Pistons (29-32) 109:86 (BOXSCORE)
Die Detroit Pistons haben eine neue Bestmarke aufgestellt, auf die sie sicher gerne verzichtet hätten. Erbärmliche 17,6 Prozent (3/17 FT) traf man als Team von der Charity Stripe. So schlecht war bei dieser Anzahl an Versuchen noch keine Mannschaft. Den Löwenanteil daran hatte Andre Drummond mit nur einem Treffer bei zehn Versuchen.
Coach Stan Van Gundy musste sich da schon in Galgenhumor flüchten: "Ich denke eigentlich nicht, dass sie uns an der Freiwurflinie gut verteidigt haben." Auch von der Dreierlinie wollte nichts klappen. Nur drei von 23 Versuchen (13 Prozent) fanden ihr Ziel. So verwunderte es nicht, dass die Partie deutlich verloren ging.
Die Pelicans ohne den gesperrten DeMarcus Cousins (18 technische Fouls) begannen mit 31 Punkten im ersten Viertel stürmisch. Anthony Davis, mit 8,8 Zählern in den ersten zwölf Minuten im Schnitt (Ligaspitze!), schenkte Detroit gleich 16 ein. Bis zur Pause waren die Gäste zwar wieder dran, doch ein 31:16-Schlussviertel brachte den Pels den ersten Sieg seit dem Boogie-Trade (ironischerweise eben ohne den Center).
"Wir haben diesen Sieg wirklich gebraucht", schnaufte Jrue Holiday (22) durch. Davis kam auf 33 Punkte. Bei den Pistons machte Jon Leuer 22 Punkte. Drummond verbuchte trotz eklatanter Freiwurf-Allergie 13 Zähler und 17 Rebounds, sorgte aber auch noch für den negativen Höhepunkt der Partie. Nachdem Tim Frazier im Schlussviertel ihm den Ball klaute, schlug der Center dem kleinen Guard ins Gesicht und wurde folgerichtig von den Refs sofort in die Kabine geschickt.
Boston Celtics (39-22) - Cleveland Cavaliers (41-18) 103:99 (BOXSCORE)
Die Arena in Boston kochte schon vor Beginn. Klar, der Champ war in der Stadt. Mit heftigen Buhrufen wurden besonders LeBron James und Kyrie Irving in der grünen Hölle empfangen - das schien zu motivieren.
James war vom Start weg heiß und führte die Cavs in altbekannter Manier an. Im zweiten Abschnitt besorgte die Second Unit der Gäste erstmals eine zweistellige Führung, doch die Kobolde kämpften sich wieder heran und mit einem Dreier kurz vor der Pause glich Isaiah Thomas das Spiel wieder aus.
Das Duo bestehend aus Irving (28 Punkte, 10/19 FG) und James (28 Punkte, 13 Rebounds, 10 Assists) war stark, doch die Stars hatten in Thomas einen ebenbürtigen Gegenspieler. Schon vor dem Schlussviertel hatte IT in 24 Minuten 25 Punkte auf dem Konto.
Bis zur Schlusssirene war das Duell spannend und hochklassig, endlich fiel auch auf beiden Seiten der Dreier. Mit einem wilden Layup glich Irving wenige Sekunden vor dem Ende aus, doch Thomas verwandelte zwei Freiwürfe zur erneuten Führung.
James und Deron Williams, der ein glanzloses Debüt im Cavs-Jersey feierte (4 Punkte, 4 Rebounds und 2 Assists), vergaben jeweils offene Dreier zum Sieg. Jae Crowder behielt anschließend an der Linie die Nerven. Neben Thomas (31 Punkte) überzeugte Al Horford mit 9 Zählern, 10 Rebounds und 10 Assists.
San Antonio Spurs (46-13) - Indiana Pacers (31-30) 100:99 (BOXSCORE)
Bei einem Matchup zwischen Kawhi Leonard und Paul George sollte dem gemeinen NBA-Fan das Wasser im Mund zusammenlaufen. Am Ende hatte der Spur das bessere Ende. Beim Stand von 98:99 ging Kawhi gegen George rund fünf Sekunden vor Schluss in den Post und verwandelte smooth den Fadeaway zum Sieg.
Das wäre für die Pacers allerdings nicht notwendig gewesen. Monta Ellis (11) stand zuvor an der Linie, verfehlte dabei aber gleich beide Freiwürfe. So gehörte die große Bühne Leonard (31 Zähler, 10 Rebounds), der auch neben seinem Gamewinner wieder bärenstark war.
Es war der fünfte Sieg in Serie für San Antonio und der erste Heimsieg nach dem alljährlichen Rodeo Roadtrip. "Normalerweise ist das erste Heimspiel nach so einer lange Reise immer sehr schwer. Ich bin einfach froh, dass wir gewonnen haben", gab Coach Popovich zu Protokoll.
Neben The Claw überzeugten bei den Spurs die Bigs von der Bank. Sowohl David Lee als auch Pau Gasol erzielten 18 Zähler und machten so die schwache Leistung von LaMarcus Aldridge (6 Punkte, 3/9 FG) vergessen. Für Indiana traf auch PG13 wenig (22 Punkte 5/18 FG), kämpfte sich aber diesmal oft an die Linie und versenkte alle zehn Freiwürfe. CJ Miles kam auf 19 Zähler.
Utah Jazz (37-24) - Minnesota Timberwolves (25-36) 80:107 (BOXSCORE)
Nachdem Utah am Vorabend Russell Westbrook passiert war, setzte es nun gegen die Wolves eine deftige Klatsche. "Wir haben keinen Zugriff bekommen und ohne Energie gespielt. Deswegen passiert solch ein hässliches Resultat", erklärte ein sichtlich enttäuschter Jazz-Coach Quin Snyder.
Gegen die jungen, hungrigen Wolves war an diesem Abend kein Kraut gewachsen. Fünf der letzten sieben Spiele hat das Team von Tom Thibodeau nun gewonnen. "Wir haben drei Spiele in Folge gewonnen, da war unsere Defense gut. Bei den Niederlagen war sie schlecht", analysierte Thibs schon vor dem Spiel. Auch diesmal hielt man den Kontrahenten bei läppischen 80 Zählern.
Wenn man dann als Team auch noch die Hälfte der Würfe trifft, ist dies eine stabile Mischung. Durch ein starkes zweites Viertel führten die Wolves zur Pause bereits mit 11 Punkten, nach 36 Minuten stand es 81:53. Verlassen konnte sich Thibs wieder auf Andrew Wiggins (20) und Karl-Anthony Towns (21 Punkte, 15 Rebounds). Shabazz Muhammad kam auf 18 Zähler.
Bei Utah war Dante Exum (15) Topscorer, Rudy Gobert (9 und 8) verpasste sein gewohntes Double-Double. Auch Gordon Hayward enttäuschte mit nur 13 Zählern (6/15 FG).
Los Angeles Clippers (36-24) - Houston Rockets (43-19) 103:122 (BOXSCORE)
Was für ein Debakel für die Clippers. Auch mit der Big Three um Chris Paul, Blake Griffin und DeAndre Jordan lag man im heimischen Staples Center bereits nach drei Vierteln mit 30 Punkten im Rückstand. Trotzdem wurde noch nicht die weiße Flagge gehisst. Die großen Drei spielten auch noch lange im vierten Viertel und machten das Ergebnois noch ein wenig erträglicher.
Hauptgrund für diese fürchterliche Niederlage war das überragende Shooting der Rockets. Nach 36 Minuten hatte das D'Antoni-Team bereits 20 Triples (bei 41 Versuchen) im Korb untergebracht. Trifft Houston immer so, wird es schwer dieses Team zu schlagen. Im Schlussviertel klatschten dann aber alle elf Versuche auf den Ring.
Dabei erwischte James Harden nicht einmal seinen besten Abend. Der Bart scorte zwar recht gut aus dem Feld (7/15 FG, 4/9 3FG), leistete sich aber auch 7 Turnover bei 9 Assists. Scharfschütze Nummer eins der Rockets war Ryan Anderson (23) mit sechs Long Balls. Sixth Man Eric Gordon steuerte 14 Zähler bei. Patrick Beverley verbuchte ein Double-Double (14 Punkte, 12 Rebounds).
Die Clippers machten offensiv eigentlich gar keinen schlechten Job. Aus dem Feld traf man, angeführt von Paul (16 Zähler, 11 Dimes), fast 48 Prozent und gab den Ball leidglich siebenmal her. Allerdings ging man deutlich seltener als die Gäste an die Linie (13:33) und traf eben auch nur zwölf Dreier. Blake Griffin erzielte 17 Punkte.
Sacramento Kings (25-36) - Brooklyn Nets (10-49) 100:109 (BOXSCORE)
Breaking, Breaking: Die Brooklyn Nets können tatsächlich noch gewinnen, und das sogar in fremder Halle. Nach 16 Pleiten am Stück gelang der dritte Auswärtssieg der Saison. Dabei führten die Gäste aus dem Big Apple das ganze Spiel, nur zu Beginn war es kurzzeitig ausgeglichen.
Zwar waren die Kings die meiste Zeit nah dran, konnten aber nie eine psychologisch wichtige Führung erspielen. Dabei zeigte Sacramento solides Shooting und netzte die Hälfte aller Versuche von Downtown (10/20 Dreier). Buddy Hield zielte dabei am besten und versenkte gleich vier Triples für 16 Punkte.
Auch Tyreke Evans(15 Zähler, 5 Rebounds) machte als Reservist ein solides Spiel. Im vierten Viertel stemmte der ehemalige Pelican sich noch einmal gegen die Niederlage, auch wenn es nicht reichte. Rookie Skal Labissiere durfte diesmal auf Power Forward starten und legte dabei 10 Zähler und 5 Rebounds auf. Ty Lawson legte 15 Punkte und 9 Assists auf.
Bei den Nets war Brook Lopez mit 24 Punkten (dazu 8 Rebounds) Topscorer. Jeremy Lin spielte diesmal 20 Minuten und kam auf 17 Zähler (5/9 FG) und 5 Assists. Isaiah Whitehead steuerte von der Bank kommend 14 Punkte (3/4 FG, 7/7 FT) bei.