Embiid verhöhnt Drummond - LeBron-Kraftakt

SPOX
03. Dezember 201709:46
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Dennis Schröder hat seinen Atlanta Hawks mit einer guten Vorstellung zum Sieg bei den Brooklyn Nets verholfen. Auch die Boston Celtics mit Daniel Theis siegen, müssen gegen die Phoenix Suns in der Schlussphase aber noch einmal ordentlich zittern. LeBron James hält mit einem Kraftakt die Cavs-Siegesserie am Leben, Joel Embiid verhöhnt und besiegt Andre Drummond und DeMarcus Cousins dominiert ohne Anthony Davis.

Boston Celtics (20-4) - Phoenix Suns (8-16) 116:111 (BOXSCORE)

Das hatten sich die Celtics sicher leichter vorgestellt. Tyson Chandler verkürzte zwei Minuten vor dem Ende auf 103:105 und ließ die Fans im TD Garden noch einmal zittern. Zu Beginn des vierten Viertels hatte Boston noch mit 17 Punkten geführt. Brad Stevens ließ Kyrie Irving (19 Zähler, 8/14 FG) deswegen draußen, doch als es eng wurde, musste Uncle Drew dann noch einmal ran und drehte in der Crunchtime auf.

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Nach dem Chandler-Dunk antwortete Irving mit einem Dreier aus der rechten Ecke und legte wenig später per Korbleger noch einmal nach. Devin Booker (38 Punkte, 16/29 FG) verkürzte von Downtown bei noch 18 Sekunden auf der Uhr auf drei Punkte, doch Marcus Smart (13 Zähler, 7 Assists) gab sich an der Freiwurflinie keine Blöße und machte mit zwei verwandelten Freebies den Deckel drauf.

Die schwache Defense war es letztlich, die den Gästen das Genick brach. 52,5 Prozent warfen die Celtics aus dem Feld. Da half es auch nicht, dass Phoenix, vor allem dank Chandler (18 Rebounds) die Bretter dominierte und das Duell unter dem Korb mit 47:31 für sich entschied. Im Angriff war erneut Booker der Go-to-Guy. Nach seiner 70-Punkte-Performance in Boston war der Guard auch diesmal brandheiß und verpasste nur knapp 40 Zähler. Er wäre der erste Gäste-Spieler seit 2007 (Kobe Bryant) gewesen, der back-to-back 40 Punkte in Boston verbuchte.

Bei den Celtics war das Scoring dagegen deutlich balancierter. Sechs Spieler kamen auf mindestens 13 Punkte. Al Horford (14) verteilte zudem 11 Assists (Career High). Daniel Theis spielte eine gute erste Halbzeit und durfte nach der Pause sogar beginnen. Stevens ging aber schnell wieder klein und der Deutsche kehrte nicht mehr zurück. De Ex-Bamberger verbuchte in knapp 10 Minuten 6 Punkte (3/5 FG), 2 Rebounds, 1 Assist und 1 Steal.

Brooklyn Nets (8-14) - Atlanta Hawks (5-17) 102:114 (BOXSCORE)

Es deutete zu Beginn des vierten Viertels alles auf eine spannende Schlussphase im Barclays Center hin, doch die Hawks hatten andere Pläne. Nachdem es 90:88 stand, setzten sich die Gäste mit 18:3-Run ab und schaukelten die Partie souverän nach Hause. Stark war in dieser Phase Dennis Schröder, der bei quasi jedem Korb seine Hände im Spiel hatte.

Der Braunschweiger spielte zwar nicht immer effizient, beendete das Spiel aber mit 24 Punkten (11/24 FG) und 6 Assists. Besonders erfreulich war, dass der Guard fast ohne Ballverlust durch den Tag kam. Erst in der Schlussphase leistete er sich seinen einzigen Turnover.

Großen Anteil am Erfolg hatten aber auch die Rollenspieler der Hawks. Mit Luke Babbitt (20, 4/6 Dreier), Isaiah Taylor (11) und DeAndre' Bembry (12) punkteten gleich drei Reservisten zweistellig. Ersan Ilyasova griff sich gleich 8 Offensiv-Rebounds (insgesamt 11 Boards). Für den verletzten John Collins durfte Miles Plumlee (6 Punkte, 7 Rebounds) erstmals für die Hawks starten.

Die Nets trafen auf der anderen Seite gut aus der Distanz (17/42), hatten aber große Probleme, am Korb zu vollenden und blieben unter 50 Prozent aus dem Zweierbereich (17/40). Spencer Dinwiddie (15 Zähler, 9 Assists) und DeMarre Carroll (9, 10 Rebounds) verpassten jeweils knapp ein Double-Double. Allen Crabbe, zuletzt noch verletzt, kam auf 12 Zähler (3/5 Dreier).

Cleveland Cavaliers (16-7) - Memphis Grizzlies (7-15) 116:111 (BOXSCORE)

Der elfte Sieg in Folge auf der einen Seite, die elfte Niederlage in Folge auf der anderen - die Formkurven der beiden Kontrahenten könnten unterschiedlicher kaum sein. Und doch stand die Angelegenheit am Ende auf Messers Schneide.

Zwar lagen die Grizzlies während des dritten Viertels - man möchte fast sagen standesgemäß - mit 72:91 hinten, arbeiteten sich aber dank mehrerer Runs ins Spiel zurück. 2:10 Minuten vor dem Ende sorgte Dillion Brooks dann per Dreier für den Ausgleich. Allerdings: Die Cavs konnten sich mal wieder auf einen Kollegen namens LeBron James verlassen.

In den finalen 1:22 des Spiels legte er allein 7 Punkte auf, um den Sieg doch noch unter Dach und Fach zu bringen. Insgesamt kam der King auf 34 Punkte und 12 Assists in 39 Minuten Spielzeit. "Man kann bei ihm manchmal nur mit dem Kopf schütteln, so beeindruckend ist das", freute sich James' Kumpel Dwyane Wade.

Dieser hatte mit 16 Punkten von der Bank auch einen Anteil am Sieg, Kevin Love legte ein Double-Double auf (20 Punkte, 11 Rebounds). Auf der anderen Seite glänzte Tyreke Evans, der startete und 31 Punkte sowie 11 Assists verbuchte. Auch Marc Gasol (27 Punkte) versuchte alles.

Philadelphia 76ers (13-9) - Detroit Pistons (14-8) 108:103 (BOXSCORE)

Leute wie Joel Embiid setzen sich vor dem Spiel andere Ziele, als einfach nur zu gewinnen. "Vor dem Tip-Off habe ich meinen Jungs erzählt: Er wird heute mit sechs Fouls rausfliegen. Das war das größte Ziel für heute", sagte der Philly-Big nach seinem Coup. "Er" war in diesem Fall Andre Drummond - und dieser flog tatsächlich frühzeitig vom Feld, nachdem ihm Embiid nach einem starken Move das sechste Persönliche angehangen hatte.

"Sein Move war besser als meine Defense", gestand sich Drummond hinterher ein, der auch noch höhnisch von Embiid mit einem Winken verabschiedet wurde. Insgesamt ging das Duell der Hünen - zum zweiten Mal in dieser Saison - an den Sophomore: Mit 25 Punkten und 10 Rebounds verhalf er seinen Farben zum Sieg. Drummond kam auf 14 Zähler und 11 Rebounds.

Zum Spiel: Knapp fünf Minuten vor Schluss hatte Reggie Jackson die Gäste noch einmal auf einen Punkt herangebracht. Embiid antwortete allerdings mit erfolgreichen Freiwürfen und nach einem Defense-Stopp auf der anderen Seite gab es kein One-Possession-Game mehr.

Für die Sixers war neben Embiid Robert Covington gut aufgelegt mit 25 Punkten (6/13 3FG) und 8 Rebounds. Ben Simmons (5 Punkte, 10 Rebounds, 6 Assists) hielt sich vornehm zurück. Auf der anderen Seite kam Jackson auf 25 Punkte, Tobias Harris auf 27.

Milwaukee Bucks (12-9) - Sacramento Kings (7-16) 109:104 (BOXSCORE)

Als ein sogenanntes "Trap Game" bezeichnete Bucks-Coach Jason Kidd dieses Matchup, nachdem seine Jungs zum zweiten Mal in kurzer Zeit die Kings besiegt hatten. Schließlich hatten die Bucks einen langen Auswärtstrip hinter sich und durften endlich wieder - gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner - zu Hause ran. Da kann man schon mal schludrig werden.

Davon war aber zunächst nichts zu sehen. Milwaukee begann mit einer guten Intensität und erarbeitete sich eine frühe Führung, die im Laufe des Abends auf 20 Punkte ausgebaut wurde. Dann allerdings trafen die Hausherren ihre Würfe nicht mehr und Sac-Town arbeitete sich Stück für Stück heran.

Knapp 3 Minuten vor Schluss verkürzte Bogdan Bogdanovic den Rückstand gar auf 3 Punkte und eine Possession später von der Linie auf einen. Doch ein Hookshot von John Henson und Freebies von Giannis Antetokounmpo retteten den Abend dann doch noch.

"Es war irgendwie frustrierend", sagte Eric Bledsoe hinterher, "aber die Hauptsache ist, dass wir gewonnen haben." Bledsoe hatte am Ende 19 Punkte auf dem Konto, Giannis kam auf 33 nebst 13 Rebounds, Khris Middleton legte 25 Zähler auf. Für Sacramento wühlte sich Zach Randolph von der Bank kommend zu 22 Punkten, Buddy Hield traf 4 Dreier für 19. Bester Starter war De'Aaron Fox (14 Punkte).

Denver Nuggets (13-9) - Los Angeles Lakers (8-14) 115:100 (BOXSCORE)

Über weite Stecken des Abends war die Defense der Nuggets im besten Fall noch "okay". Das änderte sich pünktlich zur Crunchtime: In den letzten 5:41 Minuten des Spiels hielten die Hausherren den Gegner aus Tinseltown bei nur 2 Punkten und bauten die Heimsiegesserie damit auf sieben Spiele aus.

"Ob wir gewinnen oder nicht, hängt primär von unserer Defense ab", erklärte Gary Harris hinterher. "Wir haben uns Stops erarbeitet, wenn wir sie gebraucht haben." Dabei stand das Spiel zunächst unter keinem guten Stern für sie: Mit Paul Millsap (Hand, fehlt lange), Nikola Jokic (Knöchel, nicht ganz so schlimm) und Wilson Chandler (Rückenprobleme) fehlte der komplette Starting Frontcourt.

Das schlug sich unter anderem im Rebound-Duell nieder, welches die Gäste mit 52:39 für sich entschieden. Doch vor allem aufgrund von zu vielen einfachen Fehlern (insgesamt 21 Ballverluste) war dies nicht genug. Lonzo Ball (9 Punkte, 9 Rebounds, 5 Assists) war in Sachen Scoring unauffällig, Brandon Ingram war mit 20 Punkten Topscorer für L.A.

Bester Mann der Nuggets war Jamal Murray mit 28 Punkten, 4 Rebounds und 4 Assists. Trey Lyles (18 Punkte) und Will Barton (16) hatten großen Anteil daran, dass die Second Unit der der Lakers ebenbürtig war.

Portland Trail Blazers (13-10) - New Orleans Pelicans (12-11) 116:123 (BOXSCORE)

Die Pelicans mussten ohne den am Becken verletzen Anthony Davis auskommen - keine guten Voraussetzungen also, zumal das Team Back-to-Back antreten musste. Aber: "Wir haben vor dem Spiel gepredigt: 'Keine Ausreden''", erklärte DeMarcus Cousins. Und solche mussten dann auch tatsächlich nicht bemüht werden.

Und das lag allen voran an Boogie selbst. In Abwesenheit seines Partners dominierte er das Geschehen mit 38 Punkten und 8 Rebounds. Kurioserweise spielte er dabei keinen einzigen Assist - doch seine Mitspieler werden es ihm verzeihen. E'Twaun Moore gelang es zum Beispiel trotzdem, 19 Punkte aufzulegen, Jrue Holiday kam auf 17. Und: Mit Rajon Rondo (12 Punkte, 10 Assists) gab es ja einen hauptamtlichen Passgeber im Kader.

Die Blazers kamen gut zwei Minuten vor Schluss dank Lillard noch einmal auf 107:116 heran, doch wie im gesamten Spiel kam die postwendende Antwort, in diesem Fall von Holiday. Lillard hatte am Ende trotzdem 29 Punkte auf dem Konto, C.J. McCollum kam auf 17, Meyers Leonard ebenfalls.