Nachdem Phoenix gegen die Warriors gewinnt, gibt es kein ungeschlagenes Team mehr in der Liga. Die Lakers feiern derweil ihren ersten Sieg, Philly verliert weiter und OKC schlägt dank Reggie Jackson die Kings. Detroit verliert daheim gegen einen Angstgegner und die Blazers fertigen Denver ab.
Detroit Pistons (2-4) - Utah Jazz (3-4) 96:97 (BOXSCORE)
Sowas nennt man dann wohl einen Angstgegner. Seit der Championship 2004 hat Detroit gegen Utah eine Bilanz von 3-17 - inklusive diesem Spiel, dass sie eigentlich hätten gewinnen müssen. Früh im dritten Viertel hatten die Pistons noch zweistellig geführt, und auch im vierten vergab man mehrere Chancen, den Sack zuzumachen - und holte stattdessen Gordon Hayward zurück ins Spiel. Der Jazz-Swingman hatte in 43 Minuten bloß sechs Punkte gemacht, doch in der Schlussphase wurde er zum Matchwinner.
Mit 11 Punkten in den letzten 5 Minuten brachte Hayward sein Team in Front - sehr zum Ärger von Stan Van Gundy: "Er hat ein paar schwere Würfe getroffen, aber ein paar mal haben wir ihm auch geholfen. So kann man nicht gewinnen", kommentierte der Pistons-Coach. Und trotzdem hatte Brandon Jennings (23 Punkte, 5 Assists) in den letzten Sekunden noch einen offenen Floater zum Sieg, den er aber weit daneben legte.
Bei den Jazz glänzte neben Matchwinner Hayward vor allem das Big-Men-Duo Derrick Favors (16 Punkte, 12 Rebounds) und Enes Kanter (14 und 11). Auch Rookie Dante Exum zeigte von der Bank sein Potenzial und lieferte 9 Punkte sowie 5 Assists. Bei den Pistons, denen nun vier Auswärtsspiele in sechs Tagen bevorstehen, zeigten Greg Monroe (19 Punkte, 11 Rebounds) und Andre Drummond (11 Punkte, 18 Rebounds) neben Jennings die besten Leistungen.
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Oklahoma City Thunder (2-5) - Sacramento Kings (5-2) 101:93 (BOXSCORE)
Wer trotz der Ausfälle von Kevin Durant und Russell Westbrook optimistisch im Hinblick auf die Thunder geblieben ist, hatte wohl ein Szenario wie in diesem Spiel im Sinn. Die Mannschaft hielt zusammen, und in der Crunchtime übernahm einer, der sich schon seit längerem nach einer größeren Rolle sehnt: Reggie Jackson. 11 seiner 22 Punkte machte der Guard im letzten Viertel, allein 8 davon in den letzten zwei Minuten, und war damit der Sieggarant gegen die Kings. "Ich gebe immer mein Bestes und versuche, mich auf genau solche Momente vorzubereiten", sagte der Held des Tages.
Unterstützung hatte Jackson vor allem von Rückkehrer Jeremy Lamb (17 Punkte, 9 Rebounds) bekommen, auch Serge Ibaka, Sebastian Telfair und Nick Collison punkteten zweistellig. Neben der geschlossenen Mannschaftsleistung war es aber vor allem die Defense gegen DeMarcus Cousins, die OKC zum zweiten Saisonsieg verhalf. Boogie, der zuletzt bei fünf Kings-Siegen in Folge alles und jeden überragt hatte, kam diesmal "nur" auf 16 Punkte und 7 Rebounds, und hatte zudem mit Foul-Problemen zu kämpfen.
Die beste Leistung bei den Kings zeigte Rudy Gay, der sein Team mit 23 Punkten, 10 Rebounds und 6 Assists überhaupt erst im Spiel hielt, nachdem Sacramento zur Pause bereits mit 13 Punkten zurückgelegen hatte. "Wir haben uns selbst ein Loch gegraben", sagte der Veteran, "wir können daraus nur lernen. Egal, gegen wen es geht, so kann man ein Spiel nicht beginnen."
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Toronto Raptors (6-1) - Philadelphia 76ers (0-7) 120:88 (BOXSCORE)
Auf die Sixers ist Verlass! In einer Nacht, in der mehrere Serien rissen, wahrte zumindest Philadelphia seinen Status als wohl schwächstes Team der Liga, und steht nun bei einer Bilanz von 0-7. Gegen starke Raptors hatte das Team von Coach Brett Brown von Anfang an nichts zu bestellen. "Wir wurden überrumpelt", sagte Brown, und auch Guard Tony Wroten (18 Punkte) konnte nur hinzufügen: "Sie sind momentan eins der besten Teams im Osten."
Bei Toronto herrschte derweil Freude darüber, dass man auch gegen die Sixers, bei denen Nerlens Noel (Knöchel) fehlte, von Anfang an konzentriert und professionell auflief. DeMar DeRozan, der mit 24 Punkten Topscorer der Partie war, lobte sein Team: "Wir haben nie locker gelassen. Wir haben ihnen keinen Grund zur Hoffnung gegeben."
Die Raptors-Fans konnten sich zudem über viel Show freuen. Vor allem DeRozan und Terrence Ross (17 Punkte) setzten das eine oder andere Mal zur Flugstunde an. Kein Starter musste mehr als 29 Minuten ran, insgesamt sechs Raptoren punkteten zweistellig.
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Phoenix Suns (4-3) - Golden State Warriors (5-1) 107:95 (BOXSCORE)
Das war's: Es gibt kein ungeschlagenes Team mehr in der Liga! Und dabei hatte Golden State, das ohne den angeschlagenen Klay Thompson (Hand) angetreten war, noch bis zum vierten Viertel mit 8 Punkten geführt. Doch dann schlug die Stunde zweier Reservisten der Suns. Isaiah Thomas machte im Schlussdurchgang 15 seiner 22 Punkte, Gerald Green legte 16 seiner 19 drauf.
Phoenix machte im letzten Viertel satte 20 Punkte mehr als Golden State, bei denen Stephen Curry nach der Pause merklich abkühlte. Curry kam zwar auf 28 Punkte, 10 Assists und 5 Steals, nach der Pause gelangen ihm aber nur noch 6 Zähler. Insgesamt machten die Warriors nach der Pause nur noch 37 Punkte, das ist ihre schlechteste Ausbeute der gesamten Saison.
Thomas verriet, wie die Suns die Warriors am Ende schlagen konnten: "Wir wussten, dass wir gut verteidigen mussten, weil sie dann Ballverluste produzieren würden, wie sie es die ganze Saison über schon tun. Wir haben zwar auch unsere Würfe getroffen, aber das war der Schlüssel." In der Tat waren es schon wieder 26 Turnover bei den Warriors. "Wir haben uns bei einigen Plays ziemlich dumm angestellt und sie so am Leben gelassen, anstatt den Sack zuzumachen", ärgerte sich Curry.
Portland Trail Blazers (4-3) - Denver Nuggets (1-5) 116:100 (BOXSCORE)
Nach dem etwas zittrigen Start kommen die Blazers mittlerweile besser ins Rollen. Drei der letzten vier Spiele hat Portland nun gewonnen, und gegen Denver ließ man im Prinzip nie größere Zweifel daran aufkommen. Dementsprechend freute sich LaMarcus Aldridge, der 28 Punkte und 9 Rebounds auflegte, nach dem Spiel darüber, dass "wir wachsen."
Vor allem von der Dreierlinie schossen die Blazers mal wieder die Lampen aus: 16 von 31 Versuchen fanden ihr Ziel. Wesley Matthews (21 Punkte) versenkte alleine fünf Threes, Steve Blake traf von der Bank jeden seiner drei Versuche. Und auch Chris Kaman konnte von der Bank durchaus überzeugen, in 18 Minuten lieferte er 12 Punkte, 8 Rebounds und satte 5 Blocks.
Die Gäste kassierten derweil bereits die fünfte Niederlage in Folge. Bei Kenneth Faried (19 Punkte, 7 Rebounds) machte sich daher im vierten Viertel ein wenig Frust breit: Als er einen Block gegen Blake stellte, schubste er den Blazers-Einser. Blake revanchierte sich und schubste den Forward um, nach einer kleinen Rudelbildung gab es ein Double Technical sowie ein Flagrant Foul gegen Blake.
Los Angeles Lakers (1-5) - Charlotte Hornets (3-4) 107:92 (BOXSCORE)
Es geht also doch noch. Nach fünf Pleiten am Stück gab es endlich den ersten Sieg für die Lakers, der von den Fans tatsächlich auch gefeiert wurde wie eine Erlösung. Im Locker-Room der Lakers sah das noch etwas anders aus. "Sie waren alle ziemlich ruhig", erzählte Coach Byron Scott, "ich habe ihnen gesagt: 'OK, das ist einer.'" Kobe Bryant (21 Punkte, 7/20 FG) pflichtete bei: "Irgendwo müssen wir ja anfangen."
Den Schlüssel zum Erfolg stellte die Defense dar. Nachdem die Lakers zuvor unfassbare 116,8 Punkte pro Spiel zugelassen hatten, blieb die gegnerische Ausbeute diesmal zweistellig - auch weil neben Al Jefferson (23 Punkte) und Kemba Walker (17) niemand so recht in die Bresche springen konnte. Lance Stephenson etwa traf erneut bloß ein Viertel seiner Würfe.
Den Lakers reichte letztendlich ein extrem starkes drittes Viertel, bei dem sie einen 25:6-Run hinlegten. Vor allem Jeremy Lin (21 Punkte, 7 Assists) und Carlos Boozer (16 Punkte) zockten in dieser Phase groß auf. Scott freute sich darüber, dass nicht mehr nur Kobe die Verantwortung in der Offense trug: "Es haben nicht nur alle nach ihm geschaut und sind dann aus dem Weg gegangen. Ich habe Jeremy vor dem Spiel gesagt, dass er aggressiver sein soll, defensiv wie offensiv." Der Anfang ist gemacht.
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