Kobe besser, Lakers schlechter

SPOX
11. Dezember 201316:12
In seinem zweiten Spiel zeigte Kobe Bryant (im Duell mit P.J. Tucker) einen Aufwärtstrendgetty
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Im zweiten Spiel zeigt sich Kobe Bryant stark verbessert, doch die Lakers verlieren erneut. Derweil kassieren die New York Knicks die nächste Klatsche, Coach Mike Woodson bangt um seinen Job. Dafür kehrt Deron Williams bei den Brooklyn Nets zurück und führt sein Team zum Sieg. Minnesota blamiert Detroit, Dennis Schröders Konkurrent Shelvin Mack macht bei Atlantas Niederlage gegen die Oklahoma City Thunder ein bärenstarkes Spiel.

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Cleveland Cavaliers (8-13) - New York Knicks (5-15) 109:94 (BOXSCORE)

Wer nach dem 41-Punkte-Debakel gegen Boston eine Reaktion der Knicks erwartet hatte, der sah sich getäuscht. Schon nach dem ersten Viertel war der Gast in Cleveland deutlich im Hintertreffen, nach einem Zwischenspurt im zweiten Abschnitt ging es im dritten Viertel endgültig dahin.

Offensiv war das insgesamt gar nicht so schlimm, 94 Punkte, 46 Prozent aus dem Feld und satte 27 Assists sind mehr als okay. Aber diese Defense! Cleveland spielte seinerseits 25 Assists, schoss 57 Prozent aus dem Feld und versenkte 9 Dreier. Kyrie Irving war den Knicks ein besonders großer Dorn im Auge.

Mit 37 Punkten und 11 Assists machte der All-Star-Spielmacher eins seiner besten Saisonspiele. Raymond Felton dagegen verletzte sich an den Adduktoren und spielte nach der Pause nur noch 4 Minuten. Knicks-Coach Mike Woodson war einmal mehr fassungslos angesichts der Unzulänglichkeiten seiner Mannschaft und ertrug die Klatsche mit versteinerter Miene.

"Ich weiß doch auch nicht, was wir machen sollen", ist auch Carmelo Anthony langsam verzweifelt. Der All-Star tat mit 29 Punkten (12/19 Field Goals) und 8 Rebounds noch sein Möglichstes. "Energie kann man nicht trainieren. Diese Niederlagen werden zunehmend inakzeptabel. Hoffentlich geht es allen so. Es kann jedenfalls nicht sein, dass ich der einzige bin, der so denkt."

Eine positive Nachricht gab es aus dem Lazarett: Tyson Chandler hat das Training aufgenommen, auch wenn er selbst noch nicht weiß, wann er wieder wird spielen können.

Toronto Raptors (7-13) - San Antonio Spurs (16-4) 103:116 (BOXSCORE)

Obwohl Toronto noch auf die Ankunft seiner Neuzugänge in Folge des Gay-Trades mit Sacramento wartet, erwischte der Gastgeber einen absoluten Blitzstart und erzielte 36 Punkte im ersten Viertel. Aber dass es so nicht weitergehen würde, war doch eigentlich klar.

Nicht so klar war allerdings, dass ausgerechnet Aron Baynes zu den Schlüsselspielern der Spurs gehören würde. Der Australier bekam ungewöhnlich viele Minuten, weil Tiago Splitter verletzt ist (Wade) und Jeff Ayres als Ersatzstarter nur neun Minuten auf dem Court stand.

Mit knüppelharter Defense, 14 Punkten und 6 Rebounds in 21 Minuten entwickelte sich der Big Man zum Difference-Maker, nur Manu Ginobili (16 Punkte, 5 Rebounds, 9 Assists) und Tony Parker (15 Punkte, 6 Assists) erzielten mehr Punkte.

"Wir sehen ihn jeden Tag im Training und wissen, dass er was draufhat", lobte Parker. "Baynesie hat in Europa gespielt, war bei Olympischen Spielen dabei. Er hat schon Erfahrung gesammelt."

Die Raptors derweil hoffen, sich mit Chuck Hayes, John Salmons, Patrick Patterson und Greivis Vasquez verbessern zu können. Bis zum nächsten Spiel sollen die Neuen zum Team gestoßen sein.

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Atlanta Hawks (11-11) - Oklahoma City Thunder (16-4) 92:101 (BOXSCORE)

Kevin Durant sammelte 30 Punkte, 11 Rebounds und 5 Assists. Serge Ibaka kam auf 19 Punkte und 10 Rebounds. Russell Westbrook steuerte 14 Punkte, 9 Rebounds, 11 Assists und 4 Steals bei. Hört sich so an, als wäre die Partie gegen Atlanta eine klare Sache gewesen? Mitnichten.

Die Hawks machten ihrem Ruf alle Ehre und hielten permanent Schritt, erst am Ende konnte sich OKC entscheidend absetzen. Bei den Gastgebern war Paul Millsap mit 23 Punkten und 12 Rebounds in starker Form.

D-League: Schröder mit Double-Double für Bakersfield

Schlechte Nachrichten gab es zudem für Dennis Schröder: Denn Backup-Spielmacher Shelvin Mack war mit 17 Punkten zweitbester Scorer des Teams, verteilte dazu 6 Assists und gab Coach Mike Budenholzer keinerlei Anlass, über eine Rückkehr des deutschen Rookies aus der D-League nachzudenken.

Und wo wir grad bei Rookies sind: Andre Roberson bekam seinen zweiten Karriere-Start für die Thunder, weil Thabo Sefolosha ausfiel und Coach Brooks die Rotation nicht über den Haufen werfen wollte. Der Flügelspieler spielte letztlich nur 12 Minuten, in denen machte er aber nahezu alles richtig (0 Turnover), traf seinen einzigen Wurf, sammelte 5 Rebounds und blockte einen Wurf. Aus dem Jungen wird noch was.

Brooklyn Nets (7-14) - Boston Celtics (10-13) 104:96 (BOXSCORE)

Zum ersten Mal trafen Paul Pierce und Kevin Garnett nach dem Trade im Sommer auf ihr Ex-Team, doch für beide war es viel wichtiger, dass Deron Williams wieder am Start war. Der Spielmacher kehrte nach hartnäckigen Knöchelproblemen ins Lineup zurück und erzielte gleich 25 Punkte. Brook Lopez steuerte 24 Zähler bei, den Nets gelang ein wichtiger Sieg.

Nach der Klatsche im Derby gegen New York hatten die Knicks wiederum eine Packung von den Celtics bekommen, Brooklyn gewann nun gegen Boston und kann nach vorne schauen.

Zum zweiten Mal in Folge hielt die mit viel Skepsis bedachte Defense den Gegner bei weniger als 100 Punkten, Boston schoss nur 44 Prozent aus dem Feld und war dank der guten Arbeit von Pierce (7), Garnett und Andray Blatche (je 9) bei den Rebounds klar unterlegen (35:42).

"Sie haben heute richtig gut gespielt, haben sich reingehängt und zusammengespielt", lobte Celtics-Coach Brad Stevens den Gegner. "Sie haben verhindert, dass wir unseren Plan umsetzen. Das ist eine gute Mannschaft."

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Detroit Pistons (10-12) - Minnesota Timberwolves (10-11) 94:121(BOXSCORE)

Aufgrund seiner Verletzungshistorie hatte Kevin Love seit der Spielzeit 2010/2011 nicht mehr im Palace of Auburn Hills gespielt - und die Pistons-Fans werden den Superstar der Wolves nicht wirklich vermisst haben.

Mit 26 Punkten, 16 Rebounds und 7 Assists zeigte Love, was ein Weltklasse-Power-Forward ist, Greg Monroe (10 Punkte, 2 Rebounds) und Josh Smith (17 Punkte, 4 Rebounds) sahen dagegen ganz alt aus. Und weil auch Andre Drummond (8 Punkte, 8 Rebounds, 2 Blocks) nicht so richtig gut drauf war, war Detroit im Prinzip ohne Chance.

Daran änderten weder die guten Auftritte der Starting Guards Brandon Jennings (20 Punkte, 7 Assists) und Kentavious Caldwell-Pope (16) etwas noch die Rückkehr von Chauncey Billups (7 Punkte, 5 Assists).

Bei Minnesota punktete jeder Starter plus J.J. Barea (10) zweistellig, Ricky Rubio verpasste ein Double-Double um einen Assist (15 Punkte, 9 Assists).

Chicago Bulls (8-11) - Milwaukee Bucks (5-16) 74:78 (BOXSCORE)

Nach der 75:92-Pleite gegen Detroit gelangen Chicago zum ersten Mal seit Januar 2008 in zwei Spielen nacheinander weniger als 80 Punkte, das sagt im Grunde alles über die Offensivprobleme der Bulls aus. Denn der sechsmalige Meister muss aktuell nicht nur Derrick Rose ersetzen, sondern hatte gegen Milwaukee auch Luol Deng, Joakim Noah und Jimmy Butler nicht im Kader.

Die Starting Five las sich deshalb wie die einer besseren D-League-Truppe: Hinrich, Snell, Dunleavy, Boozer und Mohammed begannen die Partie, von der Bank kamen nur noch Gibson, Teague und Murphy. Nicht gut.

Klar, Milwaukee hat seine ganz eigenen Probleme, Larry Sanders, Caron Butler, Zaza Pachulia und Gary Neal waren nicht dabei. Allerdings haben die Bucks insgesamt einen tieferen Kader und mit Brandon Kight und John Henson zwei Youngster, denen eine erstklassige Zukunft bevorstehen könnte.

Nach seinem Wechsel aus Detroit und Startschwierigkeiten (auch aufgrund von Verletzungen) kommt der Combo Guard Knight immer besser in Fahrt, erzielte gegen Chicago 19 Punkte und 10 Assists. Sophomore-Big-Man Henson profitiert von den Ausfällen seiner Konkurrenten und nutzt seine vielen Minuten.

Die Bulls führte er mit 25 Punkten, 14 Rebounds, 3 Steals und 6 Blocks regelrecht vor. Sein Turnaround-Jumper mit ablaufender Shot Clock zum 75:72 war der perfekte Konter auf einen Dunleavy-Dreier wenige Sekunden zuvor und stellte 95 Sekunden vor Spielende den Genickbruch für die Bulls dar. Auch wenn er etwas glücklich war.

Los Angeles Lakers (10-11) - Phoenix Suns (12-9) 108:114 (BOXSCORE)

Bei seinem zweiten Auftritt der Saison zeigte sich Kobe Bryant im Vergleich zum Debüt am Sonntag schon stark verbessert. Der Lakers-Superstar las die Situationen in der Offense besser, erkannte Double Teams schneller und fand präziser seine Mitspieler. Dazu wirkte der Wurf runder, in 29 Minuten traf Bryant 6 von 11 Versuchen aus dem Feld.

Am Ende standen 20 Punkte, 3 Assists und "nur" 3 Turnover zu Buche, Mitte des ersten Viertels zeigte Kobe sogar seinen ersten Dunk der Spielzeit, als er P.J. Tucker im Post vernaschte. Probleme hat der Flügelspieler allerdings noch in der Defense. Damit befindet er sich teamintern jedoch in allerbester Gesellschaft.

Kein Team kassiert im Westen mehr Punkte als die Lakers, mit dem Gast aus Phoenix hatte der 16-malige Meister über die gesamte Spielzeit große Probleme. Die Suns spielten variabel, ließen den Ball laufen und verteilten die Last auf viele Schultern. Und wenn das Spiel doch mal ins Stocken geriet, konnten Goran Dragic (31 Punkte) oder Eric Bledsoe (18 Punkte, 9 Assists, 3 Steals) immer irgendwas kreieren.

Neben den beiden Wirbelwinden im Backcourt spielte sich Marcus Morris ins Rampenlicht. In dieser Spielzeit ist eigentlich Markieff der besser der beiden Morris-Twins, doch gegen die Lakers trumpfte eben der andere auf und gewann das Bruderduell mit 22:15.

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