LeBron zu mächtig für die Raptors

SPOX
16. November 201608:55
LeBron James präsentierte sich in starker Formgetty
Werbung
Werbung

Die Cleveland Cavaliers bleiben im Osten das Maß aller Dinge und schlagen im Topspiel die Toronto Raptors hauchdünn. Die Charlotte Hornets drehen in der zweiten Halbzeit auf und ärgern die Timberwolves. Außerdem: Die Bulls zerlegen Portland und die Lakers-Youngster machen Freude.

Cleveland Cavaliers (9-1) - Toronto Raptors (7-3) 121:117 (BOXSCORE)

Es gab bis jetzt nicht viele Teams in dieser Saison, die mit den Cleveland Cavaliers mithalten konnten. Den Raptors ist das gelungen - für einen Sieg hat es dennoch nicht gereicht. Denn in der Crunchtime war der Champion mal wieder unglaublich effizient.

4 Minuten vor Schluss führten die Kanadier mit 110:103, ehe die Hausherren die zuvor eher alibimäßige Defense auf ein anderes Level hoben. So gab es Stopps in den entscheindenden Momenten, aus denen auch die Offense Selbstvertrauen schöpfte. Zum Beispiel Channing Frye: Eine Minute vor Schluss spielte er ein Pick-and-Pop mit James, bekam den Ball an der Dreierlinie serviert und drückte - nachdem er Kyle Lowry mit einem Fake hatte aussteigen lassen - ab. Nichts als Nylon und der letzte Führungswechsel des Abends.

Die NBA live bei SPOX! Alle Spiele im LIVESTREAM-Kalender

Ein Layup von LeBron kurze Zeit später setzte dann den Deckel endgültig auf diese Partie. Apropos LeBron: Der König wollte Oscar Robertson, der sich den Spaß aus nächster Nähe anschaute, offenbar alle Ehre machen und ein Triple-Double auflegen. Mit 28 Punkten, 14 Assists und 9 Rebounds scheiterte er aber hauchdünn.

Erneut nicht dabei war J.R. Smith, der an einer Fußverletzung laboriert. Dafür erhielt James Unterstützung von Kyrie Irving (24 Punkte) und Kevin Love (19), der sich sehr zufrieden zeigte: "Wir sind als Champion in der Situation, dass uns jeder schlagen will und dafür bis an die Grenzen geht. Die Raptors sind ein klasse Team, das hervorragend gecoacht wird. Es ist gut für uns zu sehen, sie schon so früh in der Saison schlagen zu können."

Liga-Topscorer DeMar DeRozan erwischte derweil nicht seine beste Shooting-Nacht und legte 26 Punkte bei 10/27 Treffern aus dem Feld auf. Kyle Lowry kam auf 28 Zähler und 9 Assists.

Minnesota Timberwolves (3-7) - Charlotte Hornets (7-3) 108:115 (BOXSCORE)

Eine wichtige Aufgabe des Head Coaches ist es, motivierende Halbzeit-Ansprachen zu halten. Hornets-Mann Steve Clifford ist offenbar ein Meister in dieser Kategorie, denn anders ist die Leistungssteigerung seiner Jungs nach dem Seitenwechsel kaum zu erklären.

Aber der Reihe nach. Die Gäste aus Charlotte spielten ein katastrophales zweites Viertel, das mit 28:18 an die Wolves ging. Gerade einmal 5 Feldwürfe (bei 21 Versuchen) fanden bei den Hornets in diesem Durchgang den Weg durch die Reuse, von Downtown gingen sie komplett leer aus. In Durchgang drei gab es dann ein ganz anderes Bild: Angeführt von Kemba Walker und Nicolas Batum, die in dieser Periode mehr Punkte erzielten (21) als ganz Minnesota (17), wurde das Spiel mit einem 36:17-Lauf um 180 Grad gedreht.

Dank eines Aufbäumens von Andrew Wiggins wurde es in der Schlussphase noch einmal eng, doch ein einfacher Alley-oop-Dunk von Frank Kaminsky zum 112:106 bei noch 35 verbleibenden Sekunden brachte die Entscheidung. Mit 20 Punkten und 8/14 aus dem Feld war Frank The Tank ohnehin gut drauf: "In den letzten beiden Spielen war ich schrecklich. Aber heute habe ich mehr Energie gespürt", lieferte er die entsprechende Erklärung.

Auch Kemba Walker lieferte ein starkes Spiel und erzielte 30 Punkte (12/19 FG), 5 Rebounds und 6 Assists. Für die Wolves kam Wiggins auf 29 Zähler, Karl-Anthony Towns auf 21 (8/23 FG).

Portland Trail Blazers (7-5) - Chicago Bulls (7-4) 88:113 (BOXSCORE)

Es gibt Spiele, die sind nach drei Minuten schon entschieden - und dieses war eines davon. Nach einem Foul von Maurice Harkless an Jimmy Butler samt zwei erfolgreichen Freiwürfen führten die Gäste aus Chicago im Moda Center mit 10:0, während die Blazers eine Fahrkarte nach der anderen warfen. Erst nach 6 Minuten (!) erbarmte sich der Spalding und nahm erstmals nach einem Feldwurfversuch den Weg durch die Reuse.

Der Auftakt hin zu normalen Verhältnissen war das aber keinesfalls: Nach dem ersten Viertel standen bei den Blazers mickrige 14 Punkte bei einer Wurfquote von 5/24 aus dem Feld zu Buche. Besonders Damian Lillard erwischte einen rabenschwarzen Start (0/7). Anders die Bulls: In Abwesenheit vom angeschlagenen Rajon Rondo bekam Butler mehr Touches als gewöhnlich und stand nach 12 Minuten bereits bei 13 Zählern.

Spannend wurde es anschließend nicht mehr, da Portland-Coach Terry Stotts keine Mittel fand, um seine Jungs halbwegs wieder in die Spur zu bringen. Deshalb sprang ein komplett ungefährdeter Start-Ziel-Sieg für die Bulls heraus, bei denen Jerian Grant sein Starter-Debüt gab und mit 18 Punkten überzeugte. Butler hatte am Ende 27 auf dem Konto, Dwyane Wade 19.

Paul Zipser durfte 4 Minuten in der Garbage Time ran, wartet aber weiterhin auf seine ersten NBA-Punkte. Seine drei Würfe aus dem Feld gingen nicht rein. Auf der anderen Seite schaffte es Lillard immerhin noch auf 19 Zähler (7/22 FG), C.J. McCollum kam auf 17.

Los Angeles Lakers (7-5) - Brooklyn Nets (4-7) 125:118 (BOXSCORE)

Ein Kontrast-Programm zu Portlands Horrorstart bot Lakers-Guard D'Angelo Russell. Die Fans im Staples Center hatten sich noch gar nicht richtig zur Ruhe gesetzt, da lief der Sophomore schon heiß - und hatte nach 9 Minuten schon 5 Dreier auf dem Konto. Allerdings legten er und sein Team in der Defense nicht die gleiche Intensität an den Tag, sodass die Gäste aus New York keine Probleme hatten, in einem Run-and-Gun-Spiel mitzuhalten.

L.A. konnte die Führung zwar über die gesamte zweite Halbzeit halten, musste aber bis kurz vor Schluss zittern. Denn vor allem Brook Lopez (30 Punkte, 10 Rebounds) und Bojan Bogdanovic (29 Punkte) waren aufmüpfig und hielten das Spiel eng. 2:08 Minuten acht vor Schluss hätte Trevor Booker auf 114:116 verkürzen können, doch der ansonsten unauffällige Brandon Ingram schickte den Layup spektakulär zurück zum Absender. Anschließend entschied Jordan Clarkson das Spiel von der Freiwurflinie.

Russell kühlte im Laufe des Spiels etwas ab, kam nach seinem überragenden ersten Viertel aber trotzdem auf 32 Punkte (11/20 FG), 8 Rebounds und 4 Assists. Julius Randle glänzte derweil mit seinem zweiten Triple-Double der Karriere und kam auf 17 Zähler, 14 Rebounds und 10 Vorlagen. Auch Timofey Mozgov war gut drauf (20 Punkte).

Alle Spieler von A bis Z