Die Dallas Mavericks haben in Philadelphia eine deftige Abreibung kassiert. Die Boston Celtics quälen sich zum Sieg in Brooklyn. Houston unterliegt trotz Harden-Triple-Double und die Miami Heat klettern weiter in der Eastern Conference.
Philadelphia 76ers (25-43) - Dallas Mavericks (29-39) 116:74 (BOXSCORE)
So wird das aber nichts mit Playoff-Basketball in Dallas. Eine 42-Punkte-Klatsche setzte es gegen die Sixers. Es war die höchste Niederlage der Mavericks in der Ära Dirk Nowitzki, der die Leistung als "beschämend" bezeichnete. Auch Coach Rick Carlisle stieß in das gleiche Horn: "Wir waren einfach überhaupt nicht auf dem Feld."
Dabei begann es gar nicht übel für die Mavs. Nach einem 16:0-Run führte Dallas mit fünf Punkten, doch dann fiel alles auseinander. In der zweiten Halbzeit überrollte Philly die hilflosen Mavs mit 65:34. Dallas traf dabei gerade einmal 27,3 Prozent aus dem Feld.
Da geriet fast in Vergessenheit, dass Nerlens Noel (9 Punkte, 5 Rebounds) erstmals seit Trade für Justin Anderson in die Stadt der brüderlichen Liebe zurückkehrte. Der Big Man wurde mit warmen Applaus im Wells Fargo Center begrüßt. Die Schlagzeilen gehörten aber Anderson, der 19 Punkte auflegte und Topscorer der Partie war.
Für die Sixers scorten gleich sechs Spieler in Double Digits, darunter auch Richaun Holmes (17 Zähler, 8/11 FG), der den Vorzug vor Jahlil Okafor (10) bekam. Für Dallas sammelte Dwight Powell (14) vornehmlich in der Garbage Time die meisten Zähler. Nowitzki kam auf 10 Punkte (5/9 FG).
Brooklyn Nets (13-55) - Boston Celtics (44-25) 95:98 (BOXSCORE)
Ohne Isaiah Thomas hatten die Celtics in Brooklyn gewaltig zu kämpfen. Mitte des vierten Viertels standen beide Teams bei 85 Punkten, doch Jae Crowder (24 Punkte, 7/11 FG, 12 Rebounds) versenkte zwei Würfe am Stück und ließ Boston durchatmen, Marcus Smart (12) machte mit vier Freiwürfen in den letzten 24 Sekunden den Deckel drauf.
"Jae kann echte Big Plays für uns machen. Er muss nur die Möglichkeit dazu bekommen", stellte Avery Bradley richtig fest und auch Coach Brad Stevens stimmte dem zu: "Er war heute großartig. Er hat einen wichtigen Wurf nach dem nächsten getroffen und uns damit sehr geholfen." Das hob Crowder von den restlichen Akteuren ab. Als Team warf Boston nur 40 Prozent (24,1 von Downtown).
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"Wir haben einen ganzen Haufen an Würfen in der ersten Halbzeit daneben gesetzt, aber ich denke, unsere Defense war dagegen richtig stark", so Stevens. In der Tat. Die Nets taten sich verdammt schwer und brachten lediglich 37 Zähler auf die Anzeigetafel bei knapp 28 Prozent Wurfquote. Erst nach der Pause etablierte Brooklyn sein Angriffsspiel und traf auch besser aus der Distanz, um im Schlussabschnitt für Spannung zu sorgen.
Brook Lopez kam auf 23 Zähler, Jeremy Lin legte in 21 Minuten 10 Punkte, 7 Rebounds und 6 Assists auf. Der Point Guard wurde nach dem Spiel auf seine Spielzeit angesprochen, doch Linsanity wollte darauf nicht näher eingehen. Für Boston erzielte Bradley 16 Zähler, Al Horford steuerte 14 Punkte (6/16 FG), 8 Rebounds und 4 Blocks bei.
Detroit Pistons (33-36) - Toronto Raptors (40-29) 75:87 (BOXSCORE)
Wo wir gerade von schlechten Wurfquoten sprachen. Die Raptors und Pistons konnten dies noch einmal deutlich unterbieten. Während die Gäste wenigstens an den 40 Prozent kratzten (38,5 Prozent), schossen die Pistons magere 34,9 Prozent aus dem Feld (3/20 3FG). Besonders bitter war dabei der Schlussabschnitt.
Mit einer 66:60-Führung ging Motor City in die letzten zwölf Minuten, um dort gerade einmal drei Würfe für neun Punkte zu versenken. Entsprechend enttäuscht zeigte sich Pistons-Coach Stan van Gundy: "Es ist unglaublich, dass dieses Spiel überhaupt eng war bei diesen Quoten. Unsere Offensive war einfach nicht existent."
So reichte den Raptors ein einziges gutes Viertel, der Schlussabschnitt (27:9). PJ Tucker erzielte dort alle seine acht Zähler und ein der Gründe, warum Detroit nicht mehr punkten konnte. Dieser stellte aber vor allem die Defense seines Kameraden DeMar DeRozan (14 Punkte, 3/9 FG, 8 Rebounds, 6 Assists) in den Vordergrund, bei dem es offensiv nicht wirklich laufen wollte: "Das war in der Verteidigung das beste Spiel, was ich je von ihm gesehen habe."
So mussten Andere in die Bresche springen im Angriff. Serge Ibaka legte 17 Zähler und 9 Rebounds auf, Norman Powell steuerte als Bankspieler elf hinzu. Jakob Pöltl griff sich in 13 Minuten 6 Boards. Bei Detroit war Reggie Jackson mit 20 Punkten (dazu 6 Assists) Topscorer. Andre Drummond erzielte seinen 5.000. Karriere-Punkt und griff sich im Spiel satte 22 Bretter.
New Orleans Pelicans (28-41) - Houston Rockets (47-22) 128:112 (BOXSCORE)
James Harden stemmte sich mit allem, was er hatte gegen die drohende Niederlage, aber auch ein weiteres monströses Triple-Double (41 Punkte, 12/21 FG. 13/14 FT, 14 Rebounds, 11 Assists) reichte am Ende nicht, auch wenn auf Seiten der Pelicans DeMarcus Cousins wegen einer Rippenprellung nicht eingesetzt wurde.
So gehörten einem Rollenspieler die Schlagzeilen. Solomon Hill verbuchte mit 30 Zählern (8/13 FG, 6/9 Dreier) ein neues Career High. Alleine 14 davon erzielte er im ersten Viertel, in welchem die Pelicans die Weichen auf Sieg stellten und dieses mit 36:23 für sich entschieden. Diesen Rückstand konnten die Gäste nicht mehr aufholen.
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Im Vorfeld der Partie gab es einigen Wirbel, da die Rockets nicht im Big Easy aufschlugen, da ihnen die Hotelpreise zu teuer waren. Stattdessen nächtigte und trainierte Houston im 100 Kilometer entfernten Baton Rouge und kamen entsprechend spät zum Spiel. Harden wollte dies aber nach dem Spiel nicht als Ausrede gelten lassen.
Kein Spieler außer Harden aus der Starting Five erzielte mehr als acht Punkte, Lou Williams (14 Zähler, 4/12 FG) war von der Bank noch die größte Unterstützung. Ganz anders die Pels. Alle neun eingesetzten Spieler scorten mindestens sieben Punkte, darunter auch Rookie-Guard Wayne Selden, der in seinem dritten Spiel elf Zähler verbuchte. Anthony Davis legte mit 24 Punkten (10/18 FG) und 15 Rebounds ein gutes Double-Double auf.
Miami Heat (34-35) - Minnesota Timberwolves (28-40) 123:105 (BOXSCORE)
Wer hätte das vor Monaten kommen sehen? Die Miami Heat sind Achter der Eastern Conference und verbuchten gegen Minnesota den nächsten überzeugenden Sieg. Dabei verletzte sich Dion Waiters bereits in der ersten Halbzeit und kehrte nicht mehr zurück. Nach einer ersten Untersuchung gab es aber Entwarnung. Es ist nichts gerissen.
Ohne Philly Cheese Swag bekam Tyler Johnson mehr Spielanteile und nutzte diese für 23 Zähler (9/13 FG). Auch Namensvetter James überzeugte mit 16 Punkten und 6 Assists als Bankspieler. "Wir hatten diese Saison viele Verletzungssorgen und haben es immer gemeistert. Heute sind die beiden Johnsons eingesprungen", analysierte Heat-Coach Erik Spoelstra.
Gleichzeitig zeigten die Wolves zunächst große Moral und machten aus einem 15-Punkte-Rückstand zur Pause ein ausgeglichenes Spiel, doch im vierten Viertel drehten Goran Dragic (12 seiner 19 Punkte) und Hassan Whiteside (23 Punkte, 10/11 FG 14 Boards, 3 Blocks) noch einmal auf und verhinderten ein Comeback.
"Wir hatten hier alle Chancen, um zu gewinnen", erklärte deswegen ein enttäuschter Tom Thibodeau. Vor allem die Verteidigung reichte aber dazu nicht. 58,8 Prozent ließen die Wolves zu. Entsprechend bezeichnete Andrew Wiggins (26) die Defense als "schlimm". So reichten weitere 31 Punkte und 11 Rebounds von Karl-Anthony Towns nicht, um etwas vom South Beach mitzunehmen.
Phoenix Suns (22-46) - Orlando Magic (25-45) 103:109 (BOXSCORE)
Jugend forscht heißt es inzwischen bei den Suns. Eric Bledsoe und Brandon Knight warden diese Saison nicht mehr spielen und auch Tyson Chandler fehlte diesmal. Einzig Jared Dudley (7) kann wohl noch als Veteran durchgehen. Und auch gegen die Magic machten die Phoenix-Youngster einen guten Job und hielten die Partie bis zum Ende eng.
Ein 10:2-Run, angeführt von Evan Fournier, rund vier Minuten vor dem Ende ließ Orlando aber enteilen und die Truppe aus Florida spielte die Uhr ohne Probleme runter. Neun Sekunden vor dem Ende sorgte Fournier mit zwei verwandelten Freiwürfen für die endgültige Entscheidung.
Die Magic zeigten eine geschlossene Leistung, bei der alle Starter mindestens zehn Zähler erzielten, wobei Fournier mit 25 Punkten herausstach. Nikola Vucevic (18 Zähler, 17 Rebounds) und Elfrid Payton (10 Punkte, 11 Assists) verbuchten Double-Doubles, Aaron Gordon lieferte 17 Zähler und 4 Blocks.
Die jungen Suns hatten auf der anderen Seite große Probleme mit dem Distanzwurf (nur 2/14), fanden aber Wege, um an die Charity Stripe zu kommen und dort leichte Punkte zu erzielten (25/30 FT). Topscorer war TJ Warren mit 26 Punkten, während Devin Booker (10 Punkte, 3/13 FG) wenig Wurfglück hatte. Tyler Ulis verbuchte 19 Zähler und 8 Assists.
Los Angeles Lakers (20-49) - Milwaukee Bucks (34-34) 103:107 (BOXSCORE)
Mit bis zu 18 Punkten führten die Bucks in Hollywood, am Ende wurde es dennoch eine enge Angelegenheit. Die Lakers kamen mit ordentlich Schaum vor dem Mund aus der Kabine und Ende des dritten Viertel wurde es richtig hitzig, nachdem Malcolm Brogdon Nick Young (16 Punkte, 4/8 Dreier) im Fastbreak hart foulte. Schubser und diverse andere Nettigkeiten wurden ausgetauscht.
Als Konsequenz hagelte es Spielausschlüsse. Swaggy P und D'Angelo Russell (14) sowie Greg Monroe (12 Punkte, 6 Rebounds) bei den Bucks wurden nach langer Beratung des Feldes verwiesen. Danach knabberten die Lakers weiter am Rückstand und vier Minuten vor dem Ende betrug dieser nach einem Triple von Jordan Clarkson (21 Punkte) nur noch sechs Zähler.
Doch zeigte sich Milwaukee aber abgezockter und hatten einfach mehr Qualität zur Verfügung. Khris Middleton (30 Punkte, 11/17 FG) saß zwar den Großteil des Schlussabschnitts wegen fünf Fouls auf der Bank, doch lief wiedergenesene Shooter richtig heiß. Auch Giannis Antetokounmpo (26 Zähler, 11/16 FG, 8 Rebounds, 5 Assists) zeigte sein komplettes Paket.
Für die Lakers war die Vorstellung von Center Ivica Zubac (18 Punkte, 8 Rebounds) erfreulich. Julius Randle (4 Punkte, 1/6 FG) hatte zwar große Probleme, Punkte auf die Anzeigetafel zu bringen, glänzte aber als Rebounder (12) und Assistgeber (8). Der Power Forward hätte es acht Sekunden vor dem Ende noch einmal kitzelig machen können. Erst zog er das Foul gegen den Greek Freak (sein sechstes), versenkte dann aber nur einen Freebie. Brogdon machte es besser und alles klar.