LeBron James nimmt mit einer weiteren spektakulären Performance die Cavaliers auf seinen Rücken. Gegen die Clippers springt dabei ein hart erkämpfter Overtime-Sieg raus. Die Mavericks verlieren trotz guter Leistung von Dirk Nowitzki gegen die Timberwolves. Derweil stellt Kemba Walker mit seinen 47 Punkten alle in den Schatten - nur zum Sieg reicht es nicht. Die Nuggets, Suns, Bulls, Nets, Pacers und Heat feiern allesamt Siege, die Pelicans sorgen sich um Anthony Davis.
Indiana Pacers (8-8) - Detroit Pistons (10-5) 107:100 (BOXSCORE)
Ganz offensichtlich war dies die Nacht der Comebacks in der Association. Ähnlich wie die Spurs oder die Wizards kämpfte sich auch Indiana nach einem großen Rückstand nochmal zurück. Die Pistons lagen im dritten Abschnitt zwischenzeitlich mit 22 Zählern in Front, von Aufgeben konnte da aber keine Rede sein.
Angeführt von Lance Stephenson, der auf 13 Punkte (alle im vierten Viertel) und 8 Rebounds kam, starteten die Pacers ihre Aufholjagd. Hilfreich war dabei vor allem auch die späte Zielsicherheit aus der Distanz. Im Schlussabschnitt versenkte Indiana 6 von 7 Versuche von Downtown (insgesamt 15/28 Dreier, 53,6 Prozent), dank dieser Ausbeute gelang den Hausherren im Gegensatz zu Washington schließlich auch der Sieg.
"Wir haben am Ende nicht gut gespielt", fasste Pistons-Coach Stan van Gundy die Partie nüchtern zusammen. "Das ganze Spiel hat sich in den letzten 18 Minuten gedreht." Neben Stephenson lag das auch an Victor Oladipo (21 Punkte, 15 Rebounds) oder Thad Young (18 Punkte, 5 Rebounds). Auf Seiten der Pistons waren Reggie Jackson und Avery Bradley mit jeweils 16 Zählern Topscorer. Andre Drummond steuerte ein Double-Double bei (11 Punkte, 15 Rebounds, 5 Assists und 5 Turnover).
Washington Wizards (9-6) - Miami Heat (7-8) 88:91 (BOXSCORE)
"Das war ziemlich grauenvoll", bilanzierte Heat-Coach Erik Spoelstra, kurz nachdem sein Team den Sieg gegen die Wizards in trockene Tücher gebracht hatte. Richtig gehört, trotz des Sieges war der 47-Jährige mit der Leistung seiner Mannschaft nur bedingt zufrieden.
Da wäre auf der einen Seite eine klasse Defensiv-Leistung in der ersten Halbzeit, in der Miami den Gegner aus der Hauptstadt bei gerade einmal 29 Punkten hielt und dementsprechend auf einen recht großen Vorsprung blicken konnte (50:29). Doch auf der anderen Seite schenkten die Heat ebenjene zwischenzeitliche 25-Punkte-Führung in Hälfte zwei leichtfertig weg.
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Immerhin hatten sie John Wall über die komplette Spielzeit unter Kontrolle. Der Point Guard enttäuschte mit mageren 8 Zählern (3/12 FG) und immerhin 8 Assists. Bester Mann bei den Wizards war sein Backcourt-Kollege Bradley Beal, der auf 26 Punkte und 10 Rebounds kam und dementsprechend ein wichtiger Faktor im Comeback war.
In der Schlussminute hatte er sogar die Führung in der Hand. Statt jedoch einen relativ offenen Dreier zu versuchen, machte der Shooting Guard noch einen Schritt nach vorne und scheiterte letztendlich mit einem Jumper zum möglichen Ausgleich. So mussten die Wizards nach zuvor vier Siegen in Serie die Niederlage gegen Miami hinnehmen. Bei den Gästen überzeugten vor allem Hassan Whiteside (22 Punkte, 16 Rebounds, 10/12 FG) sowie James Johnson (20).
Brooklyn Nets (6-9) - Utah Jazz (6-10) 118:107 (BOXSCORE)
Der Abend fing mit schlechten Neuigkeiten aus Sicht der Nets an: D'Angelo Russell, der im Sommer per Trade aus Los Angeles geholt wurde, musste sich einer Knieoperation unterziehen und fällt auf unbestimmte Zeit aus. Die gute Nachricht? Spencer Dinwiddie ist offenbar bereit, diese Lücke zu füllen.
"Als Starter und als Point Guard in meiner Position versuche ich das Team zu führen", erklärte der 24-Jährige seine gute Leistung. "Der Sieg heute ist für [Russell], unsere Herzen sind bei ihm, unserem Mitspieler und Bruder." Dinwiddie erzielte 25 Punkte, präsentierte sich dabei auch aus der Distanz gut aufgelegt (6/10 Dreier) und verteilte 8 Assists (bei keinem Turnover!).
Allen Crabbe steuerte noch 18 Zähler bei, DeMarre Carroll kam auf 17 Punkte. Sie ermöglichten den Nets einen 22-Punkte-Vorsprung zur Halbzeit. Zwar konnte sich Utah dank Raul Neto (22 Punkte) und Rodney Hood (17) nochmal bis auf 8 Zähler herankämpfen, zum Sieg reichte es allerdings nicht mehr. Damit gingen sieben der letzten acht Spiele für Utah verloren. Das Fehlen von Rudy Gobert machte sich an allen Ecken und Enden bemerkbar.
Cleveland Cavaliers (9-7) - Los Angeles Clippers (5-9) 118:113 OT (BOXSCORE)
Die Cavaliers sind auf dem besten Wege, den wackeligen Saisonstart wieder wett zu machen. Zumindest was die nackten Ergebnisse betrifft. Besonders schön anzuschauen ist es dagegen noch nicht, was Cleveland aktuell aufs Parkett zaubert. Dementsprechend war auch die Partie gegen die schwächelnden Clippers kein Zuckerschlecken.
Doch die Cavs haben immer noch einen gewissen LeBron James in ihren Reihen. Und ebendieser James wollte unter keinen Umständen mit einer Niederlage das Parkett verlassen. 39 Punkte (17/26 FG), 14 Rebounds und 6 Assists (allerdings auch 6 Turnover) später hatte Cleveland den Sieg nach Overtime endlich in der Tasche, nachdem sie die meiste Zeit den Clippers hinterherlaufen mussten.
Dank starker Auftritte von Blake Griffin (23 Punkte, 12 Rebounds, 5 Assists) und DeAndre Jordan (20 Punkte, 22 Rebounds, 10/12 FG) lagen die Gäste aus der Stadt der Engel lange Zeit in Front. In den Schlussminuten ließen die Clippers allerdings etwas nach, Los Angeles war nicht in der Lage, den Sieg über die Zeit zu retten.
Erst in der Overtime kamen die Cavaliers durch einen Freiwurf von James zur ersten Führung des gesamten Abends. Nachdem Kevin Love mit zwei Dreiern die Marschrichtung vorgab, war es schließlich LBJ, der den Sieg in trockene Tücher brachte. "Sie haben ein paar wichtige Dreier getroffen", musste auch Clippers-Coach Doc Rivers zugeben. "Das muss man ihnen anerkennen. Das ist der Grund, warum sie ständig in den Finals sind." Love erzielte insgesamt 25 Punkte und sammelte 8 Rebounds. Dwyane Wade steuerte von der Bank aus 23 Zähler und 11 Rebounds zum vierten Sieg in Folge bei.
Toronto Raptors (10-5) - New York Knicks (8-7) 107:84 (BOXSCORE)
Wozu führt eine schwache Shooting-Performance in Verbindung mit schlechter Defense? Ganz richtig, zu einem Blowout für den Gegner. Die Knicks lieferten gegen Toronto den lebenden Beweis für diese - zugegeben nicht unbedingt gewagte - These.
New York versenkte gerade einmal 33 Prozent der Feldwurfversuche, auf der anderen Seite fanden starke 56,4 Prozent der Würfe den Weg durch die Reuse. Viel mehr gibt es zu dieser Partie eigentlich nicht zu sagen. "Wir haben eine Menge guter Würfe einfach nicht getroffen", erkannte auch Kristaps Porzingis das Dilemma. "Wir waren einfach nicht im Rhythmus. Das war eine harte Nacht für uns."
Das Einhorn war dabei keine Ausnahme. Porzingis kam nur auf 13 Punkte (3/13 FG), 4 Rebounds sowie 4 Blocks. Damit war er gemeinsam mit Tim Hardaway Jr. allerdings auch schon der Topscorer seines Teams. Besser machten es auf der anderen Seite Kyle Lowry und DeMar DeRozan, die jeweils 22 Punkte erzielten. Lowry verpasste mit zusätzlich 10 Assists und 8 Rebounds nur knapp ein Triple-Double.
Das Spiel war quasi schon zur Halbzeit (54:36) entschieden, von ihrem schwachen Auftritt konnten sich die Knicks nicht mehr erholen. So erlebten die Raptors einen recht entspannten Abend auf dem Weg zum fünften Sieg aus den vergangenen sechs Spielen. Jakob Pöltl kam in 12 Minuten Einsatzzeit - hauptsächlich in der Garbage Time - auf starke 8 Punkte und 2 Blocks.
Chicago Bulls (3-10) - Charlotte Hornets (5-9) 123:120 (BOXSCORE)
Erfolg und Misserfolg liegen manchmal ganz dicht beieinander. Das musste Kemba Walker an diesem Abend gegen die Bulls schmerzlich feststellen. Einerseits war da diese Offensiv-Explosion des Point Guards: Walker erzielte 47 Punkte, versenkte dabei 17 seiner 27 Versuche aus dem Feld (inklusive 5/9 Dreier), schnappte sich 6 Rebounds und verteilte 5 Assists. Und trotzdem reichte es nicht zum Sieg.
Gegen die bisher schlechteste Offensive der NBA erlaubte Charlotte eine Feldwurfquote von 51,6 Prozent. Zusätzlich versenkten die Bulls auch noch 17 ihrer 34 Versuche von der Dreierlinie. Bester Mann bei den Gastgebern war dabei Justin Holiday, der sein Team mit 27 Punkten (10/15 FG) anführte. Erst vor wenigen Tagen wurde Holiday zum ersten Mal Vater, nun zauberte er eine erstklassige Leistung aufs Parkett.
"Das war fantastisch", freute sich der Point Guard im Anschluss an die Partie. "Ich bin gesegnet und einfach dankbar, ein gesundes Kind und dann auch noch diesen Job zu haben." Nach zuvor fünf Niederlagen gelang Chicago damit endlich wieder ein Sieg. Unterstützung bekam Holiday dabei von Kris Dunn (22 Punkte, Career-High) und Denzel Valentine (18). In den Schlusssekunden der knappen Partie verlegte Walker einen Korbleger zur Führung. Anschließend brachte Lauri Markkanen (16 Punkte, 7 Rebounds) den Sieg von der Freiwurflinie nach Hause. Paul Zipser stand nur 7 Sekunden auf dem Parkett.
Dallas Mavericks (2-14) - Minnesota Timberwolves (10-5) 87:111 (BOXSCORE)
Es war ein Spiel der zwei Halbzeiten in Dallas. Nachdem die Mavericks in den ersten 24 Minuten Partie eine sehr gute Leistung ablieferten und den Gegner bei gerade einmal 43 Punkten hielten (Saisonbestwert für die Mavs), tauschten sie in Hälfte zwei die Rollen mit Minnesota. Nun waren es die Mavs, die offensiv mit enormen Problemen zu kämpfen hatten.
"Ich muss mir das Spielvideo nochmal ansehen, um zu schauen, was im dritten Viertel passiert ist", meinte der angefressene Mavs-Coach Rick Carlisle. "Wir dürfen sowas einfach nicht zulassen. Ich weiß, dass wir das besser können." Das hatten die Mavs in der ersten Halbzeit ja auch unter Beweis gestellt.
Nach dem Pausentee war allerdings der Wurm drin. Dallas versenkte nur noch 31 Prozent der Würfe und erzielte nur noch 32 Punkte (Saisontiefstwert in einer Hälfte). Da halfen auch die an sich guten Leistungen von Dirk Nowitzki (15 Punkte, 7 Rebounds) und Harrison Barnes (18 Punkte, 6 Rebounds) nicht viel. Maxi Kleber durfte zum ersten Mal in seiner Karriere starten, kam allerdings auf 0 Punkte (0/3 FG) und 3 Rebounds in 27 Minuten Einsatzzeit.
Besser machte es auf der anderen Seite die komplette Starting Five der Timberwolves, die allesamt eine zweistellige Punkteausbeute vorzuweisen hatte. Bester Werfer war Jimmy Butler mit 21 Zählern, Jeff Teague (15 Punkte, 10 Assists), Karl-Antthony Towns (15 Punkte, 11 Rebounds) und Taj Gibson (10 und 11) steuerten jeweils ein Double-Double bei. Entscheidend war ein 23:2-Lauf im vierten Viertel, der die Timberwolves außer Reichweite katapultierte und damit den ersten Erfolg in Dallas seit März 2014 ermöglichte.
Sacramento Kings (4-11) - Portland Trail Blazers (8-7) 86:82 (BOXSCORE)
Die Kings können also doch noch gewinnen. Wenige Tage nach der blamablen 46-Punkte-Klatsche gegen die Hawks zeigte Sacramento eine starke Reaktion: Die Kings machten defensiv die Schotten dicht, während am anderen Ende des Courts Willie Cauley-Stein wütete.
Der junge Center erzielte 13 seiner 22 Punkte im vierten Viertel und führte sein Team damit zum Sieg, den er wenige Sekunden vor Schluss auch selbst von der Freiwurflinie eintütete. Zusätzlich sammelte Cauley-Stein auch noch 10 Rebounds sowie 2 Assists und durfte sich über die Unterstützung von George Hill und Garrett Temple mit jeweils 14 Punkten freuen.
Für Offensiv-Fanatiker war das Duell der Kings und Trail Blazers allerdings eher nichts. Kein Team schaffte es, in einem der ersten drei Viertel mehr als 23 Punkte zu erzielen. Vor allem Portland erwischte einen gebrauchten Abend (37 Prozent FG, 17 Turnover). Damian Lillard stemmte sich mit 29 Zählern und 4 Assists gegen die Niederlage, in den finalen Sekunden scheiterte er aber mit einem Dreier zum möglichen Ausgleich.
Denver Nuggets (9-6) - New Orleans Pelicans (8-8) 146:114 (BOXSCORE)
Kein guter Abend für die Pelicans, wobei die deutliche Niederlage gegen Denver noch das kleinere Übel gewesen sein dürfte. Vielmehr müssen sich die Pelicans-Fans Sorgen um Anthony Davis machen. Der Power Forward musste das Spiel Anfang des dritten Viertels mit einer Gehirnerschütterung verlassen, nachdem er mit Nikola Jokic zusammengeprallt war. Ob und wie lange "The Brow" ausfällt, steht noch nicht fest.
Ohne Davis waren die Pels allerdings mehr oder weniger chancenlos. Dabei lief es schon nicht unbedingt gut, als ihr Franchise-Spieler noch auf dem Parkett war. Bereits im ersten Viertel lief New Orleans einem 27-Punkte-Rückstand hinterher. Zwar kämpften sich die Gäste dank 17 Punkten und 5 Rebounds von Davis nochmal bis auf 13 Zähler heran, dann war allerdings Schluss - für ihn und für die Pelicans.
Der Rest des dritten Abschnitts ging mit 42:22 an die Nuggets und damit war das Spiel gelaufen. Bester Mann war dabei Jamal Murray mit 31 Punkten (13/18 FG), Gary Harris steuerte 22 Zähler bei (9/11 FG) und Paul Millsap kam schließlich noch auf 20 Punkte, 6 Rebounds und 7 Assists. Die Nuggets versenkten dabei im Übrigen überragende 62,9 Prozent ihrer Feldwurfversuche (51,4 Prozent von Downtown). Der 32-Punkte-Blowout war gleichzeitig auch das höchste Scoring-Game in der aktuellen Saison.
Los Angeles Lakers (6-10) - Phoenix Suns (6-11) 113:122 (BOXSCORE)
Ähnlich wie die Kings überzeugte auch Phoenix mit einer starken Antwort, nachdem das Team um Devin Booker in der Nacht zuvor von den Rockets nach allen Regeln der Kunst verprügelt wurde. 90 Punkte schenkte Houston den Suns am Donnerstagabend in der ersten Halbzeit ein, nun waren es die Suns selbst, die mit 65 Punkten in Hälfte eins den Gegner überrannten - wenn auch in etwas kleineren Dimensionen.
Vor allem Booker hatten die Lakers relativ wenig entgegenzusetzen. Der 21-Jährige versenkte 6 Dreier (bei 14 Versuchen) und führte die Suns mit insgesamt 33 Zählern zum Sieg. Alex Len steuerte 17 Punkte und 18 Rebounds bei und hatte so ebenfalls einen großen Anteil am zweiten Sieg aus den letzten acht Spielen.
Auf Seiten der Lakers sorgte Kyle Kuzma für Aufsehen. Der Rookie stellte mit 30 Punkten einen neuen Karrierebestwert auf, 28 davon erzielte er in der zweiten Hälfte. Allerdings half auch diese starke Performance nach dem Pausentee nicht, den Rückstand von 12 Punkten aus der ersten Hälfte dauerhaft zu reduzieren.
Brook Lopez steuerte noch 19 Punkte und 10 Rebounds bei, Lonzo Ball blieb in 38 Minuten Spielzeit mit 6 Punkten, 6 Rebounds, 6 Assists und 5 Steals (bei 3 Turnover) relativ blass. So musste Los Angeles die fünfte Niederlage aus den letzten sechs Spielen hinnehmen.