Wütender LBJ fliegt raus, Cavs siegen trotzdem

SPOX
29. November 201708:18
LeBron James wurde zum ersten Mal in seiner Karriere ejectedgetty
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Die Cleveland Cavaliers haben ihre Siegesserie aufrechterhalten, obwohl LeBron James erstmalig ejected wird. Kevin Love war zur Stelle. Den Bulls gelingt mal wieder gar nichts, die Timberwolves scheitern an Otto Porter und die Nuggets und Kings gehen unter.

Cleveland Cavaliers (14-7) - Miami Heat (10-10) 108:98 (BOXSCORE)

Auch mit 32 Jahren gibt es bei LeBron James noch Debüts. Den Bewies lieferte der Auftritt gegen sein Ex-Team aus Miami, bei dem er im dritten Viertel zum ersten Mal in seiner Karriere eine Ejection kassierte. Der King wurde beim Drive angegangen, bekam aber keinen Pfiff - woraufhin dieser einen der Refs anschrie und wild gestikulierte. Es sollte seine letzte Aktion des Abends gewesen sein.

"Bei diesem Play wurde ich nicht nur einmal gefoult", erklärte James hinterher. "Ich habe ihm [dem Schiedsrichter] gesagt, was ich zu sagen hatte."

Da sein Team zu diesem Zeitpunkt schon mit 23 Punkten führte, war das nicht ausschlaggebend. Die Gäste vom South Beach gewannen zwar das letzte Viertel, kamen aber nicht mehr in Schlagdistanz. Das lag vor allem an einem bärenstark aufgelegten Kevin Love. Im Gegensatz zu LBJ bekam er jede Menge Calls und traf 14 seiner 17 Freiwürfe. Insgesamt legte er 38 Punkte und 9 Rebounds auf, James beendete den Abend mit 21 Zählern, 12 Rebounds und 6 Assists. Auch Dwyane Wade (15 Punkte, 5 Rebounds, 4 Assists) war von der Bank kommend produktiv.

Für Miami übernahm Dion Waiters mit 21 Punkten die größte Scoring-Last, seine Effizienz ließ aber zu wünschen übrig (8/19 FG). Dafür machte Bam Adebayo (19 Punkte, 7/7 FG) ein gutes Spiel in der Second Unit.

Chicago Bulls (3-16) - Phoenix Suns (8-14) 99:104 (BOXSCORE)

Nachdem Devin Booker zuletzt mit einer Entzündung im Zeh hatte aussetzen müssen, war er nun wieder mit von der Partie und übernahm direkt die Kontrolle. Zusammen mit T.J. Warren bildete er - wieder mal - ein offensives Flügelduo zum Fürchten: Die beiden legten zusammengerechnet 58 Punkte auf.

Bookers wichtigste Aktion war aber eine am defensiven Ende des Feldes. 30 Sekunden vor Schluss - die Suns führten mit 5 Punkten - klaute Bulls-Guard Kris Dunn den Spalding von Tyler Ulis und hätte per Layup für ein One-Possession-Game sorgen können. Doch Booker sprintete zurück und blockte den Versuch - die Entscheidung. "Das war die Crunchtime. Und da mach' ich alles, was zum Sieg gebraucht wird", erklärte er hinterher.

Booker beendete die Partie mit 33 Punkten (5/9 3FG), 9 Rebounds und 4 Assists, Warren kam auf 25 Zähler. Bei den Bulls konnte der Backcourt um Kris Dunn (24 Punkte, 8 Assists) und Justin Holiday (25 Punkte) überzeugen, Paul Zipser stand 6 Minuten auf dem Feld, blieb aber ohne Treffer (0 Punkte, 0/5 FG).

Minnesota Timberwolves (12-9) - Washington Wizards (11-9) 89:92 (BOXSCORE)

Basketball-Experten wissen: Es ist ziemlich egal, wenn du über weite Strecken des vierten Viertels zurückliegst, wenn du am Ende doch noch die wichtigen Würfe triffst und auf der Zielgeraden des Abends am Gegner vorbeiziehst.

Genau das ist den Wizards bei ihrem Gastspiel in Minnesota gelungen - obwohl sie bekanntlich derzeit ohne John Wall (Knie, zwei Wochen Pause) auskommen müssen. Mit Otto Porter Jr. hatten die Hauptstädter einen Spieler, der nicht vor wichtigen Würfen zurückschreckt: 55 Sekunden vor Schluss glich er das Spiel per Layup aus, einen Angriff später traf er einen Jumper zur Wizards-Führung. Die Wolves brachten anschließend keinen Wurf mehr im Korb unter.

"Es ist kein Geheimnis, dass wir Otto im letzten Viertel Würfe geben müssen", erklärte Wizards-Coach Scott Brooks. "Er hat heute mal wieder Größe gezeigt." Das konnte man vor der Wolves-Offense nicht gerade behaupten: 41 Prozent aus dem Feld, 33 Prozent von Downtown und 64 Prozent von der Freiwurflinie sind nicht berauschend. Vor allem Andrew Wiggins (13 Punkte, 5/15 FG) und Jimmy Butler (17, 5/17) fanden keinen Rhythmus.

Auf der anderen Seite war Porter mit insgesamt 22 Punkten zur Stelle, Bradley Beal beließ es bei 8 Zählern. Kelly Oubre Jr. war mit 16 Punkten ein wichtiger Faktor von der Bank.

Utah Jazz (10-11) - Denver Nuggets (11-9) 106:77 (BOXSCORE)

28 Punkte als Team sind eine relativ normale Ausbeute für ein gespieltes Viertel in der NBA. Den Nuggets gelangen diese 28 Punkte - in der kompletten zweiten Halbzeit. Ein Blowout war die logische Folge, da die Hausherren konstant ihre Würfe trafen und auch ohne Rudy Gobert ihrem Ruf als defensivstarkes Team gerecht wurden.

Das dritte Viertel startete mit einem 22:6-Run, wovon sich die Gäste nie wirklich erholten. Vor allem offensiv fehlte die Präsenz von Paul Millsap, der dem Team mehrere Monate nicht zur Verfügung steht. Das konnte Nikola Jokic, der einen schwachen Abend erwischte (7 Punkte, 6 Rebounds), nicht kompensieren.

Das lag vor allem an Derrick Favors, der in Abwesenheit vom Stifle Tower durch die Zone wühlte. Ein ums andere Mal vernaschte er Jokic und beendete den Abend mit 24 Punkten und 9 Rebounds. Obendrein verteilte er 5 Assists. Unterstützung erhielt er von Rookie Donovan Mitchell (16 Punkte) und Jonas Jerebko (15).

Sacramento Kings (6-15) - Milwaukee Bucks (10-9) 87:112 (BOXSCORE)

Die Geschichte dieses Spiels ist schnell erzählt: Den Kings gelang absolut gar nichts. Weder offensiv noch defensiv. Einzig im ersten Viertel zeigten sie halbwegs passablen Basketball, brachen anschließend aber komplett ein.

Ohne große Mühe und ohne einen einzigen Second-Chance-Point im gesamten Spiel zogen die Gäste aus der Bierstadt zwischenzeitlich auf 36 Punkte davon. Dabei trafen sie 59 Prozent aus dem Feld und 41 Prozent von der Dreierlinie. Einzig über die Freiwurfquote (19/31) sollte man nicht allzu lange sprechen.

Bester Mann auf dem Feld war Giannis Antetokounmpo mit 32 Punkten, 5 Rebounds, 5 Assists und 5 Steals, Eric Bledsoe kam auf 21 Zähler. Ein kleiner Lichtblick bei Sacramento war Garrett Temple mit 18 Punkten.