NBA Ergebnisse: Sieg weggeworfen! Lakers-Youngster zahlen ohne LeBron Lehrgeld

SPOX
28. Dezember 201809:50
Bogdan Bogdanovic (r.) versenkte den Game-Winner für die Sacramento Kingsgetty
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Die Los Angeles Lakers haben im Schlussviertel eine große Führung verspielt und bei den Sacramento Kings mit der Schlusssirene verloren. Die Golden State Warriors mussten sich in einem kuriosen Spiel den Portland Trail Blazers geschlagen geben. Die Philadelphia 76ers haben souverän gegen die Utah Jazz gewonnen.

Houston Rockets (19-15) - Boston Celtics (20-14) 127:113 (Analyse)

Milwaukee Bucks (24-10) - New York Knicks (9-27) 112:96 (BOXSCORE)

Zwei Tage nachdem sich beide Teams an Weihnachten im Madison Square Garden gegenüberstanden, gab es nun das nächste Aufeinandertreffen. Und wieder gingen die Bucks als Sieger vom Feld. Giannis Antetokounmpo war mit 31 Punkten und 14 Rebounds der beste Spieler der Partie.

Der Greek Freak stand auch im vierten Viertel im Mittelpunkt, als er mit Enes Kanter aneinander geriet. Nach einer harten Aktion Kanters ging Antetokounmpo zu Boden, beide lieferten sich in der Folge ein Wortgefecht und kassierten jeweils technische Fouls. Da Kanter sich nicht beruhigte, gab es für den Türken ein weiteres. Er musste knapp zehn Minuten vor dem Ende in Kabine.

Dass er vom Platz geflogen war, registrierte er aber wohl erst später. "Ich glaube, ich bekam Thon Makers Ellbogen ans Auge und es fing an zu bluten. Auf der anderen Seite zog dann Giannis zum Korb und ich stoppte ihn. Sie haben ja nicht einmal Foul gepfiffen. Wir sind dann etwas aneinandergeraten. Weil mein Auge blutete, sagten sie mir, ich müsste genäht werden. Also ging ich in die Kabine und wurde von den Ärzten mit drei Stichen genäht. Jetzt sagt ihr mir, dass ich geflogen bin", beschrieb Kanter die Situation.

Bei den Knicks fehlte zudem Topscorer Tim Hardaway Jr. krankheitsbedingt. Für ihn stand Courtney Lee in der Starting Five. Auch Kanter musste aus den ersten Fünf weichen. Dafür erhielt Luke Kornet seinen ersten Start in dieser Saison und erzielte mit 23 Punkten gleich mal ein Career High.

Sacramento Kings (19-16) - Los Angeles Lakers (20-15) 117:116 (BOXSCORE)

6:44 Minuten vor dem Ende führten die Lakers mit 15 Punkten, doch dann lief nicht mehr viel zusammen. Ohne Superstar LeBron James (Leistenzerrung) und Veteran Rajon Rondo (Verstauchter Ringfinger) musste das junge Lakers-Team Lehrgeld zahlen. Nach einem Timeout sorgte Kings-Guard Bogdan Bogdanovic mit einem Dreier über Tyson Chandler für den siegbringenden Buzzerbeater.

"Das ist das erste enge Spiel, bei dem er nicht dabei war. Wenn LeBron James gespielt hätte, wäre es vielleicht etwas anders ausgegangen. Wenn man den besten Closer des Spiels in seinem Team hat, dann vertraut man darauf, dass er es erledigt. Aber unabhängig davon, hatten wir genug Möglichkeiten, um zu siegen", haderte Lakers-Coach Luke Walton.

12 seiner 23 Punkte erzielte der Serbe im Schlussviertel und war damit der Anführer der Aufholjagd. De'Aaron Fox schrammte mit 15 Punkten, 12 Assists und 9 Rebounds knapp am Triple-Double vorbei. Iman Shumpert erzielte alle seine 18 Punkte vom Perimeter und stellte damit sein Career High in versenkten Dreiern ein.

Auf Seiten der Lakers war Kyle Kuzma mit 34 Punkten der beste Werfer, auch Lonzo Ball (20 Punkte, 12 Assists) überzeugte und verpasste ein Triple-Double um einen Rebound. Für LeBron endet mit der verletzungsbedingten Pause eine Serie von 156 absolvierten Spielen in Folge. Moritz Wagner kam nicht zum Einsatz.

Utah Jazz (17-19) - Philadelphia 76ers (23-13) 97:114 (BOXSCORE)

Die Jazz hatten in den letzten Spielen wieder zu der Identität zurückgefunden, die sie in der vergangenen Saison zu einem gefürchteten Gegner machte. Nur die letzten zehn Partien betrachtet, ist Utah das beste Defensiv-Team der Liga. Davon war gegen Philly allerdings nicht viel zu sehen.

Die Sixers trafen dank gutem Ball-Movement 50 Prozent aus dem Feld und verteilten 31 Assists. Auf der anderen Seite ließ Philadelphia die Jazz nie ins Spiel kommen und hielt sie bei 38 Prozent aus dem Feld. Dazu nutzen sie die Ballverluste Utahs gnadenlos aus und generierten aus den 16 Turnover 26 eigene Punkte.

Ben Simmons gelang sein fünftes Triple-Double (13 Punkte, 14 Rebounds, 12 Assists) in dieser Saison, Joel Embiid kam auf sein 31. Double-Double (23 Punkte, 15 Rebounds) in dieser Saison, bevor er rund fünf Minuten vor dem Ende ausfoulte. Kein Spieler hat mehr geholt. J.J. Redick kam auf 24 Punkte.

Den Grundstein zum Sieg legte das Team im zweiten Viertel als sie Halbzeit-übergreifend einen 24:8-Run hinlegten und sich eine 16-Punkte-Führung herausspielten. Bei den Jazz war Donovan Mitchell mit 23 Punkten bester Werfer. Rudy Gobert gelang ein Double-Double (17 Punkte, 15 Rebounds).

Golden State Warriors (23-13) - Portland Trail Blazers (20-15) 109:110 OT (BOXSCORE)

Mit "merkwürdig" oder "kurios" ist diese Partie wohl am besten beschrieben. Die Blazers siegen trotz einer Quote von 36,2 Prozent aus dem Feld und unterirdischen Quoten ihrer Backcourt-Stars Damian Lillard (7/20) und CJ McCollum (7/22). Und warum? Weil Stephen Curry sich 5,2 Sekunden vor dem Ende der Overtime einen haarsträubenden Turnover leistete, Lillard anschließend doch mal einen Dreier traf und Kevin Durant einen freien Midrange-Jumper zum Sieg auf den Ring setzte.

Dabei hatten die Warriors zuvor schon Mühe, überhaupt in die Verlängerung zu kommen. 3:13 Minuten vor dem Ende lag Golden State bereits mit 10 Punkten zurück, auch weil Stephens Bruder Seth für Portland 11 Zähler in Serie produzierte. Das wollte der ältere Bruder nicht auf sich sitzen lassen und startete mit zwei Dreiern die Aufholjagd, die letztlich Durant vollendete.

KD beendete die Partie mit seinem zweiten Triple-Double (26 Punkte, 11 Assists, 10 Rebounds) der Saison, hätte dies aber sicher gegen den Game-Winner eingetauscht. "Das ist ein Wurf, den ich jeden Tag übe, ich bin sauer, dass ich nicht getroffen habe. Ich muss diesen Wurf machen. Ich muss ihn machen. Schlicht und einfach", ärgerte sich Durant. Steph Curry war mit 29 Punkten Topscorer der Partie, aber auch die beiden Warriors-Stars hatten Probleme mit ihrem Wurf.

Und auch bei Klay Thompson geht die Wurfkrise weiter. Der Shooting Guard traf nur 6 seiner 19 Würfe und nur 2 von 9 aus der Distanz. Bei den Blazers war Center Yusuf Nurkic mit 27 Punkten und 12 Rebounds der beste Akteur. Seth Curry erzielte außer den 11 Zählern im Schlussviertel keine weiteren Punkte.