Die Dallas Mavericks (18-22) müssen eine bittere Pleite gegen die Los Angeles Lakers (22-19) hinnehmen. Die Mavs schienen nach einer starken ersten Hälfte alles unter Kontrolle zu haben, doch dann folgt der Kollaps. Trotz des starken Luka Doncic verlieren die Mavs mit 97:107 (BOXSCORE).
Nachdem das Twin-Tower-Experiment mit JaVale McGee und Ivica Zubac in der Starting Five bei der 22-Punkte-Klatsche gegen die Timberwolves krachend gescheitert war, nahm Lakers-Coach Luke Walton eine kleine Anpassung vor. Dabei half es in erster Linie, dass Kyle Kuzma nach überstandenen Rückenproblemen wieder auf dem Parkett stand.
Die Lakers mussten allerdings erneut auf LeBron James (Leiste) und Rajon Rondo (Operation am Finger) verzichten, was sich bereits in den Anfangsminuten negativ bemerkbar machte. Ähnlich wie auch schon in den vergangenen Partien kamen die Lakers nicht gut aus der Kabine, Dallas erarbeitete sich dank gutem Scoring von Dennis Smith Jr., Luka Doncic und Harrison Barnes einen frühen 11:3-Vorsprung. Zwar verkürzte L.A. zwischenzeitlich wieder, doch die Mavs nutzten letztlich ihre Vorteile in der Offensive zu einer 33:25-Führung nach dem ersten Viertel.
Ähnlich gut ging es aus Mavs-Sicht auch im zweiten Abschnitt weiter. Die Reservisten der Hausherren waren gerade offensiv überlegen, mit zahlreichen Offensiv-Rebounds verlängerten sie ihre Possessions und trafen genauso hochprozentig wie die Starter zuvor.
So war es zu Beginn des zweiten Durchgangs zunächst Dirk Nowitzki, der mit einem langen Zweier auf 37:27 für Dallas stellte, wenig später erhöhten die Mavs den Vorsprung sogar bis auf 15 Zähler. Die Lakers fanden kein Mittel, den Rhythmus der Mavs zu stören, auf der anderen Seite des Courts hatten die Gäste Probleme mit einer zwischenzeitlichen Zonen-Verteidigung. So konnte Dallas den zweistelligen Vorsprung über das gesamte zweite Viertel verteidigen, mit 67:54 ging es in die Halbzeitpause.
Los Angeles Lakers drehen Partie gegen Dallas Mavericks
Den deutlich besseren Start in die zweite Hälfte erwischten allerdings die Lakers. Zunächst verkürzten die Gäste aus der Stadt der Engel mit einem 12:4-Lauf, und auch ein anschließender Stepback-Dreier von Doncic konnte Dallas nicht zurück in die Bahn bringen. Offensiv lief in dieser Phase bei Dallas nicht mehr viel zusammen, mit einem 8:0-Lauf zum Ende des dritten Viertels ging L.A. sogar erstmals an diesem Abend in Führung (86:80).
Auch im Schlussabschnitt setzte sich der Lauf der Lakers fort. Nach nur 46 Sekunden im vierten Viertel sah sich Mavs-Coach Rick Carlisle gezwungen, eine Auszeit zu nehmen - doch auch die brachte keine wirkliche Besserung für Dallas. Ein Dreier von Josh Hart, gefolgt von einem Transition-Layup von Brandon Ingram stellte knapp 9 Minuten vor dem Ende auf 96:82 für die Lakers.
Immerhin gaben sich die Mavs noch lange nicht geschlagen. Vor allem Doncic wehrte sich mit allen Mitteln gegen die drohende Niederlage, hatte aber auch Pech. Nachdem ein Runner des Slowenen über den Ring tanzte und schließlich doch noch rausfiel, hämmerte Lonzo Ball auf der Gegenseite einen Dreier durch die Reuse - 100:89 für die Lakers bei nur noch etwas mehr als 4 Minuten auf der Uhr.
Ein Comeback konnte Dallas anschließend nicht mehr starten, die Mavs mussten damit die erst vierte Heimniederlage der Saison (bei 15 Siegen) hinnehmen, während die Lakers nach fünf Niederlagen aus sechs Spielen ohne LeBron endlich wieder einen Erfolg feiern konnten.
Mavs vs. Lakers: Wenig zu sehen von Dirk Nowitzki und Co.
Die beiden überragenden Akteure der Lakers waren dabei Ingram und Ball, die sich die Kritik von Coach Walton nach der Klatsche gegen die Timberwolves offenbar zu Herzen nahmen. Ingram legte mit 29 Punkten (12/21 FG, dazu 6 Assists) ein Season-High auf, Ball kam auf 21 Punkte (4/8 Dreier), 7 Rebounds sowie 5 Assists. Auch Josh Hart (14, 12 Bretter, 6 Assists, 5 Steals) und Michael Beasley (13) lieferten starke Auftritte ab.
Auf Seiten der Mavs war Doncic mit 27 Punkten der mit Abstand beste Scorer. Ansonsten waren Barnes, Smith Jr. und J.J. Barea mit jeweils 11 Zähler die nächstbesten Werfer. DeAndre Jordan legte ein starkes Doube-Double (10 und 19) auf, während die Deutschen an diesem Abend keine große Rolle spielten.
Nowitzki kam immerhin auf 13 Minuten Einsatzzeit und legte 2 Punkte, 2 Rebounds sowie 2 Assists auf. Maxi Kleber durfte dagegen nur 5 Minuten ran und konnte 1 Block verbuchen. Moritz Wagner und Isaac Bonga kamen für die Lakers gar nicht zum Einsatz.
Die wichtigsten Statistiken
Dallas Mavericks (18-22) vs. Los Angeles Lakers (22-19) 97:107 (BOXSCORE)
- Die Gäste hatten in der ersten Halbzeit keine Antwort auf die bärenstarke Offense der Mavs parat. Dallas versenkte in den ersten 24 Minuten hervorragende 58,1 Prozent aus dem Feld und 54,5 Prozent von Downtown (6/11 Dreier). Auf der anderen Seite sah es bei den Lakers in diesen beiden Bereichen dagegen eher mager aus (38,2 Prozent FG, 22,2 Prozent Dreier).
- Im dritten Viertel zeigte sich jedoch ein genau umgekehrtes Bild. Die Lakers kamen mit viel Energie aus der Kabine und fanden in ihren Rhythmus, Dallas war nach dem Seitenwechsel dagegen eiskalt. Im dritten Abschnitt versenkten die Mavs nur 1 von 11 Versuchen aus der Distanz. Am Ende standen bei beiden Teams schwache Dreierquoten von etwa 27 Prozent.
- Wie schon so oft in dieser Saison lieferte die Bank der Mavericks auch an diesem Abend wieder einen starken Auftritt ab. Vor allem im zweiten Viertel waren es die Reservisten, die den Vorsprung der Mavs angeführt von Barea, der im Übrigen sein 800. Spiel in der NBA absolvierte, nach und nach in die Höhe schraubten. Zwar half das am Ende nicht zum Sieg, Dallas entschied das Duell der Bänke dennoch mit 33:22 für sich.
- Ein Erfolgsfaktor für die Lakers war das starke Transition-Spiel. 11 der ersten 13 Zähler erzielten die Gäste aus dem Fastbreak, nur so konnten sie zunächst mit Dallas mithalten. Auch im weiteren Spielverlauf kam LAL durch das schnelle Umschaltspiel auf zahlreiche leichte Punkte. Insgesamt erzielten die Lakers 34 Fastbreak-Punkte (Dallas: 5).
- Dabei halfen sicherlich auch die vielen Fehler der Mavs. Dallas gab insgesamt 19 Mal den Spalding aus der Hand (11 Turnover allein in der zweiten Halbzeit), was das Transition-Spiel der Lakers natürlich bestärkte. Diese Ballverluste führten zu 17 direkten Punkten auf der Gegenseite, Dallas kam nur auf 9 points off turnovers nach 14 Ballverlusten der Lakers. Die Turnover-Assist-Rate war bei den Mavs an diesem Abend katastrophal (12 Assists zu 19 Ballverlusten).
Dallas Mavericks vs. Los Angeles Lakers: Die Stimmen
Brandon Ingram (Lakers) über den Ausfall von LeBron und Rondo: "Ohne sie versuchen wir (Ball und er selbst, Anm.d.Red.) das Heft in die Hand zu nehmen und die Anführer unseres Teams zu sein."
Luka Doncic (Mavericks) über die Gründe des Lakers-Comebacks: "Ich denke, sie haben in der zweiten Halbzeit defensiv viel besser gespielt. Wir haben den Ball nicht so gut bewegt wie in der ersten Hälfte. Das war der Knackpunkt."
Der Star des Spiels
Brandon Ingram. Schwierige Sache, bei der starken Teamleistung der Lakers nur einen Star des Spiels herauszufiltern. Auch Hart oder Ball hätten diesen Award verdient gehabt, doch letztlich bekommt Ingram für sein durchweg starkes Scoring den Zuspruch.
Der Flop des Spiels
Harrison Barnes. Zwar legte der Forward einen richtigen guten Start in die Partie hin, doch nach den Anfangsminuten war von Barnes nicht mehr allzu viel zu sehen. Am Ende stand der 26-Jährige bei 11 Punkten bei schwachen 3 von 13 aus dem Feld.
Coaching Move des Spiels
Lakers-Coach Luke Walton fand in der Halbzeitansprache ganz offenbar genau die richtigen Worte. Sein Team startete nach dem Seitenwechsel mit deutlich mehr Energie und Einsatz als noch in den 24 Minuten zuvor. Dadurch gelang es den Lakers, defensiv ein oder zwei Gänge höher zu schalten und Turnover sowie schlechte Würfe der Mavs zu erzwingen. Mit dem schnellen Transition-Spiel nutzten sie diese Fehler der Hausherren anschließend gnadenlos aus. Dadurch gewannen die Lakers die zweite Halbzeit mit 53:30 für sich!