Stephen Curry glänzt mit 10 Dreiern bei Comeback - Dennis Schröder überragt

SPOX
31. Dezember 201707:40
SPOXgetty
Werbung
Werbung

Stephen Curry tritt bei seinem Comeback auf, als wäre er nie weggewesen. Auch Dennis Schröder spielt beim Sieg seiner Atlanta Hawks stark auf. LeBron James verliert an seinem Geburtstag dank eines Rookies - die San Antonio Spurs erwischen einen gebrauchten Tag.

Detroit Pistons (20-15) - San Antonio Spurs (25-12) 93:79 (BOXSCORE)

Detroit musste unter anderem auf seinen Starting Backcourt mit Reggie Jackson (Knöchel) und Avery Bradley (Leiste) verzichten und so mahnte Coach Stan Van Gundy schon vor der Partie an, dass in dieser Partie andere in die Bresche springen müssten. Aber dass dies so gut funktionieren würde, ausgerechnet gegen die Spurs, hatte er sich wohl auch nicht träumen lassen.

"Das war heute wirklich eine Team-Leistung", staunte der Coach daher, nachdem sein Team den Spurs bloß 79 Punkte erlaubt und dabei nie hinten gelegen hatte. "Jeder, der eingesetzt wurde, hat einen großen Beitrag geleistet." Seine Freude war dabei gut zu verstehen. Bradley-Vertreter Reggie Bullock avancierte mit 22 Punkten zum Topscorer seines Teams und legte dabei gleich noch ein Career High auf, dazu lieferte Rookie Luke Kennard mit 20 Zählern von der Bank ebenfalls einen neuen Bestwert.

Die Pistons zeigten sich als Mannschaft aber grundsätzlich richtig stark. Andre Drummond (14 Punkte, 21 Rebounds, 6 Assists) war mal wieder nicht vom Brett fernzuhalten und Ish Smith (18) vertrat Jackson gewohnt gut. Anthony Tolliver scorte derweil nur 1 Punkt, verteidigte aber mehr als effektiv gegen Kawhi Leonard.

Der Spurs-Star war mit 18 Punkten zwar Topscorer seines Teams, seinen Stempel aufdrücken konnte er der Partie allerdings zu keinem Zeitpunkt. Dies galt auch für LaMarcus Aldridge (15 Punkte, 11 Rebounds). Insgesamt zeigten die Spurs einen sehr blutleeren Auftritt.

Orlando Magic (12-25) - Miami Heat (19-17) 111:117 (BOXSCORE)

Viel besser als in der ersten Hälfte hätte es eigentlich kaum laufen können für die Magic. Allein 24 Fastbreak-Punkte erzielten die Gastgeber über die ersten beiden Viertel, insgesamt waren es 66, womit sie zur Pause bereits mit 14 Punkten führten. Zwischenzeitlich waren es sogar 18. "Sie haben uns aus der Halle gerannt", erkannte Tyler Johnson von den Heat im Anschluss an. Doch so sollte es nicht bleiben.

Ab dem dritten Viertel präsentierte sich Miami in einer anderen Verfassung - zunächst vor allem dank besagtem Johnson. Denn dieser legte allein 22 seiner 31 Punkte im dritten Durchgang auf und hatte großen Anteil daran, dass sein Team den Rückstand um 10 Punkte auf nur noch 4 verkürzen konnte. Ähnliches gelang dann Goran Dragic: Im vierten legte der Slowene wiederum 14 seiner 25 Punkte auf.

Rund zwei Minuten vor Schluss waren es auch 4 Punkte in Serie von Dragic, die Miami endgültig in Führung brachten. Der bärenstarke Aaron Gordon (39 Punkte) antwortete noch einmal mit 3 Freiwürfen, aber wiederum fand Dragic Johnson für einen weiteren Dreier. Den nächsten Versuch von Evan Fournier (23 Punkte) beantwortete dann erneut Dragic selbst und nun war die Partie entschieden.

Am Ende stand die zehnte Pleite in den letzten elf Spielen für Orlando - was vor allem an der verbesserten Defense der Heat lag. Stellvertretend dafür gelangen den Magic in Halbzeit zwei nur noch magere 2 Fastbreak-Punkte. "Nach der Pause haben wir das Spiel komplett verändert", freute sich Dragic. "Wir haben sie besser verteidigt, und das war die Entscheidung."

New Orleans Pelicans (18-18) - New York Knicks (18-18) 103:105 (BOXSCORE)

Vor der Partie hätten die meisten Zuschauer wohl bezeugt, dass sie primär wegen den drei Big Men einschalten würden: Und weder Kristaps Porzingis (30 Punkte) aufseiten der Knicks noch Anthony Davis (31, dazu 5 Blocks) noch DeMarcus Cousins (29, 19 Rebounds) enttäuschten. Auf den Schultern der drei "Einhörner" entwickelte sich eine sehenswerte Partie mit vielen Richtungswechseln.

Die Entscheidung aber durfte dann mal ein anderer besorgen. Denn nachdem die Knicks in den letzten drei Minuten dank Porzingis schon 6 Punkte aufgeholt und die Partie damit ausgeglichen hatten, war es Jarrett Jack, der den Ball in der Hand hielt. Als der Veteran merkte, dass die Pelicans erneut das Anspiel auf Porzingis erwarteten, zog er stattdessen zum Korb, wurde von Jrue Holiday gefoult und traf bei noch 9 Sekunden auf der Uhr eiskalt beide Freebies zur Entscheidung.

"KP hatte gerade ein paar Würfe getroffen, also wusste ich, dass sie ihn nicht alleine lassen würden", erklärte Jack später. "Deswegen gab es einen Weg zum Korb für mich. Ich war einfach aggressiv, wurde gefoult und habe dann meinen Job erledigt." Für Jack waren es die Punkte 14 und 15 in dieser Partie.

Davis hatte danach noch mit dem Buzzer die Chance zum Sieg per Dreier, sein Wurf verfehlte aber das Ziel. Für die Knicks gab es damit nach vier Pleiten am Stück endlich wieder ein Erfolgserlebnis.

Atlanta Hawks (10-26) - Portland Trail Blazers (18-17) 104:89 (BOXSCORE)

Nach 24 Minuten führten die Gäste mit 6 Punkten und eigentlich hätte man annehmen können, dass die Dinge nun ihren Lauf nehmen würden. Schließlich war Portland zwar erneut ohne Damian Lillard angereist, dennoch gastierten sie ja bei den Hawks, dem aktuell schlechtesten Team der Liga. Umso mehr konnte man von einer weiteren Niederlage ausgehen, als die Blazers Anfang des dritten Viertels schnell auf 11 Punkte Vorsprung erhöhten. Doch da war ja noch Dennis Schröder.

Der Deutsche hatte in Halbzeit eins lediglich 4 Punkte erzielt, doch nach und nach öffneten sich Wege für ihn. "Wenn ich einen Vorteil für mich sehe, dann versuche ich zu attackieren", sagte Schröder später. "Ich bin relativ schnell. Ich habe das jetzt die letzten vier Jahre gemacht und fühle mich langsam wohl damit."

Wie wohl? 18 Punkte erzielte Schröder im weiteren Spielverlauf und führte die Hawks zum blitzartigen Comeback. Mit einem Dreier besorgte er gegen Ende des dritten Viertels die 67:66-Führung und die Hawks blickten nicht mehr zurück, im Gegenteil. Das vierte Viertel gehörte dann komplett den Gastgebern und ein weiteres Dreipunktspiel Schröders erhöhte knapp fünf Minuten vor Schluss auf 15 Punkte Vorsprung. Im Anschluss leerte Blazers-Coach Terry Stotts seine Bank.

Neben Schröder gefiel bei den Hawks vor allem Marco Belinelli mit 14 Punkten von der Bank, vier weitere Spieler landeten in Double Figures, wobei Taurean Prince mit 12 Punkten und 10 Rebounds ein Double-Double lieferte. Gäste-Topscorer war Lillard-Ersatz Shabazz Napier mit 21 Punkten. C.J. McCollum kam auf 18 Punkte, hatte aber kein Wurfglück (8/21 FG).

Utah Jazz (16-21) - Cleveland Cavaliers (24-12) 104:101 (BOXSCORE)

An seinem 33. Geburtstag hätte sich LeBron James mit Sicherheit gewünscht, dass die Cavaliers nach zwei Niederlagen am Stück wieder einen Sieg mitnehmen würden. Nach dem ersten Durchgang sah es auch gut dafür aus, schließlich ging dieser mit 32:22 an die Gäste aus Cleveland. Doch mit der Zeit stellte sich dann heraus, dass ein gewisser Rookie aus Utah mehr und mehr zum Spielverderber avancierte.

Die Brillanz von Donovan Mitchell dürfte sich ja bereits bis nach Ohio durchgesprochen haben, aber nun konnte sich der King höchstselbst ein Bild vom Jazz-Guard machen. Und dieser enttäuschte nicht. 29 Punkte generierte Mitchell (10/17 FG) und spielte zudem noch 6 Assists, mit einem Layup über James 35 Sekunden vor Schluss sorgte er dann sogar selbst für die 100:97-Vorentscheidung.

Dementsprechend beeindruckt zeigte sich auch James, der selbst 29 Punkte, 8 Rebounds und 6 Assists, aber auch 6 Turnover aufgelegt hatte, von Mitchell: "Er ist ein echter Zocker. Sie verlassen sich komplett auf ihn, seitdem sie realisiert haben, was für einen Spieler sie da bekommen haben."

Mitchell hatte die Cavs freilich nicht ganz alleine besiegt - vor allem Ricky Rubio zeigte mit 16 Punkten, 10 Rebounds und 8 Assists ebenfalls eine sehr gute Leistung. Bei den Cavs zeigten neben James vor allem Jeff Green (22 Punkte) und Kevin Love (20, 10 Rebounds) solide Vorstellungen.

Golden State Warriors (29-8) - Memphis Grizzlies (11-25) 141:128 (BOXSCORE)

Ziemlich genau einen Monat hatte Stephen Curry mit Knöchelproblemen aussetzen müssen, insofern wusste niemand so richtig, was vom zweifachen MVP bei seinem Comeback zu erwarten war. Coach Steve Kerr hatte vorher die Hoffnung geäußert, dass Curry zumindest 25 Minuten würde spielen können. Aber ob er dabei an solche 25 Minuten gedacht hatte?

Steph war von Anfang an "ziemlich gut" drauf - die ersten beiden Würfe saßen sofort, und seine Rückkehr brachte seinem Team eine ganz andere Energie als häufig in den letzten Wochen. Nach 2:08 Minuten führten die Dubs bereits mit 10:0 und es sollte von nun an ein echtes Offensiv-Spektakel werden. Im Fokus stand dabei natürlich Curry: 10 Dreier versenkte der vielleicht beste Shooter der NBA-Geschichte! In 25:55 Minuten, wohlgemerkt.

Am Ende standen für Steph 38 Punkte (13/17 FG, 10/13 3FG) zu Buche. "Es hat sich gut angefühlt, wieder dabei zu sein", grinste Curry später. Man sah es ihm an. Selbst als er im vierten Viertel nur noch Zuschauer war, lief Curry auf der Bank auf und ab und feuerte sein Team und die Zuschauer ständig an.

Dabei hatten es die Dubs sich selbst etwas schwerer gemacht, da Draymond Green bereits nach zehn Minuten ejected wurde, weil er innerhalb von 43 Sekunden zwei Technicals fürs Meckern bekommen hatte. Aber die Dubs hatten ja noch Curry - und natürlich auch Kevin Durant (20 Punkte, 9 Assists) und Klay Thompson (21). Dagegen war auch Marc Gasol trotz 27 Punkten machtlos.

Denver Nuggets (19-17) - Philadelphia 76ers (16-19) 102:107 (BOXSCORE)

Ohne Joel Embiid reisten die Sixers nach Denver, der Center trifft sein Team erst am Sonntag in Phoenix wieder. Ohne Embiid tut sich Philly bekanntlich schwer - vor allem dann, wenn auch noch Ben Simmons einen eher schwachen Tag erwischt (6 Punkte, 3/9 FG, 5 Turnover). Gegen Denver aber zeigten die Sixers vor allem in der zweiten Hälfte, dass sie durchaus noch mehr als die beiden Jungstars zu bieten haben.

In dieser Partie galt das vor allem für Dario Saric, der mit 20 Punkten, 9 Rebounds und 6 Assists einen Run einleitete und hauptverantwortlich dafür zeichnete, dass die Gäste den Nuggets den Sieg doch noch entreißen konnten. Unterstützt wurde er dabei vor allem von J.J. Redick (18), Robert Covington (15 Punkte, 10 Rebounds), Jerryd Bayless und Richaun Holmes (beide 14). Die Sixers legten im dritten Viertel nach 11-Punkte-Rückstand gar einen 25:4-Run hin.

Die Nuggets hatten am Ende nicht genug Antworten darauf - auch wenn Jamal Murray mit 31 Zählern ein extrem starkes Spiel machte und auch Nikola Jokic (19 Punkte, 13 Rebounds, 6 Assists) eine gute Vorstellung zeigte. Denver traf als Team bloß 40,2 Prozent aus dem Feld und 21,9 Prozent von der Dreierlinie, was ihnen am Ende zum Verhängnis wurde.