Am Samstag startet um 15 Uhr deutscher Zeit die Summer League in Orlando - obwohl die NBA-Playoffs gefühlt erst ein paar Tage her sind. Dabei fällt der Startschuss für insgesamt drei Turniere, bei denen sich auch drei DBB-Nationalspieler präsentieren werden. SPOX gibt einen Überblick über Formate und Teilnehmer.
Welche Turniere werden gespielt?
Wie schon im Vorjahr werden einzelne Turniere in Orlando (2. bis 8. Juli), Utah (4. bis 7.) und Las Vegas (8. bis 18.) abgehalten. Erneut nehmen in Orlando zehn Teams teil (wobei Gastgeber Orlando selbst zwei Mannschaften stellt), während in Salt Lake City nur vier Teams antreten.
Das größte Turnier findet in Las Vegas statt, wo gleich 23 NBA-Teams sowie eine All-Star-Auswahl aus der D-League ("D-League Select") um den Titel spielen. Auch vom Format her gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Turnieren.
Der Wettbewerb läuft etwas anders ab als in der NBA. Die Tabellen werden anhand von Punktesystemen gebildet, nicht dem Win-Loss-Record. Für jedes gewonnene Viertel erhalten die Teams einen Punkt, in Orlando gibt es für das Gewinnen des Spiels zudem zusätzlich noch vier Zähler.
Auch im Ermitteln des Siegers greifen die Turniere auf verschiedene Regeln zurück. In Orlando trifft jedes Team in Platzierungsspielen auf seinen Tabellennachbarn (der Erste gegen den Zweiten, der Dritte gegen den Vierten usw.). In Salt Lake City spielen einfach alle vier Teams an aufeinanderfolgenden Tagen gegeneinander.
In Las Vegas dagegen wird nach einer Art Vorrunde der Sieger in einem K.O.-System ausgespielt. Die Teams eins bis acht haben dabei in der ersten Runde spielfrei und greifen dann gegen den Gewinner des Spiels von Platz neun gegen Platz 24 usw. ein.
Welche Spieler nehmen teil?
Die Summer League ist traditionell vor allem eine erste Möglichkeit für Rookies, sich auf der NBA-Ebene zu präsentieren. Auch andere junge Spieler, die bisher nur wenig Einsatzzeit sahen oder einfach besonders motiviert sind, spielen in ihren zweiten oder teilweise sogar dritten NBA-Jahren noch manchmal vor.
Zu guter Letzt haben Free Agents oder ungedraftete Spieler in der Summer League die Chance sich den Managern, sowohl aus der NBA als auch aus Europa oder Asien, mit starkem Spiel zu imponieren. Insofern kann man als Fan auf Basketball-Entzug durchaus Freude an der Summer League haben.
Das gilt gerade für das Turnier in Las Vegas, wo mit einer Ausnahme sämtliche Lottery-Picks dieses Drafts am Start sein werden - und auch der deutsche Zweitrundenpick Paul Zipser hat nicht ausgeschlossen, dass er dort noch vorspielt. In Utah sind mit Jazz-Center Tibor Pleiß und Maodo Lo, der für die Sixers spielen wird, gleich zwei DBB-Nationalspieler am Start.
In Orlando wird keiner der drei am Start sein, dafür haben aber beispielsweise die Clippers, Pistons und Mavericks ihre Neulinge dabei. Bei den Heat ist sogar Sophomore Justise Winslow mit dabei, genau wie Detroits Stanley Johnson. Beim Team der Knicks steht zudem ein Comeback bevor: Cleanthony Early, dem im vergangenen Dezember ins Knie geschossen wurde, steht erstmals wieder auf dem Basketball-Court.
Und sonst so?
- MVP-Watch: Erfahrung spielt eine Rolle - die besten Leistungen zeigen in der Summer League häufig Zweitjahresprofis, selbst wenn sie im ersten NBA-Jahr kaum Minuten gesehen haben, wie etwa San Antonios Kyle Anderson in der Vorsaison. In den Jahren davor wurden auch schon Damian Lillard, Jonas Valanciunas, Elfrid Payton oder Aaron Gordon MVP. Wer also Wetten platzieren möchte, wäre in Orlando wohl mit Winslow und Johnson nicht allzu schlecht beraten.
- Alba-Coach am Start: Wie erwähnt ist die Summer League nicht nur eine interessante Scouting-Veranstaltung für NBA-Teams, sondern auch die internationalen Vertreter. Alba Berlin etwa ist daher gleich doppelt vertreten: Coach Ahmet Caki wird in Salt Lake City als Assistant Coach bei den Jazz fungieren, Sportdirektor Himar Ojeda ist bei sämtlichen Turnieren der Summer League vor Ort und sucht nach potenziellen Neuzugängen für den Hauptstadtklub.
- Kuriositätenkabinett: Neben den (individuell) durchaus relevanten Spielen ist die Summer League auch immer eine ziemlich spaßige Veranstaltung. Vergangene Saison etwa posierte Kings-Besitzer Vivek Ranadive mit Boogie Cousins in Gangster-Pose, Nate Robinsons Trikot wurde nach vier Teilnahmen (Rekord) in Las Vegas unter die Hallendecke gezogen und selbst Adam Morrison brachte es mal zu 20 Punkten pro Spiel, nachdem er schon in der Versenkung verschwunden war. Ganz zu schweigen von Yuki Togashi oder Sim Bhullar.