Die Washington Wizards haben einen historischen Sieg gegen die Suns eingefahren. Backup-Center Thomas Bryant gelang dabei ein Fabelspiel. Thunder-Forward Paul George legte das nächste Wahnsinnsspiel hin und auch Houstons James Harden war erneut nicht zu stoppen.
Los Angeles Clippers (19-13) - Denver Nuggets (21-10) 132:111 (BOXSCORE)
So hatten sich das die Nuggets sicher nicht vorgestellt. In Los Angeles hagelte es die höchste Saisonniederlage für den Spitzenreiter der Western Conference. Zuvor hatte Denver kein Spiel mit mehr als 10 Punkten Unterschied verloren. "Das war eine harte Nummer. Die Clippers wollten es einfach ein wenig mehr als wir", bilanzierte Nuggets-Guard Monte Morris.
Das kann man durchaus so sehen, erzielten die Clippers doch satte 80 Punkte in der Zone. "80 Punkte ist nicht die Zahl, die ich an der Stelle auf dem Statistikbogen sehen will. Sie haben uns aus dem Dribbling heraus geschlagen, haben sich jeden verworfenen Wurf geholt und haben uns abgearbeitet. Wir waren nicht bereit, auf dem Niveau dagegen zu halten, das nötig gewesen wäre, um sie zu schlagen", erkannte auch Denvers Coach Mike Malone die Niederlage an.
"Unser Tempo war die Grundlage. Unsere Pace war vielleicht so gut wie noch nie. Wir haben nie aufgehört. Es gab immer Bewegung und das richtige Tempo", lobte Clippers-Coach Doc Rivers sein Team. Ein weiterer Faktor dürfte aber auch die Hinausstellung von Nikola Jokic gewesen sein. Der Star der Nuggets musste im dritten Viertel vorzeitig in die Kabine, nachdem er sich ein zweites Mal zu vehement über eine Entscheidung der Referees aufregte.
"Er ist unser bester Spieler, wenn er fehlt, wird es schwierig. Normalerweise kreiert er eine Menge für uns in der Offensive", sagte Malone. Daniel Galinari und Tobias Harris waren mit jeweils 21 Punkten die besten Werfer der Clippers.
Washington Wizards (13-20) - Phoenix Suns (8-25) 149:146 3OT (BOXSCORE)
Was war das für ein Krimi in Washington! Gleich dreimal ging es in die Overtime, am Ende stand das höchste Ergebnis in den letzten zehn Jahren. Damals gewannen die Nuggets mit 151:147 nach zweifacher Verlängerung gegen die Seattle SuperSonics. In Abwesenheit des erkrankten John Wall legte Bradley Beal dabei sein erstes Triple-Double (40 Punkte, 15 Assists, 11 Rebounds) in der NBA hin. 10 Punkte erzielte er allein in der dritten Verlängerung.
"Es ist ermüdend, aber macht Spaß. Man sehnt sich immer nach solchen engen Spielen. Das war auf jeden Fall ein echter Härtetest für uns. Wir hatten John nicht dabei und viele andere Jungs fehlten auch. Ich glaube, wir hatten fünf neue Jungs. Man muss sich nur unsere Bank anschauen, das war, als hätten wir eine Gruppe neuer Jungs dabei", sagte Beal nach der Partie.
Nicht minder beeindruckend waren die Zahlen, die Thomas Bryant aufs Parkett zauberte. Der Center versenkte alle seine 14 Versuche aus dem Feld und blieb auch von der Freiwurflinie perfekt (3/3). Während den ersten beiden Verlängerungen war er für 16 der 18 Wizards-Punkte verantwortlich. Am Ende stand ein Career High mit 31 Zählern und 13 Rebounds. Nur Wilt Chamberlain blieb bei mehr Versuchen aus dem Feld fehlerfrei. Der letzte Spieler, der 14/14 traf, war Gary Payton 1995 für die Sonics.
"Das ist unglaublich. Ich habe keine Idee, wie ich das gemacht habe. Ich war einfach im Flow. Ich habe das Spiel einfach auf mich zukommen lassen, ich bekam schnell ein Gefühl und war dann einfach im Rhythmus", staunte Bryant über sich selbst.
Die Suns sind nun das erste Team seit Seattle damals, das mindestens 145 Punkte erzielte und nicht gewann. Devin Booker war mit 33 Punkten bester Werfer, DeAndre Ayton holte sein fünftes Double-Double (26 Punkte, 17 Rebounds) am Stück.
Philadelphia 76ers (22-12) - Toronto Raptors (25-10) 126:101 (BOXSCORE)
Joel Embiid domininerte in der ersten Halbzeit mal wieder nach Belieben. Der Sixers-Center erzielte 23 seiner 27 Punkte in den ersten 24 Minuten. Dazu kamen 11 Rebounds. "Sie hatten ihm in der ersten Halbzeit nichts entgegenzusetzen", staunte Phillys Coach Brett Brown. Embiid selbst wollte den Sieg aufgrund des Fehlens von Kawhi Leonard, Serge Ibaka und Jonas Valanciunas bei den Raptors aber nicht zu hoch hängen. "Das war ein guter Sieg, aber in meinen Augen bedeutet er gar nichts."
Ähnliches gab Ben Simmons von sich, der mit 26 Punkten einen Saisonbestwert aufstellte und dazu noch 12 Rebounds und 8 Assists hinlegte.
Leonard ist eigentlich fit, soll aber akuell aufgrund seiner Verletzungshistorie noch keine Back-to-Back-Spiele bestreiten. Das wird sich aber wohl im Januar ändern. Ibaka hat immer noch Knieschmerzen und Valanciunas wird mindestens noch drei Wochen aufgrund einer Operation am Daumen fehlen.
Wenigstens kehrten Kyle Lowry und Danny Green zurück. Vor allem Lowry zeigte sich von seiner Zwangspause unbeeindruckt und erzielte 20 Zähler. Bester Werfer bei Toronto war allerdings Pascal Siakam mit 26 Punkten.
Miami Heat (22-10) - Milwaukee Bucks (15-16) 94:87 (BOXSCORE)
Das muss man erst einmal schaffen. Miami hielt Bucks-Star Giannis Antetokounmpo bei 9 Punkten und schaffte es mit intensiver Defense, dass Milwaukee im ersten Viertel nur jämmerliche 8 Punkte erzielte. Die Bucks stellten damit den eigenen Negativrekord ein und setzen auch ligaweit den Negativwert in dieser Saison.
"Sie haben versucht, uns als erstes zu treffen. Sie waren richtig physisch. Es war ein Back-to-Back-Spiel für uns, aber das soll keine Ausrede sein. Wir haben die Würfe einfach nicht gemacht, wir hatten ja die offenen Möglichkeiten, aber die sind einfach nicht reingegangen. Dass wir trotzdem in der Lage waren, im Spiel zu bleiben und sogar die Chance hatten zu gewinnen, spricht für das Team", sagte Antetokounmpo nach der Partie.
Milwaukee schüttelte sich nach dem Katastrophenstart und führte zur Halbzeit sogar mit 1 Zähler, doch nach dem Wechsel legte Miami gleich wieder einen Lauf hin. Knapp drei Minuten vor dem Ende waren die Bucks wieder auf 1 Zähler dran, doch angeführt von Dwyane Wade und Josh Richardson konterte Miami erneut mit einem Lauf. Es war die Entscheidung. Richardson war mit 16 Punkten bester Werfer der Heat, Khris Middleton gelangen 18 für die Bucks.
Golden State Warriors (22-11) - Dallas Mavericks (15-16) 120:116 (Analyse)
Houston Rockets (17-15) - San Antonio Spurs (18-16) 108:101 (BOXSCORE)
Es war klar, dass ohne den verletzten Chris Paul noch mehr Verantwortung auf den Schultern von James Harden lasten würde, doch der MVP bewies einmal mehr, dass er damit umgehen kann. Harden führte die Rockets mit 39 Punkten, 10 Assists und 4 Rebounds zum Sieg über den Rivalen aus Texas. Allerdings musste er dafür auch 41 Minuten auf dem Platz stehen.
Die Frage wird sein, ob das auf Dauer gut geht. "Ich habe da noch keine Linie gefunden. Ich bin noch auf der Suche", gab auch Coach Mike D'Antoni zu. Für Harden war es das sechste Spiel in Serie mit mindestens 30 Punkten. Die wurden aber auch gegen San Antonio gebraucht, denn nachdem Houston sich im dritten Viertel eine komfortable Führung herausspielte, gaben sie im Schlussviertel einen 17-Punkte-Vorsprung her und lagen drei Minuten vor dem Ende zurück. Erst ein weiterer von Harden angeführter Run sorgte für die Entscheidung.
Für Spurs-Coach Gregg Popovich war die Arbeit an den Brettern der entscheidende Unterschied. San Antonio verlor das Reboundduell mit 58:43, 19 davon waren offensiv. "Letztlich waren die Offensivrebounds der Killer", sagte der Coach und ergänzte: "Ich habe noch nicht auf den Stat Sheet geschaut, aber Capela war großartig."
Der Blick dürfte Popovich dann bestätigt haben. Houstons Center Clint Capela sammelte nämlich gleich 23 Rebounds ein, dazu gelangen ihm noch 21 Punkte. "Jeder muss jetzt ein bisschen mehr machen, wir haben keine andere Möglichkeit", sagte der Schweizer auf seine Leistung und den Ausfall von CP3 angesprochen. Bei den Spurs war DeMar DeRozan mit 28 Punkten, 7 Rebounds und 8 Assists der beste Mann. Jakob Pöltl kam von der Bank für 16:35 Minuten zum Einsatz und erzielte 6 Punkte.
Utah Jazz (16-18) - Oklahoma City Thunder (21-10) 106:107 (BOXSCORE)
Vor gerade einmal drei Tagen schenkte Paul George den Sacramento Kings 43 Punkte ein, nun mussten auch die Jazz dran glauben. Wieder 43 Zähler, dazu 14 Rebounds zeugten von der nächsten herausragenden Leistung des Forwards. OKC hat nun vier Spiele in Serie gewonnen und von der Bilanz zu Spitzenreiter Denver aufgeschlossen.
Da konnten sie es sich auch erlauben, dass Russell Westbrook nicht den allerbesten Tag erwischte. Der Superstar haderte mit seinem Wurf und traf nur 3 seiner 17 Würfe. Dafür gelang ihm defensiv die spielentscheidende Aktion, als er nach einem Fastbreak zurückeilte und Donovan Mitchell 1,5 Sekunden vor dem Ende daran hinderte, per Dunk den Ausgleich zu erzielen.
Es war Westbrooks sechstes Foul, aber ein wichtiges, denn Mitchell versenkte anschließend nur einen seiner beiden Freiwürfe. Es war die Entscheidung, denn sein Versuch den zweiten Freiwurf absichtlich daneben zu werfen, scheiterte. Dabei führten die Jazz Mitte des dritten Viertels mit 9 Punkten. Doch dann schaltete George in den Videospielmodus und erzielte in den restlichen sechs Minuten 18 Zähler.
Dennis Schröder erzielte 11 Punkte (5/12 FG) für die Thunder, leistete sich aber auch 4 Turnover. Bei den Jazz waren Rudy Gobert und Mitchell mit jeweils 20 Punkten die Topscorer.