Die Golden State Warriors sind auch weiterhin nicht zu bremsen und machen im letzten Viertel Ernst gegen vorher starke Timberwolves. Die Mavericks kassieren derweil eine ärgerliche Heimniederlage gegen die Knicks, Utah verliert überraschend zuhause gegen Memphis. Toronto schlägt Phoenix im Stile eines Topteams.
Orlando Magic (2-6) - Los Angeles Clippers (5-4) 95:120 (BOXSCORE)
Ein Viertel lang war es eine offene Angelegenheit in Disneyland, dann aber übernahmen die Gäste die Kontrolle und gaben sie im weiteren Spielverlauf auch nicht mehr her. Zwar arbeiteten die Magic Anfang des vierten Viertels nach drei Jumpern durch Terrence Ross noch einmal am Comeback, aber L.A. hatte die Antwort - in Person von Lou Williams
Der amtierende Sixth Man of the Year machte seinem Namen mal wieder alle Ehre und legte 28 Punkte von der Bank auf, wobei er jeden seiner fünf Versuche von Downtown traf. Drei in Folge waren es im vierten Viertel, wonach die Partie dann auch endgültig entschieden war. Blitzartig betrug die Führung wieder 25 Punkte und rund sechs Minuten vor Schluss begann in Orlando dann die Garbage Time.
Für die Magic war es bereits die vierte Niederlage in Folge, nachdem der Saisonstart noch ausgeglichen gestaltet wurde. Dabei verkauften sich Nikola Vucevic (22 Punkte, 11 Rebounds) und Evan Fournier (19) gut, es fehlte ihnen aber an Unterstützung. Bei den Clippers sah das mal wieder ganz anders aus - L.A. lebte erneut von seiner Ausgeglichenheit.
Neben Williams punkteten noch vier weitere Spieler zweistellig, wobei Tobias Harris 21 Punkte auflegte und Boban Marjanovic (10, 11 Rebounds) und Montrezl Harrell (10 und 12) jeweils Double-Doubles auflegten.
Brooklyn Nets (3-6) - Houston Rockets (2-5) 111:119 (Spielbericht)
Washington Wizards (1-7) - Oklahoma City Thunder (4-4) 111:134 (Analyse)
Chicago Bulls (2-7) - Indiana Pacers (6-3) 105:107 (BOXSCORE)
Diesen Trip zum Division-Rivalen hatten sich die Pacers vermutlich etwas entspannter vorgestellt, aber die Bulls zeigten gerade zu Beginn erneut, dass sie zumindest offensiv schon sehr viel Potenzial mitbringen. Nach dem ersten Viertel stand es 37:22 für Chicago und Indiana bekam defensiv gar keinen Zugriff, vor allem Rookie Wendell Carter und Zach LaVine bereiteten ihnen große Probleme.
Im zweiten Viertel drehten die Gäste dies wiederum und dominierten nun mit 38:21, aber es blieb nicht so eindeutig. In der zweiten Halbzeit konnte sich kein Team mehr absetzen, es entwickelte sich eine packende Schlussphase. Und Chicago hätte die Partie durchaus gewinnen können.
30,5 Sekunden vor Schluss sorgte Antonio Blakeney nämlich für die Aktion des Spiels - er traf einen Dreier und zog dabei auch noch ein Foul von Darren Collison. Der Freiwurf saß, das Spiel war ausgeglichen - nun war Indiana unter Druck. Tatsächlich machte Collison selbst seinen Fehler wieder gut und traf bei 18,5 Sekunden vor Schluss zum Endstand; LaVine, Justin Holiday und Blakeney wurden zwar alle noch weitere Würfe los, aber keiner davon fand sein Ziel und so kam Indiana mit einem blauen Auge davon.
Topscorer des Spiels war Victor Oladipo mit 25 Punkten und 14 Rebounds, Myles Turner kam auf 18 Punkte und 6 Blocks. Bei den Bulls war Blakeney mit 22 Bank-Zählern der beste Mann, LaVine kam auf 20 und Holiday auf 19 Punkte.
Dallas Mavericks (2-7) - New York Knicks (3-6) 106:118 (BOXSCORE)
Die Anfangseuphorie in Dallas ist so langsam verflogen, spätestens nach diesem Spiel: Gegen die nicht gerade hochkarätigen New Yorker kassierte Dallas zuhause bereits die sechste Niederlage am Stück und gab vor allem defensiv erneut kein gutes Bild ab. Die Knicks kamen im ersten und dritten Viertel jeweils auf 33 Punkte - das dritte Viertel brachte dann auch die Entscheidung. Dallas kam hier selbst nur auf 18 Punkte und folgte fortan einem Rückstand, den die Mavs nicht mehr aufholen konnten.
Dabei konnten die jungen Spieler der Mavs zumindest teilweise überzeugen: Dennis Smith kam auf 23 Punkte, allerdings auch 6 Turnover, Luka Doncic lieferte 18 Punkte, 9 Rebounds und 6 Assists, Dorian Finney-Smith überzeugte mit 19 Punkten von der Bank. Von den Veteranen kam jedoch wenig, gerade Harrison Barnes haderte mit seinem Wurf (4/14 FG). Maxi Kleber war in 13 Minuten von der Bank mit 9 Punkten (4/7 FG) und 3 Rebounds immerhin noch ein Lichtblick.
Bei den Knicks übernahm diese Rolle vor allem Allonzo Trier - der ungedraftete Rookie, der per Two-Way-Vertrag bei den Knicks angestellt ist, ließ mit 23 Punkten (8/10 FG) von der Bank diverse Teams schlecht aussehen, die im Draft auf ihn verzichtet hatten. Ansonsten bestachen die Knicks durch Tiefe: Sechs weitere Spieler landeten in Double Figures, Rookie Mitchell Robinson kam auf 13 Punkte und 10 Assists.
Die Mavs machten es ihren Gästen allerdings auch zu einfach. "Fragen zur Offense sind für mich momentan unbedeutend. Mir geht es um die Defense. Wir haben schon wieder 55 Prozent Shooting zugelassen, das passiert viel zu häufig. So wird das nichts und wir wissen, dass wir es besser machen können", analysierte Coach Rick Carlisle.
Utah Jazz (4-4) - Memphis Grizzlies (5-2) 100:110 (BOXSCORE)
Ohne Donovan Mitchell sind die Jazz nicht unbedingt ein Offensiv-Powerhouse. Die MRT-Untersuchung fiel beim Guard negativ aus und er wird nicht lange ausfallen, gegen Memphis machte sich sein Fehlen jedoch bemerkbar - und die Jazz kassierten kurioserweise bereits ihre dritte Heimniederlage der Saison in ebenso vielen Spielen. Die Gäste aus Memphis konnten ihren überraschend starken Saisonstart derweil fortsetzen.
Dabei hatte Utah in der ersten Halbzeit noch Vorteile gehabt, Mitchell-Vertreter Grayson Allen (9 Punkte) machte einen ordentlichen Job und insbesondere Ricky Rubio (22 Punkte, 11 Assists) hielt die Offense gut im Laufen. Nach dem Pausentee präsentierten sich die Grizzlies jedoch deutlich verbessert - mit 30:18 dominierte Memphis den dritten Abschnitt. Und danach schafften die Jazz einfach keinen richtigen Run mehr, Memphis hatte in den entscheidenden Momenten immer wieder die richtige Antwort.
Das lag - wie in alten Zeiten - vor allem am Star-Duo der Grizzlies. Mike Conley zeigte mit 28 Punkten eine ganz starke Vorstellung, Marc Gasol (17 Punkte, 10 Rebounds, 7 Assists) entschied das Duell mit Rudy Gobert (9 Punkte, 16 Rebounds) ebenfalls für sich. Und die beiden bekamen genug Unterstützung, vor allem durch Rookie Jaren Jackson (13 Punkte) sowie Shelvin Mack (19) von der Bank.
Phoenix Suns (1-7) - Toronto Raptors (8-1) 98:107 (BOXSCORE)
Merkmal eines Topteams: Die Raptors erwischten beileibe nicht ihren besten Tag und hatten gerade unterm Korb ein paar Defizite gegen die jungen Suns - und trotzdem war ihr Sieg am Ende nicht wirklich in Gefahr, sondern sehr souverän. Und es bedurfte auch keiner größeren Heldentaten der Superstars, sowohl Kawhi Leonard (19 Punkte) als auch Kyle Lowry (11, dazu 12 Assists) hielten sich als Scorer eher zurück. Toronto beeindruckte jedoch abermals im Kollektiv und hatte immer die richtige Antwort, wenn Phoenix doch noch einmal einen kleinen Run starten wollte.
In der ersten Hälfte konnten die Suns das Spiel sehr offen gestalten und führten mit bis zu 7 Punkten, sie verpassten aber die Chance, sich ein gewisses Polster zu verschaffen, und im dritten Viertel wendete sich das Blatt dann endgültig zu Gunsten der Raptors. Insbesondere in Transition konnte Phoenix die Gäste nicht stoppen, die auf 26 Fastbreak-Punkte kamen. Im letzten Viertel machten die Raptors dann alles klar.
Neben Leonard und Lowry punkteten noch drei weitere Spieler zweistellig, wobei Jonas Valanciunas, der diesmal vor Serge Ibaka den Vorzug als Starting Center erhielt, mit 16 Punkten am auffälligsten war. Bei den Suns konnte sich Nr.1-Pick Deandre Ayton mit 17 Punkten und 18 Rebounds auszeichnen. Isaiah Canaan erzielte 19 und Devin Booker 18 Punkte.
Golden State Warriors (9-1) - Minnesota Timberwolves (4-5) 116:99 (BOXSCORE)
"Schlafwandeln" wie in der letzten Regular Season wird es für die Warriors in dieser Saison wohl nicht geben. Gegen Minnesota fuhren die Dubs bereits ihren siebten Sieg in Serie ein - und zwar in dominanter Manier. Zumindest im letzten Viertel. Bis dahin begegneten sich Golden State und die Timberwolves auf Augenhöhe, aber dann machte der Meister ernst.
Und das galt vor allem für die Defense. Angeführt von Jimmy Butler (21 Punkte) und Andrew Wiggins (22) hatte sich Minnesota über drei Viertel sehr gut verkauft und mehr als ordentliche 87 Punkte aufgelegt, es reichte damit sogar für eine knappe Führung (87:83). Im letzten Viertel kamen dann allerdings nur noch magere 12 Punkte hinzu.
Vor allem Draymond Green zeigte nun mal wieder seine einzigartige Qualität in der Defense und entnervte Karl-Anthony Towns, der ohnehin nicht wirklich zum Zug kam (13 Punkte, 11 Rebounds). Bis 2:43 Minuten vor Schluss punktete bei den Wolves nur noch Butler, der All-Star musste allerdings für jeden Zähler richtig hart arbeiten.
Vorne wiederum sorgten vor allem Kevin Durant und Klay Thompson für die Entscheidung. KD war mit 34 Zählern Topscorer der Partie, Thompson lieferte 22 und 10 davon im letzten Viertel. Stephen Curry (28 Punkte, 9 Rebounds und 7 Assists) und Green (9 Punkte, 9 Rebounds, 11 Assists) tobten sich ebenfalls aus. Bei den Wolves war Rookie Josh Okogie mit 15 Punkten von der Bank noch ein Lichtblick.